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Am nächsten Morgen weckte mich mein Wecker viel zu früh.
Mein Handgelenk schmerzte, doch ich  traute mich nicht es anzusehen. Ich wusste, dass es blau war und die umrisse ihrer Nägel in meiner Haut verewigt waren, ich konnte es spüren.
Auf meinem Bein prangte ein großer, blauer Fleck, von dem Sturz auf der Treppe, aber damit hatte ich gerechnet.

Ich Band meine haselnussbraunen Haare zu einem Zopf und zupfte etwas an meinen Augenbrauen herum, die ich die letzten Wochen ganz schön vernachlässigt hatte. Dann trug ich mein Makeup auf. Mein blaues Auge war auch ohne Make up kaum noch zu erkennen.

Ich bekam kurz einen Schreck, als ich auf mein Handy sah. Wenn ich mich nicht beeilte würde ich den Bus verpassen. Wie eine Irre rannte ich in meinen Zimmer herum und warf alles in meine Tasche, was ich Heute brauchen würde und im selben Tempo stürmte ich auch aus der Tür hinaus.

Ich rannte, doch ich kam zu spät.

Hektisch Atment sah ich dem Bus hinterher, der sich immer weiter von mir entfernte.
Laut hörbar stieß ich die Luft aus und setzte mich auf einen der verdreckten Sitze an der Bushaltestelle. Jetzt würde ich auch noch zu spät kommen. Na prima.

Ein Auto hupte, aber ich schenkte dem keine große Beachtung. Warscheinlich hat schonwieder irgendwer jemandem die Vorfahrt genommen und war nun eingeschnappt. Als es ein zweites mal übertrieben lang hupte, sah ich genervt auf.

Wir haben alle verstanden, dass du ein Auto mit einer Hupe hast.

Dachte ich mir und rollte genervt mit den Augen. Ein Auto blieb vor mir stehen.
Was war denn jetzt los?
Ich hatte aber gerade nicht laut gedacht und hatte mir jetzt eine weitere nervtötende Person zum Feind gemacht?
Die Scheiben des schwarzen Autos fuhren herunter.
"Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?"
Meine ernste Miene verschwand und machte einem breiten lächeln platz.
Das ließ ich mir nicht zeimal sagen.
"Aber gerne doch", sagte ich und sprang auf.
Schief grinsend nickte er hinter mich.
"Nicht was vergessen?" Kommentierte er meine Dummheit lachend.
Verdutzt sah ich hinter mich. Mein Rucksack. "Ne, ich wollte nur eine gute ausrede, warum ich die Mathe Hausaufgaben nicht dabei habe" Scherzte ich und setzte mich zu ihm in den Wagen. Amüsiert stieß er die Luft aus.

Ryan's grüne Augen schienen im Licht der Sonne von einem noch helleren grün zu sein, was sie noch atemberaubender machte. Leider konnte ich sie mir nur kurz angucken, da er wieder auf die Straße sah.
Ob er auch über unseren Kuss nachgedacht hat? Ich wünschte ich könnte in seinen Kopf sehen und mir die Antworten einfach herausnehmen und nicht in Ungewissheit und stille neben im sitzen.
"Wie geht es Stella?" Zappelig saß ich auf meinem Sitz. Die stille machte mich fertig. "Gut, ich habe ihr ein Körbchen zum schlafen gekauft" erzählte er grinsend.
"Und, gefällt es ihr?"
"Keine Ahnung, ich glaube sie findet mein Bett um einiges gemütlicher" 
Beim Gedanken, dass die beiden zusammen im Bett schliefen hätte ich fast laut gesäufzt, da ich mir das so niedlich vorstellte.   

Als wir an der Schule angekommen waren fragte ich mich ob wir zusammen rein gehen sollten, ob das vielleicht Gerüchte in die Welt setzen würde. Scheinbar machte er sich darüber aber keine Gedanken oder er konnte es einfach besser verstecken. Er schenkte mir ein kurzes Lächeln, als würde er wissen, dass mich etwas beunruhigt.

