Der Auftritt

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"Da bist du ja", sagte Liam und stellte mir ein Bier vor die Nase," bist ein wenig spät." Vielleicht gab es auch Dinge, die sich selbst in meinem schrägen Parallelleben nicht änderten. Ich war eben in meiner Freizeit ein sehr unpünktlicher Mensch, aber dies waren die meisten von mir gewöhnt. "Ja ich bin ja nicht so der pünktlichste", erwiderte ich und lachte leicht. "Das stimmt", flüsterte er und schaute einmal durch den Raum," und noch irgendwas spannendes passiert, nachdem ich gegangen war?" "Nein, alles langweilig wie immer", antworteten ich wahrheitsgemäß.

"Hast du eigentlich schon einen neuen Nebenjob gefunden, weil deine Eltern können die Wohnung ja nicht für immer alleine bezahlen oder nicht?", wollte er interessiert wissen. "Bis jetzt noch nicht, aber ich arbeite dran", erwiderte ich und vielleicht wäre es tatsächlich keine schlechte Idee sich einen Nebenjob zu suchen, immerhin würde ich mir nicht ewig das Taxifahren leisten können. "Nochmal, es tut mir wirklich Leid, wegen dem Job", wiederholte er sich und seufzte.

"Liam, alles ist gut! Du machst dich perfekt als Barmann!", versicherte ich ihm und dies meinte ich ernst. Es war besser, dass er diesen Job hatte, immerhin brauchte er das Geld mit Sicherheit wirklich für seine Zukunft. Meine Zukunft war unabhängig von diesem Job, zumindest die, die ich schon erlebt hatte. "Ich bin froh, dass wir nach unserem Vorstellungsgespräch noch etwas getrunken haben", gestand er und lächelte. "Ich auch", erwiderte ich gezwungen, denn alles andere hätte die Situation zu unangenehm gemacht. Immerhin schienen wir hier in dieser Zeit, in diesem Parallelleben von mir Freunde zu sein. Irgendwie tat er mir Leid, weil dieses Ich eigentlich gar nicht existierte, aber ich war definitiv nicht hier, um mir darüber Gedanken zu machen.

Vielleicht könnte ich ihm ja in der Gegenwart über den Weg laufen, aber wäre vielleicht auch besser, wenn ich dies nicht tat. "Gleich müsste auch unser erster Gast auftreten", meinte Liam und trocknete ein Paar Gläser ab. Ich nickte und aufgeregt trommelte ich auf fer Theke herum. "Cool. Wird sicherlich interessant", murmelte ich. "Naja das letzte Mal waren das alles ziemliche reinfälle", kommentierte er und innerlich seufzte ich. Bitte lass Harry hier heute auftreten! Es würde doch Sinn machen oder nicht? Deswegen das Poster und deswegen auch Liam, der mich in diesem Parallelleben scheinbar besser kannte als ich mich selbst. "Wir werden ja sehen", erwiderte ich leise und nippte an meinem Getränk.

"Ich möchte euch alle herzlich begrüßen, an unserem Newcomer-Dienstag!", sagte ein älterer Mann, der auf der kleinen Bühne stand. Er trug einen teuren Anzug und man erkannte, dass dieses Gebäude ihm gehörte, denn er passte perfekt hierher. Mit dem dunklen Anzug passte er perfekt in das dunkle, edele Ambiente. "Unserer erster Gast ist Ashley Ross!", verkündete er und fast enttäuscht grummelte ich ins Glass. Dies wäre ja auch alles zu einfach gewesen, oder? Ein blondes Mädchen trat auf die Bühne und schaute sich nervös um. "Hi", nuschelte sie ins Mikrofon und spielte auf ihrer Gitarre. Zuerst war ihre Stimme leise, aber umso mehr Sekunden verstrichen wurde sie selbstsicherer.

"Na endlich mal jemand, der wirklich etwas kann!", sagte Liam begeistert. "Sie ist ziemlich gut", meinte ich und überlegte ob es eine Ashley Ross gab, die Musik machte, aber auf die Schnelle fiel mir da niemand ein. Vielleicht fiel sie auch einfach nicht in den Bereich, denn ich mir anhörte. "Ich komme gleich wieder", meinte ich zu Liam und rutschte von dem Barhocker. "Beeil dich!", rief er mir nach und frustriert betrat ich die Toilette. Unzufrieden betrachtete ich mich in dem Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Ich fand es komisch wieder wie zwanzig auzusehen. Außerdem war es ziemlich skurril, dass ich mich selbst wieder so fühlte wie mit zwanzig. So unwissend und als würde mich die Meinung anderer interessieren. Ich machte mir ständig irgendwelche Gedanken, um die kleinsten Dinge und dies regte mich auf.

Ich bemerkte gar nicht wie jemand aus einem der Toilettenkabinen kam, auf den Boden starrte und direkt in mich hinein lief. "Oops", sagte er und hörte sich nervös an. "Hi", erwiderte ich und sah den kleineren genauer an. Er schaut auf und würde hinter mir eine Matratze liegen, hätte ich jetzt in Ruhe umkippen können. Ich hatte Recht! "Tut mir Leid", murmelte er und versteckte seine Hände in seinen Ärmeln. Das war Harry Styles? Ich hatte ihn mir anders vorgestellt. Weniger nervös. "Kein Problem, ist ja nichts passiert", erwiderte ich und schaute ihn genauer an. Er würde sich in den nächsten Monaten extremst verändern, denn im August würde von dem nervösen Etwas vor mir nichts mehr da sein. "Ich bin nur etwas nervös", sagte er und lachte leicht, was sich eher so anhörte als würde er gleich in Tränen ausbrechen.

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