>Sam's Sicht<
"Okay, hier ist das Bad und hier mein Zimmer. Die beiden Räume da hinten sind mehr oder weniger leer. Davon kannst du dir eines aussuchen und hier ist das Gästezimmer. Dort kannst du erst einmal schlafen. Neue Zahnbürsten, Zahnpasta und Duschzeug ist noch wegen der Zwillinge genug da. Das kannst du alles benutzen. Wir fahren heute Nachmittag nach Newtown und kaufen dir schonmal Kleidung und was du sonst noch brauchst, okay?!"
"Wer sind die Zwillinge?" Er verschränkte die Arme vor der Brust und schaute mich fast schon anklagend an."Hast du noch mehr Kinder, die dir nicht so egal sind, wie ich?" Ich stöhnte auf. Seine Vorwürfe waren unfair, aber das konnte er ja nicht wissen.
"Die Zwillinge sind mein Neffe und meine Nichte, die Kinder meines Bruders. Sie wohnen nicht weit weg und sind ein Jahr älter als du. Du wirst sie noch kennenlernen." Ich schloss die Tür des Gästezimmers wieder und wies ihm die Richtung zur Treppe."Du warst mir übrigens nie egal, Peyton."
"Dann hättest du dich ja auch mal melden können."
"Das habe ich, Peyton. Hast du nicht vor vier Jahren zum Geburtstag den Dinosaurier gekriegt, den du in deinem Zimmer hattest oder das Feuerwehrauto zu Weihnachten danach? Ich habe auch das Fahrrad im Flur stehen sehen, das hast du vor zwei Jahren gekriegt und letztes Jahr den Lego Raumgleiter zu Weihnachten, oder?"
"Das hat Mum mir alles geschenkt."
"Das mag schon sein, aber auf dem Paket, in dem es bei euch ankam, stand mein Name drauf und ich gehe nicht davon aus, dass deine Mum dir die Karten gegeben oder vorgelesen hat, die jedem Paket beilagen, oder?!" Er schaute mich groß an, ehe er zu Boden sah und ich registrierte, dass er die Fäuste ballte, also ging ich in die Hocke, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen."Ich habe sehr spät von dir erfahren, Peyton. Zu spät. Aber ich wollte von da an ein Teil deines Lebens sein. Ich wollte dich kennenlernen und Zeit mit dir verbringen, aber ich durfte es nicht. Deine Mum wollte es nicht."
"Willst du jetzt meine Mum schlecht machen, damit ich dich mag?", keifte er mich an und ich sah Tränen in seinen Augen.
"Ich will sie sicher nicht schlecht machen, Peyton. Was immer zwischen mir und deiner Mum war, spielt keine Rolle. Ich will einfach nur, dass du weißt, dass es Gründe dafür gab, dass du mich nicht eher kennengelernt hast und dass ich nichts dagegen tun konnte. Aber vor allem will ich, dass es zwischen uns beiden funktioniert. Du kannst mir vertrauen Peyton. Ich will nur das Beste für dich."
"Wenn du nur das Beste willst, dann hättest du früher da sein und meine Mum retten sollen! Penny hat mich gerettet. Warum konntest du sie nicht retten?"
"Peyton, ich habe alles getan, was ich konnte. Ich..."
"Aber es war nicht genug. Es war nie genug. Wenn du wirklich gewollt hättest, dann hättest du sie gerettet und wärst für mich da gewesen." Er drehte sich so plötzlich um und stürmte zur Haustür raus, dass ich gar nicht schnell genug reagieren konnte, sprang aber nun auf und rannte ihm hinterher. Er lief die Straße hinunter und Schnuffi kam sofort aus der Einfahrt der Wache und folgte Peyton, blieb an seiner Seite, während der Junge rannte und rannte.
Von weitem konnte ich Penny in der Ferne ausmachen, die auf dem Heimweg war und nichts von all dem wahrnahm. Ich hatte Peyton fast eingeholt, als Penny sich plötzlich herum drehte und ihn geistesgegenwärtig packte und an sich zog.
"Wo wollen wir denn hin?", fragte sie nun, als sie die Arme um ihn legte, während er versuchte sich aus ihnen zu befreien, sich gegen sie stemmte und mit seinen Fäusten gegen ihre Schulter schlug. Niemand tat Penny weh, wenn ich es verhindern konnte und ich wollte ihn grade aus ihrem Griff entgegen nehmen, als er zusammen sackte und sich weinend an ihre Brust drückte. Sie schaute fragend zu mir auf, während sie ihn an sich zog und ihn gewähren ließ, ihm dabei mit einer Hand beruhigend durch die Haare fuhr. Sie würde einmal eine gute Mutter sein.
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Vergangenes ist nie vergessen
FanfictionSam und Penny werden während ihrer Nachtschicht als Unterstützung zu einem Großbrand in Newtown gerufen, der sowohl Sam's Welt mit einem Schlag auf den Kopf stellt, wie auch seine Zukunft zu bedrohen scheint. Wird Penny ihm weiterhin den Rücken stär...