Marmelade

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Dolan Rayan Sazón aka Phenix fester Freund pov.

Traurig blicke ich in den Rückspiegel, wo ich gerade noch sehen kann wie die Tür des Hauses zufällt. Der Phönix, KC und Shila schlafen weiterhin tief und fest, während ich mir bloß das Radio leise anmache, um noch was anderes auf den Ohren zu haben, als den Motor meines Wagens und die anderen Autos.
Die Straße hier ist leicht uneben, mein Auto hat aber zum Glück gute Stoßdämpfer, sodass ich das kaum mitbekomme. Viele Wohnblöcke stehen hier, teilweise einer mit 20 Wohnungen. Bei einigen brennt noch Licht, bei anderen scheint nicht erst seit gestern etwas leer zu stehen.
Ein Zebrastreifen kündigt das Ende dieses zugebauten Wohngebiets an.

Tyler war für mich wirklich wie ein richtiger großer Bruder.
Ich war davor eigentlich schon kein leichter Umgang, aber als ich diese kleine Stütze dann irgendwann nicht mehr hatte, dazu die plötzlich noch stärker eingeschränkte Freiheit, aufgrund des geschlossenen Heims, bin ich richtig abgerutscht.
Kurz hab ich sogar mit rauchen angefangen... Nicht nur Zigaretten. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, hatte ich wirklich eindeutig zu viele Kontakte in den falschen Kreisen. Hab die Schule abgebrochen, als ich das zweite Mal sitzen bleiben sollte...
Und bevor ihr fragt... Nein, ich hab bis heute keinen richtigen Schulabschluss.
Okay, was heißt hier richtigen, hab nicht Mal ansatzweise irgendeinen.
Grob gesagt, ich war und bin teilweise immernoch ungefähr das Gegenteil von Phenix.

Ich hab Probleme damit Vorgesetzte zu respektieren und kann's gar nicht ab, wenn irgendwer mir sagt was ich tun soll.
Wenn mir wer gegen den Strich geht, geh ich dem- oder derjenigen absichtlich so stark gegen den Strich, dass dieses Individuum sich wünscht mich nie genervt zu haben.
Nicht bei Phenix oder meiner Familie, aber Leute, die ich persönlich nicht leiden kann, die haben's bei mir verdammt schwer da wieder raus zu kommen. Bis ich zugebe: Okay, bist doch in Ordnung, vergehen viele Monate.

Phenix ist da ganz anders.
Er hört auf Regeln und den ganzen Kram. Dazu hat er nen ziemlich guten Abschluss und ist verdammt ehrgeizig, wenn man ihn sein lässt. Er will nichts falsches tun, während ich auf sowas in den meisten Fällen ziemlich pfeife. Außer bei der Arbeit versteht sich. Wenn ich mich nicht, wenigstens zum größten Teil, an meinen Auftraggebern orientieren würde, würd ich nichts verdienen.
Aber ich kann da halt trotzdem meinen eigenen Stil mit einbringen und bin eben mein eigener Chef. Deswegen hab ich mich selbständig gemacht, von daher hatte das Ganze ja trotzdem irgendwie was Gutes.
Immer das Bunte sehen, schwarz-weiß-grau kommt noch früh genug.

Okay, zurück zum Thema... Ich schweif ab.
Sobald der Phönix erstmal Vertrauen zu einer Person hat, vertraut er vollständig. Nutzt man ihn aus, vertraut er einem nie wieder. Leute, die er nicht mag, schließt er strickt aus und lässt dann auch nicht mehr mit sich diskutieren.
Er braucht die Nähe zu Anderen um sich wohl zu fühlen, aber muss allein sein um seine Energiereserven aufladen zu können.
Punkte in denen wir aber ziemlich gleich sind... Wenn's um Familie geht ist das immer wichtiger. Wir mögen beide ungefähr die selbe Musik, sind relativ kreative Menschen. Er mehr als ich. Dazu können wir gut zusammen Quatsch machen. Wir passen aufeinander auf, reden über alles, aber zwingen den Anderen auch nicht dazu, etwas zu sagen.
Wir lieben uns und würden uns gegenseitig niemals absichtlich verletzen... Das ist gleich.

Ruhig parke ich erstmal in der Tiefgarage ein. Ich werd diesmal den Fahrstuhl nehmen... Mit den Dreien Treppen laufen ist unmöglich.
Schnell ruf ich Quill an. Müsste ja noch wach sein.
"Hola. Na, schon auch dem Rückweg?", Komm nach wenigen Sekunden seine Stimme aus meinem Handy. "Hab schon geparkt", gebe ich leise zurück, "Aber alle Drei schlafen. Ich bekomm sie so allein nicht hoch, Fahrstuhl hin oder her." Ruhig steige ich nun aus, schließe die Fahrertür so leise ich kann.
"Ist gut, Vince und ich können runterkommen", meint er bloß locker, was ich dankbar abnicke: "Okay, gracias. Dann bis gleich." "Si. Hasta luego...", Und schon legen wir auch bereits wieder auf.
Ich muss lächeln als ich die Beifahrertür öffne.
*Mein kleiner Träumer...*
Völlig entspannt liegt er da im Sitz und schläft zufrieden.
*Phenix ist so zuckersüß...*

Vogel fliegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt