Eine Familie heiratet

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Nach der schweren Kost des vorigen Kapitels, ist dieses Kapitel um so schöner. Ich hatte in den letzten Tagen viel Spaß, es zu schreiben. Die Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu, was mir persönlich sehr leid tut, weil ich Peyton sehr ins Herz geschlossen habe. Aber es heißt ja: Wenn sich eine Tür schließt, geht die nächste wieder auf 😉
Jetzt habt aber erstmal viel Spaß beim Lesen.

>Peyton's Sicht<

"Fertig!" Ich trat zu Dad ins Schlafzimmer und sah, wie er sich die Krawatte zurecht rückte, bevor er mich musterte und lächelte.

"Du siehst sehr stattlich aus in dem Anzug, Peyton. Hast du die Ringe?" Er wandte sich wieder dem Spiegel zu und nestelte wieder an der Krawatte herum.

"Sind in meiner Tasche. Bist du irgendwie nervös?" Er fummelte jetzt an seiner Weste herum, die er unter der Jacke trug. Er fummelte ständig an irgendwas an sich herum. Der schwarze Anzug war hinten etwas länger. Dad hatte gesagt, dass man so etwas Frack nannte und zu Hochzeiten trug. Darunter trug er ein weißes Hemd und auch die Weste war weiß. Hätte er jetzt noch gelbe, statt schwarze Schuhe getragen, er hätte ausgesehen, wie ein Pinguin.

"Ziemlich, um ehrlich zu sein." Häh?!

"Warum? Ich dachte, du willst Penny unbedingt heiraten." Ich ging zum Bett und hüpfte rückwärts darauf.

"Das will ich auch, Peyton. Ich habe sie seit gestern Mittag nicht mehr gesehen oder etwas von ihr gehört oder gelesen. Ich weiß nicht, ob ich gleich vor den Altar trete und sie auch wirklich kommt. Was, wenn sie es sich anders überlegt hat? Oder wenn ihr etwas passiert ist?"

"Dad, du redest hier von Penny. Was soll ihr denn passieren? Sie weiß sich doch besser zu helfen, als sonst jemand in der Stadt. Außerdem glaube ich nicht, dass sie irgendwas davon abhalten würde, zu kommen."

"Wie kommst du darauf?"

"Sie ist schwanger von dir." Zu meiner Überraschung lachte Dad darüber, ehe er noch einmal seine Jacke zurecht rückte.

"Glaub mir, so etwas ist heute kein Grund mehr, um eine Heirat zu erzwingen, vor allem nicht für jemanden wie Penny. Sie ist die selbstbewussteste und selbstständigste Frau, die ich kenne. Sie würde mit allem alleine zurecht kommen." Er hielt plötzlich still, schloss einen Moment die Augen und atmete tief durch. Na toll Dad. War ja super, wie er sich selbst Mut zureden konnte.

"Kann schon sein, aber sie liebt dich und außerdem hat Penny mir versprochen, mich niemals allein zu lassen und was sie verspricht, hält sie auch. Sie hat auch gesagt, dass sie dich heiraten will, dann wird sie es auch tun."

"Du hast Recht. Also. Wollen wir dann los? Es wird Zeit, denke ich", sagte er dann nach einem schnellen Blick auf die Uhr und ich folgte ihm zum Auto, während mir eine Sache nicht ganz aus dem Kopf ging.

"Warum hat Penny überhaupt bei Ellie geschlafen? Habt ihr euch gestritten?"

"Es ist so Brauch. Eigentlich ist dieser Brauch schon total veraltet. Er stammt noch aus einer Zeit, wo Ehen arrangiert wurden und das Paar sich bis zur Hochzeit gar nicht sehen durfte, damit der Mann es sich nicht anders überlegen konnte, falls ihm seine Braut nicht gefällt. Geblieben ist davon heute noch der Glaube, dass Braut und Bräutigam sich 24 Stunden vor der Hochzeit nicht sehen dürfen, weil es sonst Unglück bringt."

"Ja, der ist wirklich total veraltet. Du würdest es dir niemals anders überlegen. Dass Penny dir gefällt, kann doch auch jeder sehen." Ich musste mich schwer beherrschen nicht zu lachen und immerhin lächelte auch Dad mal kurz. Ob er heute auch mal wieder locker werden würde?"Und dass du Penny auch gefällst, kann auch jeder sehen. Fahr mal wieder runter, Dad. Es wird alles gut gehen."

Vergangenes ist nie vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt