Kapitel 46

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Sonntag, 25. November 2018

„Hey Feli", rief mich jemand und ich blieb stehen, damit ich mich umdrehen konnte. 

Harry stand ein paar Meter von Niall's Tür entfernt. „Hi Harry", begrüßte ich ihn etwas lauter. Er kam zu mir gelaufen und nahm mir sofort das Holz, welches ich von draußen holen sollte, ab. 

„Danke, aber so schwer ist das nicht", erwiderte ich, doch Harry winkte ab. „Pass lieber auf, dass du mit deinen Plüschen nicht hinfällst", grinste er und deutete auf meine Draußenschuhe. 

„Wenn du nicht gerade das Holz halten würdest, hätte ich dich für deine Gemeinheit geschubst", teilte ich ihm mit und schob meine Unterlippe vor, sodass ich schmollte. „Ach Felilein, verschwende deine Energie nicht für unsinnige Rachepläne, sondern lieber dafür, mir die Tür aufzumachen", schlug Harry vor. Ich verdrehte die Augen, doch ich kam seinen Wunsch nach und öffnete die Tür. 

Harry trat ein und blickte mich fragend an. „Das Holz kann im Wohnzimmer hin, da ist eine Ablage", erklärte ich und schlüpfte aus meinen Schuhe. Fröstelnd rieb ich kurz meine Hände aneinander. 

Harry blieb jedoch stehen, weswegen ich ihn fragend anblickte. „Soll ich dir das Holz wieder abnehmen? Ist es dir zu schwer, es noch weitere fünf Meter zu tragen?", machte ich mich über ihn lustig. „Hahah. Sehr witzig", Harry verdrehte die Augen, „Ich kann nicht in's Wohnzimmer gehen." 

„Und warum nicht?", fragte ich nach, da mir absolut kein Grund einfiel warum. 

„Ich habe noch Schuhe an", illustrierte er mir, während er ein Bein hob und zu mir streckte, „Und ich habe keine Hände frei, um sie auszuziehen." Ich lachte. „Harry geh einfach kurz in das Wohnzimmer und leg das Holz ab, wenn du es mir nicht geben willst. Du hast meine Erlaubnis", gestattete ich ihm und grinste, „mit Schuhen das Wohnzimmer zu betreten." 

„Deine Mama wird hinterher mit dir schimpfen, nicht mit mir. Ich schiebe alle Schuld auf dich", beleidigt zog Harry ab und ging vorsichtig mit den Schuhen in das Wohnzimmer, wo er das Holz ablegte. 

Zugegeben, sein Weg sah schon sehr witzig aus. Wie er auf Zehenspitzen versuchte, so wenig wie möglich, den Boden zu berühren. Auch seinen Rückweg gestaltete er nicht viel anders. 

Ich bedankte mich bei Harry für seine Hilfe, doch er machte keine Anstalten, wieder raus zu gehen. „Du darfst ruhig rüber zu Niall gehen", genehmigte ich ihm und verstellte meine Stimme, „Ihre Arbeit ist hier erledigt." 

„Dafür fängt Ihre Arbeit jetzt an", Harry hatte ebenfalls seine Stimme verstellt. Verwirrt blickte ich ihn an. 

„Hast du Lust, mit mir eine Runde zu laufen und ein bisschen zu quatschen?", äußerte Harry seine Gedanken und deutete auf die Tür, wo die Sonne durch schien, „Noch ist schönes Wetter. Zwar herbstlich, aber warm." „Musst du denn nicht zu Niall?", wunderte ich mich und runzelte die Stirn. 

Wollte ich mit Harry irgendwohin gehen? 

Ich verwarf diesen Gedanken wieder. Harry hatte mir nichts getan und ist immer sehr freundlich. 

„Ach, der kann warten. Hat mich auch schon öfters warten gelassen", zuckte Harry mit den Schultern, „Außerdem haben wir schon lange nichts mehr zusammen unternommen. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor." „Ist fast schon zwei Monate her", stimmte ich ihm leise zu. 

„Na dann", er deutete auf meine Schuhe, „Ab in deine Schuhe und Jacke an." 

... 

„Du gehst doch zur Uni oder nicht?", Harry blickte mich fragend von der Seite an, während wir meine Straße runter liefen. Ich nickte. 

Just hold on /Niall Horan/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt