>Sam's Sicht<
Peyton war still gewesen, nachdem wir Penny bei ihr abgesetzt hatten. Er kam noch immer nicht richtig aus sich heraus, obwohl wir deutliche Schritte vorwärts machten, wenn auch nur kleine. Zu Hause angekommen hatte er sich die Arme voll Spielzeug gepackt und hatte es hoch ins Gästezimmer getragen, während mir der Rest überlassen blieb. Ich würde nicht klagen. Erst einmal musste ich sein Vertrauen gewinnen, bevor ich anfangen konnte ihn zu erziehen. Er würde sich grade eh nichts von mir sagen lassen und ich war einfach nur froh, dass er die ganze Situation akzeptierte und wie selbstverständlich hinein ging.
Nach einer halben Stunde hatte ich alles hoch geschleppt und warf einen Blick um die Ecke ins Gästezimmer, nur um zu sehen, dass er bei einem Lego Piratenschiff alle Teile auf dem Bett verteilt hatte. Ich hoffte inständig, dass er so etwas mit Vorliebe selbst machte. Wenn ich James helfen musste etwas aufzubauen verlor ich bereits bei kleinen Sets die Geduld und hier lagen gefühlt zehntausend Teile.
"Brauchst du Hilfe?", fragte ich dennoch und er schaute zu mir auf, überlegte kurz, ehe er nickte. Also setzte ich mich ihm gegenüber auf's Bett und warf einen Blick in die Anleitung."Ist gar nicht so einfach, dieser Kleinkram, oder?"
"Es nervt. Mum hat das immer gemacht, wenn ich geschlafen habe. Warum können die die Sachen nicht zusammengebaut in die Packung legen?"
"Die machen das, weil es die Kreativität fördert." Er schaute mich so entgeistert an, als wolle er sagen, dass ihm das ziemlich egal sei."Wie wäre es, wenn du schonmal das Beiboot und die Kanonen fertig machst und ich fange mit dem großen Schiff an?", schlug ich dann vor und er tat es. Baute die Figuren zusammen und suchte die Schwerter und Pistolen heraus, während ich immer nervöser an dem Boden des Schiffes arbeitete.
"Das macht dich auch verrückt, oder?", fragte er mich nun grinsend und ich zuckte nur lächelnd die Schultern."Jetzt weiß ich zumindest, woher ich das hab", murmelte er dann leise und ich schaute überrascht zu ihm auf, als es auch schon klingelte, bevor ich etwas erwidern konnte.
"Dem Himmel sei dank," murmelte ich, während Peyton schon aufsprang und zur Tür lief. Ich war nicht nur froh eine Pause bei dem Schiff einlegen zu können, als vielmehr darüber, dass Penny wieder zurück war. Ich würde sie genau so gerne hier behalten, wie Peyton. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass die Bauerei an dem Schiff uns vielleicht auch ein wenig weiter gebracht hätte."Wollen wir dann los?", fragte ich die beiden, als ich ihnen im Flur entgegen ging.
"Aber mein Schiff ist noch nicht fertig."
"Peyton, wenn wir das erst noch fertig bauen wollen, werden wir ganz sicher verhungern." Peyton stöhnte genervt, schnappte sich seine neue Jacke, die ich an die Garderobe gehängt hatte und ging die Treppe hinunter.
"Habt ihr etwa Probleme ein bisschen Lego zusammen zu bauen?", neckte Penny mich nun und ihre Augen funkelten mich herausfordernd an, während ich mir ebenfalls die Jacke anzog.
"Wir können ja nachher gerne mal schauen, ob du es besser kannst."
"Ich weiß, wie viel Geduld du hast, Sam. Ich kann es besser! Viel besser!"
"Das mag dabei vielleicht stimmen, aber ich habe auch meine Talente", erwiderte ich grinsend. Irgendetwas hatte dieser Moment. Penny und ich neckten uns gerne, aber heute war etwas anders und es brachte mich dazu, mich ein wenig gehen zu lassen.
"Und welche wären das?" Sie forderte mich heraus, das sah ich in ihren Augen. Sie blitzten so wundervoll und ich machte einen Schritt auf sie zu, blieb nah vor ihr stehen.
"Ich stehe dir vollkommen zur Verfügung, wenn du neugierig genug bist, es heraus zu finden."
"Und ich wäre froh, wenn ihr mir sagen könnt, wo ich was zu essen kriege, dann könnt ihr ja von mir aus weiter machen, euch zu vernaschen", warf Peyton nun ein und ich fuhr zu ihm herum. Seine Wortwahl ließ mich sogar meine Verlegenheit vergessen, dass wir ihn vollkommen vergessen hatten und er uns die ganze Zeit zugesehen hatte.
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Vergangenes ist nie vergessen
FanfictionSam und Penny werden während ihrer Nachtschicht als Unterstützung zu einem Großbrand in Newtown gerufen, der sowohl Sam's Welt mit einem Schlag auf den Kopf stellt, wie auch seine Zukunft zu bedrohen scheint. Wird Penny ihm weiterhin den Rücken stär...