Kreuzworträtsel

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Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis ich ihn in seinem Schlafzimmer hatte. Ich half ihm sogar seine Tinker Bell Flügel abzumachen, weil er zu betrunken war, um dies selber zu tun. Er hatte seine Augen geschlossen nachdem er zu den Kopfkissen in seinem Bett gerobbt war.

"Noch einmal lasse ich dich nicht trinken, darauf kannst du dich verlassen!", sprach ich und musterte ihn noch für einen Moment," den spaßig ist es nicht dich die Treppen herauf zu ziehen."

"Louis?", nuschelte Harry, der sich an eines seiner Kissen kuschelte. "Ja?", fragte ich ebenfalls leise. "Bleib, bitte", flüsterte er und ich musste aus welchem Grund auch immer lächeln. Es hörte sich einfach so hilflos an wie er dies sagte. Ich gab mir selber einen Ruck, den prinzipiell hatte ich darauf keine Lust, aber es würde niemanden Schaden.

Also zog ich mir die Schuhe von den Füßen und kletterte neben ihn ins Bett. "Danke", flüsterte er und rutschte etwas zu mir. Ich legte die Decke über uns beide und schaute an die Decke. Ich hörte den Wind leise aufheulen und müde schloss ich die Augen. Erst in diesem Moment spürte ich wie absolut fertig ich war. Ich seufzte zufrienden, denn es war schön warm unter der Decke. Eigentlich war ich froh, dass Harry mir dies angeboten hatte, immerhin hatte ich eigentlich überhaupt keine Lust mir ein Taxi zu rufen und raus zu müssen.

Es war immer noch ziemlich kalt draußen, obwohl es langsam zu tauen begann.

Weitere Gedanken zum Wetter konnte ich mir auch gar nicht machen, weil ich einfach einschlief. Erst am nächsten Morgen wurde ich wach, weil ich die Regentropfen auf die Scheiben prasseln hörte. Scheinbar war es wirklich wärmer geworden.

Etwas verwirrt öffnete ich die Augen. Es war noch immer angenehm warm, weswegen ich neben mich schaute. Harry hatte sich ziemlich breit gemacht. Seine linke Hand hatte sich um meinen Bauch gelegt, während er seine Nase in meine Seite presste. Er schlief noch, was mich eigentlich wunderte, den das prasseln des Regens war ziemlich laut. Aber vielleicht war er es auch gewohnt.

Ich wusste nicht was ich nun machen sollte. Ob ich seine Hand von mir schieben sollte und etwas rücken sollte oder ob ich einfach so liegen bleiben sollte. Ich hasste meine mangelnen Erfahrungen was Menschen anging. Prinzipiell hatte ich viel Ahnung was sowas betraf, aber eher nicht auf dieser Ebende. Neben meinen Arbeitskollegen war ich noch nie so aufgewacht - was Eleanor ausschloss. Über sie wollte ich gar nicht nachdenken. Doch nun war es zu spät, nun musste ich darüber nachdenken.

Ich lernte sie am Anfang meiner Karriere kennen - nicht das ich den Weg schon viel weiter gegangen war, aber egal. Sie arbeitete schon ein Jahr bei der London Times als ich anfing. Sie war nett und ich kam gut mit ihr klar. Leider wollte sie mehr von mir, was überhaupt nicht zu meinen Absichten gehörte. Taylor hatte dies wahrscheinlich in dem Moment gemerkt, in dem ich sie ihr vorstellte. Also machte es sich die Blondine zur Aufgabe uns zu verkuppeln. Irgendwie lief das alles gewaltig schief und endete in einem riesen Streit und einem unbedeutendem One-Night-Stand, weil wir beide betrunken waren. Ende der Story, sie zog nach New York, um bei der New York Times zu arbeiten.

Doch angesichts dieser Erfahrungen half mir dieses Wissen wahrscheinlich nicht wirklich. Zumal Harry und ich auch nicht mit einander geschlafen hatten. Harry war jedeglich ein anhänglicher Betrunkener, was die Sache eine total andere machte.

Er seufzte und verfestigte seinen Griff ein wenig. Es war ja nicht schrecklich - es war nur irgendwie unangenehm. Beziehungsweise komisch. Ich wusste selber nicht wie ich das Gefühl beschreiben solle, welches sich in meinem Inneren aufbaute. Trotz diesem Gefühl, dass dies alles ein bisschen komisch und unangenehm war stand eben das komplette Gegenteil - sprich, die wohlige Wärme, die unter dieser Decke herrschte und auch dieses leichte Gefühl von Geborhenheit, welches die ganze Situation bot. Aber mal ehrlich? Es gab schrecklicheres oder? Immerhin war es gemütlich hier zu liegen. Es war ein Fakt, auch wenn dies irgendwie nicht richtig war.

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