Kapitel 51

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Freitag, 28. Dezember 2018

Entspannt lag ich auf meinem Bett und las ein Buch. Ich war froh, dass Weihnachten vorbei war. Wir hatten zwar nicht viele Verwandte, aber trotzdem musste man immer irgendjemanden besuchen und hetzte nur so von einem Ort zum anderen. 

Weihnachten hatten wir lediglich zu dritt verbracht, worüber ich froh war. Trotzdem machte es mir jedes Jahr auf's neue bewusst, was passiert war und, dass wir eigentlich zu fünft gewesen wären. 

„Siehst du. Ich hab's dir doch gesagt. Sie liest ein Buch und macht keine Uni Sachen. Es sind Ferien", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich legte mein Buch ab auf meinen Bauch, natürlich nicht ohne auf die Seitenzahl zu schauen. 

Mein Dad stand im Zimmer und hielt mein Handy auf mich. 

„Na gut, du hast gewonnen", ertönte ein mir allzu bekanntes Lachen, das etwas verzerrt klang, „Die nächste Runde Bier spendier ich." 

Niall. 

Ich richtete mich etwas auf. „Theoretisch habt ihr beide Recht. Es ist zwar ein Buch, aber es handelt sich hier um das belgische Recht. Ist aber nicht in meinem Modulplan enthalten und somit eher ein privater Gebrauch beziehungsweise, um sich mehr Informationen anzueignen", schaltete ich mich schnell ein, bevor mein Dad anfing, über Fußball fach zu simpeln. 

„Ätzend langweilig, da stimme ich dir zu Feli", Niall gähnte, „Gut, dass ich dich angerufen habe. Dann kann ich dich von deinem Elend erlösen." „Mich angerufen?", fragte ich verwirrt nach und Niall's Lachen ging mir runter wie Öl. 

Automatisch zogen sich auch meine Mundwinkel höher. 

Ich wollte es ungern zugeben, aber ich hatte ihn vermisst, obwohl es noch nicht einmal eine Woche her ist, dass ich ihn das letzte Mal gesehen habe. 

Er war über die Feiertage zu seiner Familie nach Irland geflogen. 

„Es gibt so etwas das nennt sich Telefon", neckte er mich, „Mit der hochmodernen Technik kann man sich sogar auch sehen und gleichzeitig sprechen." 

Mein Dad übergab mir mein Handy und nun sah ich Niall auch mal endlich. Er hatte es sich bequem gemacht, zumindest war das meine Vermutung, da ich nur sein Gesicht und ein Kissen sah, auf das er lag. 

„Wir sehn uns Niall. Grüß deine Familie von uns", verabschiedete sich mein Dad und ging aus meinem Zimmer. Wie lange hatten die wohl schon telefoniert? Mich wunderte es mittlerweile nicht mehr, warum mein Dad, vermutlich, Niall's Familie kennt. 

Ich kannte sie bisher nur aus Erzählungen und von den Fotos, die in Niall's Haus hingen. Obwohl, prinzipiell hatte ich schon seinen Bruder und seinen Neffen kennengelernt. Was aber mehr oder weniger Zufall war. 

Mein Dad hingegen ist immer sehr aufgeschlossen und Niall auch. Das hatte er mir leider nicht vererbt, sondern- „Erde an Feli, wie wärs, wenn du die Kamera mal umschaltest, dass ich dich auch sehe?", schlug Niall vor und wieder hörte ich sein Lachen. 

Ich blinzelte und richtete meine Aufmerksamkeit dem Handybildschirm. Ich sah zwar Niall, aber Niall sah von mir lediglich mein Bettende und meine Füße. Dad hatte mich also vorhin gefilmt, als ich gelesen habe. Ich verdrehte die Augen und schaltete auf die Innenkamera. 

„Hier bin ich. Du wirst mich kaum wieder erkennen. Zehn neue Tattoos im Gesicht", scherzte ich, doch gleichzeitig verpasste es mir auch einen Stich. War ich zu langweilig, weil ich mich nicht veränderte? 

„Davon sehe ich nichts", widersprach Niall mit einem Grinsen. „Ist eine neue Technik. Unsichtbare Farbe nennt man das", log ich, doch meine Mundwinkel hoben sich gleichzeitig. „Leuchtet wahrscheinlich im Dunkeln", fügte Niall hinzu und lachte aus vollem Bauch heraus. 

Just hold on /Niall Horan/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt