Kapitel 05

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Wir gingen schweigend mit Nala aus dem Haus und dann um die Ecke.
"Das mit deiner Verletzung tut mir leid." höre ich Jascha dann sagen und ich schaue die ganze Zeit immer nur auf den Boden. Ich wusste das er es ansprechen würde.
"Ich bin beim Training vom Stufenbarren gerutscht und auf die Eisenträger geknallt. Danach lag ich mehrere Monate im Gipsbett, mein Rücken hat aber bleibende Schäden behalten und ich darf nicht mehr Turnen. Fechten wäre möglich aber nicht mehr für Wettkämpfe. Das wollte ich dann nicht mehr." erkläre ich nun, er war selber Sportler ich denke, er konnte mich verstehen.
"Aus Spaß würde ich auch nicht weiterspielen." sagt dann Jascha leise und ich wusste, er hatte genau verstanden, was ich meinte.
Wir gingen schweigend weiter und alleine seine Anwesenheit half nicht wieder abzudriften.
Jascha nahm überraschend irgendwann einfach meine Hand und hielt sie fest, wir dachten nicht drüber nach, sondern verschränkten unsere Finger einfach miteinander. Er wusste nicht wie sehr er mir mit dieser Geste half. Nach meinem Unfall habe ich mich zurückgezogen, wollte keinen mehr sehen und hab auch niemand an mich ran gelassen. Beim Fechten hatte ich damals Maik kennengelernt, mit dem hatte ich vor meinem Unfall 3 Dates und er hatte mir vor dem Training gesagt das er sich in mich verliebt hatte. Nach meinem Unfall hatte ich ihn abgewiesen, wollte nicht das er mich so sah.
"Ich hatte mein rechtes Handgelenk 3-mal gebrochen, das linke 2-mal. Mein linker Fuß war gebrochen und mein komplettes rechtes Bein. Meine Wirbelsäule mal außen vor gelassen. 8 Monate hatte ich im Gipsbett gelegen und musste danach das Gehen neu lernen, selbst das Essen war nicht so einfach." erzähle ich Jascha meine Geschichte, bei ihm war es mir nicht unangenehm.

Er hatte mir einfach zugehört, meine Hand dabei festgehalten und mich reden lassen. Ohne mich richtig zu kennen, gab er mir halt und ich konnte ihm das alles ohne Probleme erzählen.
"Ich war auch schon verletzt, doch ich möchte mir nicht ausmalen wie es für dich gewesen sein muss. Das hört sich wirklich schrecklich an." sagt er nach ein paar Minuten der Stille.
"War es auch. Der Umzug hierhin war für mich auch eine Ablenkung, ich hätte auch bei meiner Tante in Hannover bleiben können." erzähle ich ihm weiter, er kannte jetzt soviel das ich ihm auch das erzählen konnte.
"Ich freu mich das du hier bist." kam dann sofort seine Antwort, das ließ mich wieder rot werden doch ich drehte den Kopf weg so das er es nicht sehen konnte.
Er blieb stehen und hielt mich fest so das ich auch stehen bleiben musste.
"Das muss dir nicht unangenehm sein. Du bist jemand dem ich glauben kann das sie mich mag und nicht an mein Bruder ran möchte. Das hatte ich bis jetzt noch nicht." er legte mir zwei Finger ans Kinn und hob mein Kopf an, sodass ich ihn ansehen musste.
"Ich hab dich gern als Freundin und bin froh, dass du hergezogen bist." erklärt er mir nun während er in meine Augen schaut. Als er das sagt, kribbelt es in meinem Bauch und das ist wirklich komisch.
"Danke. Ich bin auch gern mit dir zusammen." sage ich leise und lächel. Danach herrschte eine angenehme Stille, er hielt meine Hand weiter fest und wir gingen mit Nala zurück.

Wieder bei seinen Eltern stellten wir fest, dass die Mütter sich die Flasche Wein gönnten, meine Mutter würde dann heute wohl nicht mehr Autofahren. Ich hatte zwar meinen Führerschein schon aber dürfte nur in Begleitung meiner Mutter fahren, solange sie nüchtern war natürlich.
"Soll ich dir den Rest vom Haus zeigen?" fragt mich Jascha als wir Nala losgemacht haben und ihr Wasser und Futter gegeben haben.
"Gern. Die merken das eh nicht, wenn wir weg sind." meine ich schulterzuckend und folge ihm dann die Treppe nach oben. Er ging danach rechts und hier hingen Bilder, auch von den drei Jungs. Nun erkannte ich auch seinen Bruder. Vom sehen kenne ich ihn und kann verstehen, wieso einige Mädchen ihn gut finden, doch blond war wirklich nicht meins.
Ich folge Jascha in sein Zimmer, es ist recht groß und ein Eckzimmer. Das Fenster ist auch über Eck und man kann in den Garten runterschauen.
Er hat ein Fernseher hier stehen, wo gegenüber eine Couch steht, in einer anderen Ecke die etwas versteckt um die Ecke das Bett und auch der Kleiderschrank. Am Fenster steht ein Schreibtisch wo auch seine Schulsachen sind.
"Schönes Zimmer." meine ich leise und lächel.
"Sollen wir ein Film schauen bis die da unten fertig sind?" fragt er mich und er deutet dann aufs Sofa.
"Gern. Bitte aber kein Horrorfilm." meine ich leise und setzte mich auf die eine Seite, ich setzte mich auf meine Beine und lehne mich in die Ecke.
Jascha setzt sich zu mir und macht einen Film an der wohl neu ist, den hab ich nämlich noch nicht in der Übersicht gesehen. Doch ich muss sagen es ist schön in seiner Nähe, ich spüre aber wie ich langsam müde wurde. Da ich mich auch anders setzte und mir die Augen zu vielen merkte ich gar nicht mehr wie mein Kopf auf seine Schulter rutschte.

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Sitze in Leverkusen im Stadion
Was die sich da zusammenspielen🙈

Hoffe es gefällt euch wenigstens das Kapitel

New School, first LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt