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Nach der Schule ging ich in den Wald nicht so weit weg von meinem Zuhause. Ich setzte mich auf einen kühlen Stein der ungefähr 2 Meter von einem tiefen Abgrund entfernt war. Ich hatte eine wunderbare Aussicht auf einen glasklaren See der sich bis zum Horizont erstreckte.

Früher war ich oft mit meiner Mutter hier gewesen. Wir saßen dann immer stundenlang zusammen genau an der Stelle an der ich jetzt saß und haben die Vögel beobachtet, die im Geäst der Bäume zwitscherte oder am Himmel umher flogen, aber manchmal saßen wir auch einfach nur nebeneinander und sahen zum See hinunter, in dem sich die Sonne spiegelte.

Jetzt wo meine Mutter Tod war kam ich immernoch regelmäßig hierhin zurück. Ich genoss die Ruhe und den Frieden den dieses Stück Wald ausstrahlte. Es ließ mich alles um mich herum vergessen.

Mir fiel ein rascheln links von mir im Gestrüpp auf. Ein kleines Eichhörnchen sprang in mein Blickfeld, sah sich kurz irritiert um wo es wohl gelandet war und verschwand mit einem satz ins nächste Gebüsch. Schmunzelnt zog ich die Beine an den Körper und Atmete die frische Waldluft ein.

Plötzlich spürte ich einen stechenden schmerz in meinem Auge. Ich zuckte zusammen und fasste mir reflexartig an die schmerzende stelle. Mein Auge brannte durch die Tränenflüssichkeit, die sich in meinem Auge sammelte.
Bevor jedoch eine Träne mein Auge verlassen konnte, beruhigte es sich wieder etwas. Erleichtert stieß ich die Luft aus die ich vor wenigen Sekunden noch eingehalten hatte.

Ich erinnerte mich daran, dass ich bald zu dem Grund dieser Qualen zurückkehren musste und das trieb mir sogleich wieder die Tränen in die Augen. Die meiste zeit des Tages konnte ich das schmerzende Gefühl in meinem Herzen verdrängen und spielte die beliebte, unschuldige Liana, die keine Probleme in ihrem Leben hatte, aber manchmal zerbricht diese Maske, die ich mir jeden Tag aufs neue wieder aufsetze und meine wahren Gefühle kommen zum Vorschein. Zum Glück habe ich das die meiste zeit gut unter Kontrolle, aber manchmal, wenn ich alleine bin holt mich die ganze Trauer wieder ein, wie eine Mauer die zusammenfällt .

"Ist alles in Ordnung?" Fragte eine tiefe Stimme, die aus dem nichts zu kommen schien.

Langsam drehte ich mich um und sah in zwei besorgte Smaragdgrüne Augen.

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