Das letzte Abschiednehmen

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Hey ihr alle. Hier ein etwas traurigeres Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch dennoch. Viel Spaß beim Lesen. 

>Penny's Sicht<

Peyton hatte gestern Abend lange gebraucht bis er zwischen uns eingeschlafen war. Sam hatte ihm erzählt, wie damals die Ufo's bei uns gesichtet worden waren und er Buck Douglas am Ende mit Norman hatte auffliegen lassen. Peyton hatte zugehört, aber keinen Ton gesprochen. Wenn wir ihm sonst etwas erzählten, hatte er gefühlte tausend Zwischenfragen gehabt. Erst, als ich leise ein Schlaflied gesungen hatte, dass ich noch aus meiner Kindheit von meiner Mum kannte, war er langsam eingeschlafen. Doch sein Schlaf war unruhig gewesen und er hatte sich die ganze Nacht von Sam's in meine Arme hin und her gekuschelt.

Ich hatte früh aufstehen müssen, um zur Arbeit zu gehen, doch obwohl Peyton in Sam's Armen gelegen hatte, war er aufgewacht und hatte mich leise aber fast schon flehend gebeten, sie zur Beerdigung zu begleiten. Ich hatte ihm versprochen zu versuchen, frei zu bekommen.

Als Steele dann heute morgen mitbekommen hatte, dass die Beerdigung heute war, hatte ich gar nicht mehr fragen müssen, ob ich früher gehen konnte. Er meinte, Sam sollte in der Situation nicht mit dem Jungen alleine sein müssen und da wir bei dem Einsatz dabei gewesen seien, gehörte es ja zu unserer Pflicht, der Verunglückten die letzte Ehre zu erweisen - und prompt hatte ich früher Feierabend.

"Ich habe meine Eltern angerufen. Solltest du es dir während der Beerdigung anders überlegen, gehen wir beide dorthin und warten auf Sam, okay?" Peyton nickte gedankenverloren, während ich ihm nun den Kragen seines Anzuges richtete, den Sam ihm heute morgen noch besorgt hatte. Peyton hatte nicht der Drang danach gestanden in die Schule zu gehen und Sam hatte ihn dort entschuldigt. Sam selbst war für rund eine Stunde in Newtown verschwunden und war mit dem Anzug zurück gekommen, während Ellie, Steele und ich Peyton auf der Wache abzulenken versucht hatten. Als er wieder gekommen war, hatte ich Feierabend gemacht und war mit den beiden nach Hause gegangen, um uns umzuziehen. Nun standen wir alle in schwarz gekleidet im Flur und richteten noch ein letztes Mal unsere Kleidung.

"Ich werde das schon schaffen. Ich will stark sein. So wie Sam und du."

"Ich weiß, dass du das bist, Peyton. Aber heute wird ein sehr harter Tag für dich sein und es ist okay, wenn du es nicht mehr aushältst. Ich werde immer deine Hand halten, okay? Und wenn du weg möchtest, dann hakst du deinen kleinen Finger in meinen. Das ist unser Zeichen, in Ordnung?" Er nickte wieder und ich richtete mich auf, um aus meiner Tasche einen Zettel zu holen, den ich Sam gab."Die Adresse meiner Eltern, falls du in dem Fall nicht mit uns kommst."

"Danke, Pen. Für alles", raunte er leise, als er mir einen Kuss auf die Wange gab und ich legte ihm kurz eine Hand an die Wange.

"Wollen wir dann los?", fragte ich dann.

"Von wollen kann keine Rede sein", sagten Sam und Peyton gleichzeitig und ich wandte mich ihnen noch einmal zu.

"Findet ihr nicht auch, dass es beängstigend ist, wie ähnlich ihr euch wirklich seid?!" Ich bekam von beiden nur ein Schulterzucken, was es nicht besser machte. Also beschloss ich, das lieber zu ignorieren und nach draußen zu gehen.

Während der Fahrt zum Newtowner Friedhof waren wir alle still. Peyton hielt seit wir aus dem Haus getreten waren meine Hand und so hatte ich mich zu ihm nach hinten gesetzt. Wir beide spürten, wie sehr es ihn aufwühlte. Was sollten wir anderes tun, als für ihn da zu sein und ihm das Gefühl zu geben, dass er sicher und geborgen war?

Am Friedhof angekommen, stiegen wir aus und kaum war Sam neben uns, ergriff Peyton auch seine Hand. Ich fragte mich auf dem Weg zur Kapelle unwillkürlich, wie Sam verfahren würde? Auf Beerdigungen gab es eine strenge Hierarchie in der Sitzordnung. Die engsten Angehörigen saßen immer vorne, dann kamen enge Freunde und Verwandte, danach der Rest. Der Anstand gebot es, dass Peyton in der ersten Reihe Platz nehmen sollte, doch wollte er das überhaupt? Was sollten wir tun? Wenn man es genau nahm gehörte Sam vermutlich in die Mitte, während mir höchstens ein Platz am Ende zustehen würde.

Vergangenes ist nie vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt