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Ryan. Ein alltäglicher Name. Werde ich also schnell wieder vergessen können. Schwerer könnte es mir fallen mit seinen vollen Lippen, dem markanten Kinn und den Smaragdgrünen Augen, die immernoch vor meinem inneren Auge auftauchen und mir früher oder später noch den Verstand rauben werden.

So leise es nur ging kramte ich in meiner Tasche nach dem Haustür Schlüssel, obwohl ich mir nichtmal sicher war ob ich ihn wirklich dabei hatte, trotzdem vergewissert ich mich ein zweites mal ob ich Trottel ihn wirklich nicht eingepackt hatte. Genervt stieß ich die Luft aus.
Mir blieben 2 Möglichkeiten 1. Ab jetzt auf der Straße zu leben oder 2. Klingeln und riskieren von Linda zerfleischt zu werden. Vielleicht fand ich ja irgendwo eine hübsche Parkbank oder eine Brücke unter der ich mich breit machen konnte und möglicherweise fand ich sogar ein paar andere Obdachlosen Freunde, mit denen ich mir das Feuer aus einer Tonne teilen konnte , wobei ich 2. Lieber riskieren sollte, wenn ich nicht elendisch verhungern wollte.

Ich drückte auf die Klingel und versuchte dabei erfolglos das Zittern in meiner Hand zu kontrollieren.

"Hab ich dir nicht gesagt du sollst nicht kommen"
Grob zerrte sie mich an meinem Arm ins Haus und schloss die Tür so schnell wieder, wie sie sich eben geöffnet hatte.

"Verschwinde sonst..."
Linda stoppte in ihrem Monolog und starrte gleichzeitig wie ich zur Tür, aus der mein Dad herauskam.
Seit wann war er hier?
Das fragte sich Linda wohl auch.
Überrascht zog sie die Augenbrauen in die Höhe und verzog ihren Mund zu einem falschen Lächeln.

Er hatte die eine Hand in der Hosentasche vergraben während er mit der anderen etwas angestrengt ins Handy eintippte. Warscheinlich war es wieder ein Kundengespräch, welches nicht gut gelaufen war und nun war er derjenige, der die Wogen wieder glätten musste. Als würde er nicht bemerken, dass noch andere Menschen im Raum waren verfluchte er sein Handy, dass es doch verdammt nochmal schneller machen sollte. Gleich morgen wird er wohl ein neues haben. Wie jedesmal. Um auf uns aufmerksam zu machen Räusperte ich mich und im selben Moment schreckte er hoch und sah uns mit weit aufgerissenen Augen und rotem Kopf an.

"Lia" verwundert sah erst mich und dann Linda an. "Was machst du hier? Ich dachte deine Mutter hat heute ihren Buchclub zu besuch"

Wie auf Knopfdruck vergrampfte sich jeder einzelne Muskel in mir.

Sie ist nicht meine Mutter

Hätte ich zu gern gesagt, doch der feste Griff um meinen Arm und das wissen, dass es ihn nicht interessieren würde, ließen mich nichts außer Hass gegenüber meinem Vater empfinden, den Mann, den ich so sehr lieben sollte, bei dem ich mich sicher und geliebt fühlen sollte. Er ließ mich allein mit dieser Furie zurück, um das ganz große Geld zu machen, aber das was wichtiger ist als alles auf der Welt, seine Familie, mich, seine einzige Tochter, ließ er in Stich.

Im selben Moment wurde mir klar, dass er wusste, dass sie mich verabscheute, warum sonst sollte er wissen, dass ich wärend ihres Buchclubs nie Zuhause sein sollte. Genauso wie er gekonnt ignorierte, wie Linda mir das Blut, in meinem linken Arm, mit ihren rot lakierten Klauen abschnürte. Es war ihm egal. Ich war ihm egal.

"Ich muss los" sagte ich mit rotem Kopf. Länger hätte ich meine Tränen nicht zurück halten können. Nachdem die Haustür hinter mir ins schloss fiel sank ich schluchzend in mich zusammen auf die kalten Stufen der Treppe.

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Hey 😊 das wars mit dem 8. Kapitel
Wie gefällt es euch bis jetzt?
Was haltet ihr von Lia's Vater?

Broken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt