Endlich zu Hause

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Hey ihr. Hier noch ein Kapitel. Es wird langsam wieder alles gut im Hause Jones-Morris. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

>Penny's Sicht<

Eine Woche später saß ich auf meinem Bett und wartete, dass Sam mich holte. Ich hatte bereits alles gepackt und die letzte Visite war vor fünf Minuten zur Tür raus gegangen. Mein rechtes Bein war eingegipst und mir standen noch ein paar Wochen bevor, in denen ich an Krücken laufen musste - ein geringer Preis für das Leben eines Kindes, das man so sehr ins Herz geschlossen hatte.

Die tägliche Physiotherapie lief gut und kaum hatte ich das Okay von den Ärzten erhalten, hatte ich Sam und Peyton jeden Tag dazu genötigt, mit mir draußen spazieren zu gehen - also sie gingen, ich humpelte. Aber es half mir wenigstens Sicherheit mit diesen Dingern zu gewinnen. Ich hatte von Berufswegen immer gedacht, dass ich gut trainiert war und auch mehr Kraft in den Armen hatte, als andere Frauen, aber mein eigenes Gewicht auf zwei Stöcken zu balancieren, hatte ich wirklich unterschätzt, obwohl ich gestehen musste, dass ich es auch gerne mal darauf ankommen ließ und ins Straucheln geriet, allein schon, damit Sam mich in seinen Armen barg, um mir Sicherheit zu geben. Ich genoss es so sehr, wie er sich um mich sorgte und immer an mir klebte. Noch. Ich wusste, wenn er das immer noch tat, wenn ich zu Hause war, würde ich verrückt werden. So aber, wo wir uns immer nur Nachmittags für ein paar Stunden gesehen hatten, weil Sam wieder arbeitete, wollte ich jeden Moment mit ihm genießen und ich würde schwören, dass er sich sicher nicht darüber beklagen würde.

Ich schaute auf die Uhr und wusste, dass Sam vermutlich grade in der Wache in Newtown die leeren Atemschutzflaschen befüllen ließ. Er hatte eine Stunde frei haben wollen, um mich abholen zu können, doch Steele hatte ihm stattdessen diese Arbeit auf's Auge gedrückt und ihm die Erlaubnis gegeben, mich dabei abzuholen - seine Güte war grenzenlos. Ich nutzte die Zeit, um über mein Erwachen nachzudenken.

Ich hatte geschlafen wie ein Stein, als plötzlich vertraute Stimmen an mein Bewusstsein gedrungen waren. Stimmen, die ich so liebte. Eine davon noch ganz frisch, die andere schon so lange.

Wenn man sehr tief tauchte, wurde es immer dunkler, je tiefer man kam, und es wurde still um einen herum. Man hörte nur noch das gleichmäßige Zischen seines eigenen Atems, wenn man ein und ausatmete. Genau so empfand ich diesen Zustand, aus dem ich in dem Moment erwacht war, nur hatte ich dort nicht einmal das Geräusch meines Atems vernehmen können und es war immer dunkel gewesen. Um so mehr hatten mich diese vertrauten Stimmen angestachelt, endlich aufzutauchen, mich aus dieser Schwärze hervor zu arbeiten. Ich wollte sie sehen, musste sie sehen. Besonders Sam. Mein Herz verlangte danach, mehr als sonst etwas in mir. Er war mein Anker und mein Rettungsseil, meine Hoffnung und meine Zukunft - ich würde niemals aufgeben, so lange ich die Aussicht hatte, an der Seite des Mannes zu sein, der mir neben seinem Sohn mehr bedeutete, als mein Leben.

"Ich bringe doch allen nur Unglück. Das mit Mum, dann das in der Höhle und jetzt das mit Penny. Das ist alles meine Schuld. Grandpa hab ich auch das Leben versaut, nur weil ich da bin, sagt er. Ich mache allen nur Probleme und Sorgen. Es wäre besser, wenn du Mum nie getroffen hättest." Es war erschreckend, wie viel der Junge auf sich lud.

"Peyton. So etwas will ich nie wieder hören! Dein Großvater ist ein sehr kranker und schwacher Mann, der nichts anderes kann, als andere zu verletzten. Wenn jemand die Schuld an allem trägt, dann er. Wenn er sich anders verhalten hätte, dann wäre alles anders gelaufen, da bin ich sicher. Du bist ein guter Junge, Peyton. Du hast ein gutes Herz und stehst für das ein, was dir wichtig ist. Ohne dich wären Penny und ich sicher nicht so bald zusammen gekommen. Du hast uns beide sehr glücklich gemacht. Aber nicht nur damit, sondern auch mit deiner Anwesenheit. Ich möchte nie wieder ohne dich sein und Penny hat dich auch sehr gern." Sehr gern? Ich liebte diesen Jungen, als wäre er mein eigener - was erstaunlich war, wo wir uns erst etwa eine Woche gekannt hatten zu dem Zeitpunkt.

Vergangenes ist nie vergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt