Kapitel 32

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Sonntag, 16. September 2018

Einen Moment blieb ich noch stehen. Als ich hörte, dass Zayn nun auch endlich ging, atmete ich erst einmal auf. Obwohl ich mich absolut noch nicht bereit fühlte, weiter zu gehen, nahm ich mich zusammen und versuchte ich unauffällig hinter Zayn hinterher zu kommen. Schließlich musste ich irgendwann einmal den Ausgang hier finden und das war meine Lösung. 

Erleichtert atmete ich auf, als ich die breite Treppe entdeckte und dafür war ich Zayn dankbar. Prinzipiell hatte er mich nämlich hier her gebracht. Ich wartete am Treppenende, bis Zayn weg war. Erst dann stieg ich die einzelnen Treppen hoch. 

„Felicita" 

Eine Gänsehaut überkam mich und ich blieb stehen. Doch dann atmete ich tief durch und ging weiter. Die Gedanken kreisten in meinem Kopf umher und ich seufzte. Sie würden nicht weggehen, das war mir bewusst. Ich hatte nur gehofft, dass ich etwas länger Ruhe vor ihnen hatte. 

Nun musste ich erst Niall finden, um mich zu verabschieden. Nachdem ich oben angekommen bin, schallte mir auch schon die Musik entgegen. Ich verzog mein Gesicht und hielt stattdessen Ausschau nach Niall. Währenddessen blickte ich mich aber auch nach Perrie um. Ich wollte mich versichern, dass es ihr gut ging, doch ich hatte absolut keine Ahnung, wo sie war. Mein Blick ging ein zweites und auch ein drittes Mal umher. Fehlanzeige. Ich sah keinen von beiden. Weder Perrie, noch Niall. 

Ich seufzte, doch das bemerkte natürlich keiner aufgrund der lauten Musik. Keiner beachtete mich. Da war es schon wieder. Dieses Gefühl der Einsamkeit. Als wäre nur noch mein Körper anwesend und meine Seele hätte sich schon längst verabschiedet. Ich strich mir gedankenverloren eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. 

Mir entwich ein leises Quietschen und ich zuckte erschrocken zusammen, als jemand meinen Arm brutal zu sich riss. Ich wollte ihn wegziehen, doch der Widerstand war viel zu groß. 

„Woher hast du das?", knurrte mich niemand anderes als ein gewisser Liam an. Bedrohlich stand er vor mir und blickte auf mich herab. Wie ich diese Blicke verabscheute. „Du tust mir weh", erwiderte ich kühl und deutete mit dem Kopf auf meine Hand. Es schien, als würde sein Gesicht kurz entschuldigend wirkend, doch kurz darauf hatte er schon wieder sein Pokerface aufgesetzt. 

Glücklicherweise lockerte er tatsächlich den Griff, sodass ich wieder meinen Arm zu mir ziehen konnte. Schmerzend rieb ich mir mein Handgelenk. „Woher hast du das?", wiederholte er seine Frage eindringlich. „Woher habe ich was?", unschuldig blickte ich ihn an und tat, als wüsste ich von nichts. „Du weißt genau, was ich meine." 

„Ach das?", überrascht schaute ich fragend auf mein Armband, „Das geht dich nichts an." Mein Blick wurde ebenfalls undurchdringlich. Wie du mir, so ich dir. Ich konnte nichts dafür, dass er anscheinend keine Manieren besaß. Außerdem konnte er ruhig mal zurück gewiesen werden. 

Schließlich hatte ich immer noch eine Rechnung offen. Zwar als Phoebe, jedoch war mir das in diesem Moment herzlich egal. Ich lächelte Liam noch einmal an, ehe ich mich umdrehte und weggehen wollte. Leider verhinderte er dies, indem er mich zurück zog. „Schön hier geblieben Puppe", brummte er und ich verdrehte die Augen. 

Mit aller Kraft entfernte ich mich aus seinen Armen. „Du hast mir nichts zu sagen", stellte ich klar und schaute arrogant zu ihm hoch. Nicht mit mir, mein Freundchen. „In diesem Fall schon", erwiderte Liam und wir blickten uns immer noch wütend in die Augen. Ich würde einen Teufel tun. 

„Niall", ich brach den Blickkontakt ab, als ich Niall hinter Liam sah. Schnell ging ich auf ihn zu und versuchte, auf mich aufmerksam zu machen. Schließlich konnte er mich durch die laute Musik nicht verstehen. Als ich vor ihm stand und den Mund gerade aufmachte, um mich zu verabschieden, stand Liam schon neben mir. 

Just hold on /Niall Horan/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt