Kapitel 39

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Mittwoch, 24. Oktober 2018

„Feli, kommst du bitte runter?", mein Dad rief nach mir und ich runzelte die Stirn. Ich antwortete nicht, sondern stand vom Bett auf und ging runter.

Verwirrt blickte ich mich um, nachdem ich auf der letzten Treppenstufe stehen geblieben bin. Wieso ruft mein Dad nach mir, wenn er nicht hier war? Ich hass- Plötzlich hörte ich ein kindliches Lachen und das verwirrte mich noch mehr.

Ich ging also in das Wohnzimmer, aus welchem ich das Lachen gehört hatte. „Louis?", irritiert blickte ich ihn an, „Was machst du denn hier?" „Hi Feli", er grinste und deutete auf etwas Stoff, welcher über der Couch lag, „Ich wollte dir deinen Schal wiederbringen, den du gestern bei mir vergessen hast." Anscheinend hatte ich wohl die Klingel nicht gehört.

„Oh ehm danke", bedankte ich mich, doch es verwirrte mich weiterhin. „Und nun hat dein Dad Freddie beinahe adoptiert", grinste Louis, stand auf und zeigte auf meinen Dad, der tatsächlich mit Freddie spielte.

Ich beobachtete meinen Dad und konnte mir ihn gut vorstellen, wie er damals mit uns gespielt hatte. Seine Augen leuchteten und strahlten. Dabei war Freddie noch nicht einmal sein Kind. Zu gerne wäre ich in die Vergangenheit gereist, nur um das mit anzusehen. Außerdem würde ich dann auch nicht mehr allein sein.

...

„So, ich denke mal, dass wir nun auch langsam gehen", entschied Louis und blickte dann zu Freddie, „Auf geht's Großer und keine Widerrede." Freddie wollte zuerst protestieren, doch ihn traf ein strafender Blick von Louis, weshalb er doch lieber still blieb.

Ich würde es ihm auch besser raten. Louis war zwar lieb und nett und würde niemals jemanden weh tun, doch er hatte manchmal Ideen, die sehr hilfreich waren. Für ihn zumindest.

„Los, räum bitte auf und zieh dich dann an", schickte Louis Freddie los. „Ach, er braucht doch nicht aufräumen. Das Bisschen", winkte mein Dad ab, doch Louis blieb eisern. Louis bat Freddie erneut, dass er aufräumen soll und tatsächlich tat dieser das auch.

„Es geht einfach um's Prinzip David", erklärte Louis und lächelte leicht, „Ich will nicht, dass er denkt, andere seien für ihn zuständig. Außerdem hast du heute schon genug gemacht. Ich danke dir wirklich." Mein Dad winkte erneut ab, bescheiden wie er nun mal war.

„Freddie ist so gut erzogen", lobte mein Dad Louis, „Er ist so pflegeleicht, von mir aus kann er öfters vorbei kommen." Louis lachte leicht und ich hob erstaunt eine Augenbraue hoch. Mein Dad als Babysitter?

„Vielleicht werde ich mal auf das Angebot zurückkommen", lachte Louis, „Doch momentan ist es noch sehr kompliziert zwischen Freddies Mutter und mir. Wir müssen uns immer abwechseln und wir haben ausgemacht, dass er gleich viel bei jedem ist."

„Natürlich", mein Dad nickte verstehend, „Falls du jedoch irgendwann mal Hilfe brauchst, dann weißt du, wo du fragen kannst." Louis bedankte sich noch und wieder einmal war ich über den guten Draht von den Beiden überrascht. Es war zwar schon bei unserem ersten Treffen klar, doch es hatte sich nicht verändert.

Inzwischen hatte Freddie das Spielzeug wieder weggeräumt und war dabei, sich Schuhe und Jacke anzuziehen. Wir folgten ihm in den Flur. „Papa", Freddie zupfte an Louis Hose, „Darf ich die Puppe mitnehmen?"

Für einen Moment runzelte Louis die Stirn und schien protestieren zu wollen, doch dann nickte er und deutete auf David. „Du musst aber auch ganz lieb fragen, ob du das überhaupt darfst", erklärte Louis Freddie und ich lächelte. Anscheinend hatte Louis sich meinen Rat zu Herzen genommen.

Kinder sollten mit dem spielen, was ihnen Spaß macht. Es gibt kein richtig oder falsch, es geht um den Spaß. Ob es Mädchensachen waren oder die von einem Jungen konnte eigentlich egal sein.

Just hold on /Niall Horan/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt