Kapitel 17

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Dienstag, 14. August 2018

„Hey, steig ein", wurde mir zugerufen und ich bemerkte aus dem Augenwinkel ein Auto. 

Das Auto hielt neben mir an und es wurde sogar die Tür geöffnet. Mein Herz schlug schneller und ich versuchte das Auto zu ignorieren. Trotzdem beschleunigte ich meine Schritte. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Opfer von so etwas werde. Unauffällig sah ich mich um, doch ich entdeckte keine Menschenseele weit und breit. 

Ich tastete langsam nach meinem Handy und bekam eine innerliche Panikattacke, als ich merkte, dass ich es nicht dabei hatte. Na super, wozu besitzt du ein Handy? Um es zu Hause zu lassen. 

Für einen Moment blieb ich stehen, doch dann ging ich schnell weiter. Ich hatte nicht vor, gequält zu sterben. Lieber schnell und schmerzlos. Gut, zumindest nicht von keinem Kinderschänder. Das hatte ich wirklich nicht verdient, obwohl ich dann endlich bei ihnen wäre. 

Ich verwarf den Gedanken und schüttelte mit dem Kopf. Wieso hatte ich Dad auch gesagt, dass er mich nicht zu Louis bringen brauche? Ach ja, stimmt, er hatte es eilig und ich wollte ihm Arbeit abnehmen. Super gemacht Feli. Wirklich super. 

„Feli", rief die männliche Stimme erneut, „Steig doch ein." Zuerst wollte ich losrennen, doch dann wunderte ich mich, woher der mysteriöse Typ meinen Namen kennen könnte. 

Vorsichtig wagte ich einen Blick zur Seite und entdeckte zu meiner Erleichterung Niall in dem Auto. Da hatte ich wohl umsonst Angst. 

„Geh weg Niall", rief ich ihm zu und versuchte ihn weiter zu ignorieren. „Steig einfach ein, Feli und halt die Klappe", bekam ich nur zurück und ich seufzte. Musste er mir das immer so schwierig machen? „Lass mich einfach in Ruhe", gab ich nur schwach zurück und lief weiter. 

Doch Niall gab nicht auf. Er war hartnäckig und fuhr neben mir her. „Steig endlich ein, bevor ich dich in den Wagen zerren muss", seufzte Niall und ich blieb wieder stehen. „Sag mir einen Grund, warum ich das machen sollte", bat ich ihn an und er schwieg, „Siehst du." 

„Du hast mir doch gar keine Zeit gelassen", beschwerte er sich und stöhnte auf, „Warum musst du immer so diskutieren? Mach es doch einfach mal." „Ich diskutiere nicht", ich warf ihm einen empörten Blick zu und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „Siehst du", wiederholte Niall meine Worte von vorhin, „Du tust es schon wieder." „Ich diskutiere manchmal", gab ich dann doch leicht zu und verdrehte die Augen, „Ich bin halt gerne auf mich gestellt." 

„Bla bla bla, steig einfach ein", sichtlich genervt haute Niall leicht auf sein Lenkrad. Erschrocken zuckte ich zusammen und Niall blickte mich sofort reumütig an. „Es tut mir leid", entschuldigte er sich und seufzte, „Steig bitte ein und komm mir entgegen." 

Mir tat Niall schon ein wenig leid. In letzter Zeit war ich noch nicht einmal höflich zu ihm. Deshalb stieg ich ein und als ich drinnen saß, bedankte sich Niall sogar bei mir. Wir fingen an, ganz normal zu reden, so als wäre sein kleiner Ausrasten nie passiert. 

... 

„Also dann, danke für's Mitnehmen", brachte ich hervor und kletterte aus dem Wagen. „Kein Problem", antwortete Niall und ich wartete, dass er wegfuhr, doch er tat nichts. Er winkte noch einmal und ich winkte gezwungen zurück. Wahrscheinlich fuhr er erst weg, wenn ich in ein Haus gehen würde. Na super. 

Langsam entfernte ich mich von dem Auto und überlegte, welches Haus ich nehmen könnte. Ich hatte Niall extra nicht genau gesagt, wo ich hinwollte. Er musste nicht alles wissen und deshalb war ich nun hier in der Pampa. Einen Block von Louis entfernt. 

Ich ging auf ein Hochhaus zu und drückte einfach an der obersten Klingel. Tatsächlich wurde mir die Tür sofort geöffnet, wie ich überrascht feststellte. Natürlich über einen Summer und ich musste die Tür noch aufdrücken, was ich tat. Ich trat über die Türschwelle, winkte Niall noch einmal und ließ die Tür hinter mir zugehen. 

Just hold on /Niall Horan/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt