Ungebetener Besuch

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Hey ihr alle. Hier auch nochmal ein Update zu dieser Story 🙈 Ich hab dieses Kapitel gefühlte 5x umschreiben müssen, weil ich nie zufrieden war. Jetzt passt es glaube ich ganz gut in die Handlung. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

>Sam's Sicht<

Genervt ließ ich den Schraubenzieher fallen und beschloss unten im Keller den Akkuschrauber zu holen. Wenn ich so weiter machte, würde ich nicht einmal das Bett zusammengebaut haben, ehe Peyton von der Schule zurück war. Nachdem ich bereits zwei Stunden gebraucht hatte, um an den beiden Wänden die Randleisten und Steckdosen wieder zu befestigen und die Ecke zu putzen, in die er das Bett haben wollte, hatte ich beschlossen mit dessen Aufbau schon einmal anzufangen. Ich hatte es mir leichter vorgestellt.

Ich hatte heute morgen noch die restlichen Möbel in Newtown abgeholt, nachdem ich Peyton und die Zwillinge wieder in der Schule abgesetzt hatte. Es war zu komisch zu beobachten, wie die anderen Kinder alle tuschelten, als ich die drei am Schulhof verabschiedete und zu sehen, wie Peyton mit vor Stolz geschwellter Brust seiner Wege ging.

Er hatte noch immer Schwierigkeiten, sich mit der Situation abzufinden und mich als Vater zu akzeptieren, aber ich wusste, dass sich mit unserem Gespräch gestern etwas verändert hatte und so etwas wie eine Freundschaft zwischen uns wuchs - es war ein Anfang.

Penny hatte da einen wesentlich leichteren Stand, aber es war ja auch leicht, sie gern zu haben. Wer konnte sie nicht lieben? Peyton liebte sie auf jeden Fall. Sie blödelte mit ihm und ärgerte ihn, forderte ihn oftmals damit heraus und das liebten Kinder ja sowieso. Aber nicht nur sie. Ich liebte es ja genau so, wenn wir uns gegenseitig neckten und stichelten. Er war mir in vielerlei Hinsicht so ähnlich, dass ich mich insgeheim fragte, ob Ellie wohl Recht hatte und es wirklich an den Genen lag, dass er Penny auch so ins Herz geschlossen hatte. Als sie mir erzählt hatte, dass Peyton ihr gesagt hatte, dass er sie heiraten würde, wenn er groß wäre, hatte es mich eifersüchtig gemacht - nicht weil ich wirklich daran glaubte, dass er es tun könnte, sondern vielmehr, weil er den Mut dazu fand so etwas zu sagen und ich nicht. Doch das würde sich nun ändern.

Ich dachte daran zurück, was gestern Abend geschehen war, nachdem Peyton zwischen uns eingeschlafen war.

"Deine Filmwahl war nicht interessant genug, fürchte ich", wandte Penny schmunzelnd ein und ich folgte ihrem Blick zu dem schlafenden Jungen. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich sah, dass er wieder den Kopf an Penny lehnte, während sie ihn im Arm hielt.

"Aber zumindest bringt ihn das nicht auf komische Gedanken, die sich so manch Erwachsener noch nicht macht."

"Wie meinst du das jetzt?"

"Na du weißt schon, dass was er vorhin alles sagte. Es tut mir übrigens sehr leid. Es war vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und dieses Wort...du weißt schon was, habe ich auch weder benutzt noch gemeint, mit dem was ich ihm sagte", erklärte ich ihr nun verlegen.

"Ist schon okay. Es gibt einfach keine Freundschaft zwischen Mann und Frau, ohne dass der Gedanke ans 'Was-wäre-wenn' beiden ab und an mal in den Kopf kommt. Das ist sogar statistisch bewiesen", erwiderte sie zwinkernd und ich musste schlucken. Hatte sie schon darüber nach gedacht, mit mir..."Ich sollte gehen. Es ist spät und ich muss morgen früh raus", wandte sie nun ein wenig verlegen ein, nachdem ich sie überrascht angestarrt hatte. Ich bekam diesen Gedanken einfach nicht aus dem Kopf, aber ich schüttelte ihn notgedrungen ab.

"Du kannst auch hier bleiben, wenn du willst", sagte ich schnell.

"Das ist lieb von dir Sam. Aber ich habe nichts zum Umziehen dabei und Steele wird morgen früh auch nicht begeistert sein, wenn ich in mit Kleister verschmierten Klamotten zur Arbeit komme." Ich gab ihr ein Zeichen zu warten, nahm Peyton vorsichtig auf die Arme und trug ihn ins Gästezimmer, legte ihn ins Bett und deckte ihn zu. Es war noch immer ungewohnt und unwirklich, dass er nun für immer bei mir bleiben würde, aber der Gedanke war dennoch schön. Als ich mich aufrichtete, stand Penny locker an den Türrahmen gelehnt da und beobachtete mich lächelnd. "Du gibst einen sehr guten Vater ab, weißt du das?", sagte sie dann, als ich ihr in den Flur folgte und sie sich die Jacke von der Garderobe holte. Sofort nahm ich sie ihr ab, als der perfekte Gentleman, der ich war, und hielt sie ihr hin, damit sie hineinschlüpfen konnte.

Vergangenes ist nie vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt