Eine Sorge nach der anderen

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Hey ihr. Hier kann ich dann heute auch noch ein Kapitel beisteuern, bevor morgen der normale Wahnsinn wieder los geht. Ich wünsche einen schönen Restsonntag und viel Spaß beim Lesen.

>Sam's Sicht<

"Mr. Jones. Es freut mich wirklich, sie wieder zu sehen und dass sie mir noch auf den Anrufbeantworter gesprochen haben. Bitte entschuldigen Sie. Ich hatte gar nicht an die Beerdigung gedacht." Mrs. Crowd war mehr als nur pünktlich und wie bereits im Krankenhaus, hielt sie sich nicht lange mit Geplänkel auf, während ich sie herein bat.

"Um ehrlich zu sein, wären wir vermutlich auch nicht dort gewesen, wenn meine Schwägerin nicht den Newtown-Anzeiger abonniert hätte und mir die Anzeige gegeben hätte." Ich wies ihr den Weg zur Küche und bot ihr einen Stuhl an."Tee oder Kaffee?"

"Sehr gerne einen Earl Grey, wenn sie haben?!" Ich nickte und holte zwei Tassen aus dem Schrank, während ich den Wasserkocher anstellte und sie begann die Papiere auf dem Tisch auszubreiten."War denn Peyton's Großvater nicht hier? Ich hatte ihn aufgefordert, Peyton sein Eigentum zukommen zu lassen."

"Doch, er war da und hat mich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er uns nichts sagen würde und wir uns dort nicht blicken lassen sollten, bevor meine Freundin mit Peyton das meiste Spielzeug reparieren musste, weil Mr. Fuller alles achtlos in den Garten geworfen hat. Bitte entschuldigen sie, aber ich bin nicht gut auf ihn zu sprechen, vor allem nicht, nachdem er gestern am Friedhof verlangt hat, dass ich ihm Peyton überlasse, damit, ich zitiere: der Junge wenigstens einmal zu etwas nutze ist und ihm ein wenig Luxus durch seine Halbweisenrente und das Kindergeld sichert." Ich stellte die Tasse mit dem Teebeutel darin vor ihr ab und sie bedankte sich knapp, ehe ich mich ihr gegenüber setzte.

"Dieser Mann schockiert mich immer wieder auf's Neue. Ich hatte gestern seinen Antrag auf dem Tisch, in dem er um das Sorgerecht für den Jungen bittet." Ich wurde aschfahl. Wie viel höher standen seine Chancen, als direkter Verwandter von Marie?"Ich habe den Antrag abgelehnt und auf ihren Namen alles fertig gemacht, Mr. Jones. Er müsste heute noch meinen Ablehungs-Bescheid im Briefkasten haben, in dem steht, dass ich gedenke, ihnen das Sorgerecht zu übertragen, wenn alle Faktoren zur Kindeswohlsicherung gewährleistet sind."

"Ich wäre ihnen äußerst dankbar dafür und Peyton sicher auch."

"Ich werde mir heute ein Bild darüber machen, wie sie hier leben und über ihr Umfeld. Aber sie sollten wissen, dass ich Peyton anschließend in der Schule aufsuchen werde und alleine befragen muss, ob er das überhaupt will. Ich möchte sie bitten, ihn nicht vorab via Handy darüber zu informieren, dass ich komme. Er sollte dieses Gespräch unbefangen führen können. Es tut mir leid, aber so sind die Regeln. Ich bin mir aber im Klaren darüber, dass er grade erst seine Mutter verloren hat und daher noch immer Schwierigkeiten haben könnte, sich damit abzufinden. Das werde ich schon berücksichtigen, keine Sorge."

"Ich habe da wenig Sorgen, dass er es nicht wollen könnte. Wir kommen ganz gut zurecht, nicht zuletzt wegen meiner Freundin. Peyton hat sich von Anfang an an sie gehängt und ihr vertraut, während er mit dem allen noch klar kommen musste. Sie hat mir sehr geholfen an Peyton heran zu kommen und Peyton mir auf seine interessante und vorlaute Art, ihr meine Gefühle endlich zu gestehen."

"Sie meinen die junge Frau, ihre Kollegin, die im Krankenhaus dabei war?" Ich nickte nur lächelnd, während ich einen Schluck von meinem Tee zu mir nahm."Also haben sie sie nun doch rum gekriegt?"Das brachte mich so aus der Fassung, dass ich mich beinahe verschluckt hätte und sie warf mir ein knappes Grinsen zu."Sie sagten im Krankenhaus, dass sie leider alleine leben, als ich sie nach ihrem Beziehungsstatus gefragt habe und haben sie dabei so sehnsüchtig angesehen...es war nicht schwer zu erkennen, dass ihr Herz schon länger für sie schlägt. Es freut mich, dass sich alles für sie zum Guten zu wenden scheint. Dennoch werde ich unter den Umständen auch mit ihr sprechen müssen, wenn das möglich wäre?"

Vergangenes ist nie vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt