Kapitel 54

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Dienstag, 01. Januar 2019

Wach wurde ich durch ein leichtes Rütteln. Eine Hand legte sich auf meinen Rücken. 

„Feli wach auf." 

Doch es war nicht mein Dad. Ich schreckte hoch. Mir blinzelte etwas helles entgegen. 

Die Sonne. 

Warum schien sie jetzt schon in mein Zimmer? Schließlich schien die Sonne erst gegen Mittag in mein Zimmer. 

Das war auch gar nicht meine Tapete. Mein Balkon fehlte. 

Als ich mich nach links drehte, blickte ich über meinen Flügel und ich beruhigte mich. Ich war in unserem Haus. 

„Hier bist du", lenkte nun Louis die Aufmerksamkeit auf sich. Ich drehte mich zu ihm um. Das braunhaarige Mädchen stand neben ihm. 

„Wir haben dich überall gesucht und dich tausend Mal angerufen. Warum bist du nicht an dein Handy gegangen?", schmetterte Louis mir entgegen. 

Ich schluckte. Ich wusste nicht einmal, wo sich mein Handy befand. 

„Louis", das Mädchen legte ihm eine Hand auf den Arm und schüttelte mit dem Kopf. Er nickte lediglich. Zögerlich ging sie auf mich zu und legte mir eine Decke, die sie zuvor auf dem Arm hatte, um. „Komm, die Nacht war schon zu lang", sie legte mir einen Arm um und hob mich leicht hoch. 

Ich wusste nicht, warum, aber mein Körper folgte ihr. Das Aufstehen war etwas holprig. Ich merkte, wie mein Körper in Mitleidenschaft geraten war. Die Nacht lag mir schwer in den Knochen. 

Wir gingen schweigend zum Auto. Vorher schloss ich noch die Tür ab. Kaum saß ich, merkte ich erst, wie kalt mir war. Ich zitterte. Louis schien das zu merken, da er die Heizung in seinem Auto sofort höher schaltete. 

Bevor er losfuhr, meldete ich mich leise von hinten: „Louis, ich will nicht nach Hause." 

Die Tränen kamen wieder hoch. Der Kloß in meinem Hals meldete sich. 

Louis nickte nur und fuhr dann los. Ich traute mich kaum einen Blick auf die Uhr zu werfen. Halb 7. Die Landschaft zog nur so an uns vorbei. Ich wusste nicht, ob das an der Geschwindigkeit lag oder an meinen Tränen in den Augen. Vielleicht auch beides. 

Den ganzen Weg über sagte keiner ein Wort. Erst als wir in Louis Wohnung ankamen, signalisierte Louis mir leise zu sein: „Freddie schläft." Ich nickte lediglich. Ich zog meine Schuhe aus, aber die Decke behielt ich an. 

Louis zeigte mir das Bad sowie meinen Schlafplatz für die Nacht. Seine Freundin brachte mir später noch Anziehsachen. Ich hatte es bisher noch nicht gemerkt, doch meine Klamotten waren völlig durchnässt. Schnell zog ich mich im Bad um. 

Im Flur traf ich auf Louis: „Feli, wir sollten darüber reden." Er fuhr sich durch die Haare und ich erkannte dunkle Augenringe unter seinen Augen. Mit einem Mal tat er mir leid. Er hatte bestimmt besseres zu tun und sollte Schlaf nachholen. 

„Ich weiß", gestand ich und ging in mein Zimmer, „Morgen." Danach schloss ich leise die Tür, krabbelte in das Bett und schlief sofort ein. 

... 

Geweckt wurde ich von einem komischen Geräusch. Ich hörte ein Quieken. Immer und immer wieder. Ich drehte mich um und zog die Decke etwas höher. Das Quieken wollte aber nicht aufhören. Was war das? 

Ich blinzelte durch ein Auge und erkannte, dass das Zimmer schon ein wenig hell war. So hell wie es zumindest im Winter sein kann. Ich drehte mich wieder auf die andere Seite und öffnete nun das andere Auge. 

Just hold on /Niall Horan/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt