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Nach etwa 10 Minuten kam ich an dem riesigen Eisentor, welches der Eingang zur Schule war, an. Keine Schule sollte so ein gigantisches Tor haben. Warscheinlich sollte es nur zeigen, dass dies eine Schule für die besonderen und wichtigen Menschen der Bevölkerung war und nicht für das gewöhnliche Fußvolk, aber eigentlich konnte hier jeder dahergelaufene ein und aus gehen, wenn er nur genug Geld auf dem Konto hatte.

Schon als ich das Gebäude betrat hörte ich lautes Stimmen gewirr aber eine Stimme stach besonders herraus. Jessica. Manchmal glaubte ich ohne immer im Mittelpunkt zu stehen würde sie eingehen wie eine Blume, wenn sie kein Wasser bekam.

Entschuldigent drängelte ich mich an den Schaulustigen vorbei und erkannte ein Mädchen mit runden Brillengläsern und blonden schulterlangen Haaren, welches geknickt gegenüber von Jess stand, die ziemlich zornig drein blickte.

Das Mädchen, dessen Name ich nicht kannte und mir um erlisch zu sein noch nie hier aufgefallen war, Verknotete die Hände ineinander und starrte gequält zu Boden.

"Seh mich gefälligst an, wenn ich mit dir spreche" redete Jessica weiterhin lautstark auf sie ein, doch sie rührte sich kein Stück. Es kam mir so vor als würde sie mit jedem Wort das aus Jessica's Mund kam immer kleiner und zerbrechlicher werden und es war nurnoch eine Frage der Zeit bis sie vollends zerbrochen war. "Hey" zichte sie und stupste sie an. Kaum wahrnehmbar schüttelte sie mit dem Kopf. Im gleichen Moment bemerkte ich wie eine winzige Träne den Boden der Schule zierte und eine zweite gleich darauf.

"Was ist passiert?" Brachte ich mich nun endlich ein.

Überrascht sah Jess zu mir als wäre sie so voller Zorn gewesen, dass sie mich garnicht wahrgenommen hat.

"Du wirst es nicht glauben!"

Das werde ich wohl müssen.

"Dieser Trampeln hatte mich attackiert, angegriffen!" Ihr Gesicht verzog sich zu einer wütenden Grimasse. Wären wir nicht in so einer ernsten Situation gewesen hätte ich sie warscheinlich dafür ausgelacht.
"Wie genau hat sie dich denn angegriffen?" Fragte ich skeptisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieses Mädchen jemanden verletzen würde und dann auch noch ohne Grund.
"Sie hat mich einfach angerempelt und mir die Sachen aus der Hand geschlagen, weißt du wie viel mich das gekostet hat!" Wohl eher ihre Eltern, aber das jetzt mal nur nebenbei. Jetzt bemerkte ich den Haufen an Sachen der ungefähr einen Meter hinter Jess auf dem Boden lag.
Ich weiß Jess hat etwas überreagiert, aber ich wollte, nein ich musste zu ihr halten. War es nicht meine Pflicht als beste Freundin?

Die Menschenmenge verschwand nach einiger Zeit, da offensichtlich nichts spannendes mehr passieren würde. Solche Idioten. Warscheinlich hätten sie noch applaudiert, wenn Jess ihr eine verpasst hätte.

Ich sah wieder zu dem Mädchen, das noch immer genauso unbeweglich da stand wie noch vor wenigen Minuten.
"Du solltest jetzt besser gehen" sagte ich mit kaltem Unterton in der Stimme um Jess zu zeigen, dass ich auf ihrer Seite war.

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