Sonntags Abends sah ich Harry also schon wieder. Draußen wehten die Schneeflocken hin und her und das heulen des Sturms war gut zu hören, während ich mich die Treppenstufen zu Harrys Wohnung herauf schleppte. Ich trug einen dicken, fetten Mantel, der mich fast komplett umhüllte, einen Schall, der fast mein ganzes Gesicht bedeckte und eine Mütze. Wahrscheinlich sah ich eher aus wie ein Schwerverbrecher, aber wenigstens war mir nicht all zu kalt. Selbst der Taxifahrer hatte mich kritisch angesehen als ich in dem Aufzug in sein Taxi gestiegen war, aber auch dies konnte ich zu teils verstehen.
"Wie siehst du denn aus?", fragte Harry lachend als er mir die Tür öffnete. "'Entschuldige mal, es stürmt draußen und es ist völlig ungemütlich dort", erklärte ich und deutete auf das Fenster, welches hinter mir lag. "Tut mir Leid", flüsterte Harry direkt," soll ich dir den Mantel abnehme?" "Geht schon. Ich hab übrigens deinen Satz nicht böse aufgefasst", machte ich ihm noch klar, lächelte durch den Stoff meines Schalls und trat ein.
In Harry's Wohnung war es schön warm, weswegen ich den Mantel an die Garderobe hang und meine Schuhe darunter stellte, da sie nass und dreckig waren. Direkt tauten meine Finger wieder auf und ich fuhr mir durch die Haare, weil diese durch die Mütze total unordentlich aussahen. Als ich mich wieder umdrehte, beobachtete Harry mich lächelnd.
"Und was gibt's heute Abend?", fragte ich und lächelte ihn ebenfalls an. Seine Wangen waren wie immer gerötet und während er sich die Locken aus dem Gesicht strich sagte er:" ich hab mal was neues ausprobiert, aber ich weiß nicht ob es schmeckt."
"Bestimmt", versicherte ich ihm," und selbst wenn nicht, dann bestellen wir einfach eine Pizza." "Ja, aber ich.. ich denke es ist mir gelungen", stotterte Harry leicht und betrat seine Küche. Es roch aufjedenfall schon mal gut, nun musste es nur noch genauso gut schmecken wie es roch.
"Danke nochmal wegen Gestern", sprach er leise und rührte in dem Topf herum. "Kein Problem. Sowas ist doch selbstverständlich", erwiderte ich und lehnte mich an die Arbeitsfläche. "Nicht wirklich, nein", erwiderte er und schüttelte seinen Kopf," eigentlich hab ich meine Schwester angerufen, aber Gemma ging nicht ran." "Ich will ehrlich mit dir sein, was eventuell auch eine Sache meiner unsensibelen Seite ist, aber deine Familie ist nicht gerade... wie soll ich es betiteln? Die zuverlässigste?", sagte ich, aber hatte das richtige Wort noch immer nicht gefunden.
"Ja, da hast du vielleicht recht, aber es war nicht immer so. Damals, bevor meine Eltern sich getrennt haben und bevor sie anfingen zu streiten, da war alles super, aber irgendwie hat es nicht funktioniert", meinte er und zuckte mit den Schultern. "Was macht deine Schwester jetzt so?", wollte ich dann von ihm wissen, denn ich musste mal langsam anfangen ihn Dinge zu fragen, denn sonst konnte ich meinen Artikel hinterher vergessen.
"Sie arbeitet als Tierärztin in Glasgow", erzählte Harry und lächelte," ich war einmal da. Ich mochte Glasgow." "Ist auch eine schöne Stadt, ich war als Kind ein paar mal dort", erwiderte ich und Harry nickte. "Zuerst hab ich überlegt zu ihr zu gehen, jetzt wo ich achtzehn bin, aber sie ist vor fünf Jahren umgezogen und der Kontakt hielt sich in Grenzen. Ich glaube nicht, dass es eine sonderlich gute Idee gewesen wäre", erzählte er mir und rührte einfach weiter in dem Topf herum.
"London ist doch sowieso viel schöner", erwiderte ich grinsend," hier gibt es den Big Ben und das London Eye. Außerdem hast du hier jetzt einen Job und du trittst öfter mal in dem Club auf." "Ja, du hast Recht. Und ich hab sogar einen Freund gefunden", erwiderte Harry und drehte sich um. "Na siehst du, ist doch alles halb so schlimm", sagte ich und er biss sich auf die Unterlippe.
"Es ist.. äh.. nur beängstigend, wenn man in eine Stadt zieht, in der du niemanden kennst - vorallem wenn in dieser Stadt noch Millionen andere Menschen leben. Ich weiß ja schon wie es ist sich unter wenigen Menschen einsam zu fühlen, aber unter Millionen stelle ich es mir noch schrecklicher vor", erwiderte er etwas unschlüssig. "Ich weiß was du meinst. Vergiss nicht, ich lebe auch schon eine Weile hier und kannte am Anfang auch niemanden, aber dann habe ich Liam kennengelernt", erzählte ich, obwohl dies ebenfalls irgendwie eine Lüge war," und jetzt sind wir ja auch Freunde, also muss niemand von uns einsam sein."
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Headlines about secret kisses
Fanfiction"Manchmal muss man für seinen Traum etwas aufgeben, was man eben liebt. Manchmal ist es schwer zu entscheiden ob es das wirklich wert ist, aber jeder Kämpft um seine Träume." Louis William Tomlinson kämpft schon seit seiner Unizeit darum seinen Tra...