Als wir gemeinsam durch den Gang gingen, drehten sich ein paar Leute nach uns um, aber weniger als ich gedacht hatte, was mich etwas entspannte.

"Möchtest du in der Pause zu uns an den Tisch kommen?" Fragte ich und ignorierte den Gedanken, dass Jess mich danach sicher mit Fragen bombardieren würde.
Er war überrascht von dieser Frage, das sah ich ihm an, aber er nickte.
"Du brauchst natürlich nicht, wenn du nicht möchtest" setzte ich schnell hinzu. Ich machte mich innerlich schon auf den kleinen Stich im Herzen bereit. Anders als erwartet wanderten seine Mundwinkel nach oben.
"Doch doch, es ist nur..."
"Es ist nur was?" Hakte ich nach.
"Deine Freunde" sagte er "Was ist wenn sie mich nicht mögen?"
Ich konnte mir ein kurzes auflachen nicht verkneifen. "Glaub mir, sie werden dich mögen" erwiderte ich und stupste ihn mit meiner Hand leicht am Arm an.

Er verabschiedete sich von mir, da sein Spind auf der anderen Seite der Schule war. Ich wusste nicht ob ich enttäuscht oder erleichtert war, dass er kein Wort über unseren mitternächtlichen Kuss verloren hat.
Darüber konnte ich mir auch noch später den Kopf zerbrechen.

Als ich um die Ecke bog blieb ich abrupt stehen und starrte ihn an.
Den Typ mit den dunklen hochgegeelten Haaren, dem durchtrainierten Körper, den man als Footballspieler warscheinlich auch haben sollte. Die Person, die ich vor ein paar Monaten noch geliebt hatte. Adam. Er lehnte lässig gegen meinen Spind und schien auf mich zu warten.
Ich könnte jetzt einfach verschwinden und so tun als wäre ich nie hier gewesen, aber tief in meinem inneren interessierte es mich doch, was er zu sagen hatte. Als er mich auf sich zu kommen sah lächelte er.
"Liana" sagte er uns grinste mich an.
"Was willst du?" Erwiderte ich kalt.
Ich schluckte. Leider ließ er mich noch lange nicht so kalt wie ich wollte. Wir waren knapp ein Jahr zusammen gewesen. Ich hatte ihn geliebt und ich schätze er tat es auch, auf seine eigene verdrehte weise.

"Ich finde wir sollten reden" sagte er. Diese Aufrichtigkeit in seiner Miene machte mich stutzig. "Was gibt es denn noch zu sagen, Adam?" Erwiderte ich vorwurfsvoll. "Du warst einfach richtig scharf auf eine deiner Cheerleader, aber das respektiere ich natürlich" meine Stimme triefte nur so vor Verachtung.
"Ich habe mir über uns Gedanken gemacht" fügte er hinzu, ohne auf meinen Kommentar einzugehen.
"Adam, wir sind seit drei Monaten getrennt und du kommst jetzt auf die Idee über uns nachzudenken?"
Ich ließ ihn erst garnicht zu Wort kommen. "Warte mal. Hat dich deine Cheerleaderin abblitzen lassen und jetzt willst du es wieder bei mir versuchen?" Ich fing lauthals an zu lachen und dabei war es mir egal, dass mich alle um uns herum ansahen, das war das lustigste was ich seit langer Zeit erlebt hatte. Was denkt sich dieser Idiot eigentlich?
"Na schön" sagte er, da er wusste, dass ich ihn nicht weiter zu Wort kommen ließ.

Jetzt umspielte ein lächeln seine Lippen. Ich kannte dieses Lächeln nur zu gut. Es bedeutete er würde gleich etwas verletzendes sagen, nur um zu verhindern, dass jemand denkt er wäre verletzlich oder gar schwach.
"Aber wenn du gerade schon dabei bist die Leute aus deinem leben auszuschließen, die einen Fehler gemacht haben, dann würde ich mir zweimal überlegen ob du Jessica nicht auf der Stelle entfernen solltest"
Warf er mir entgegen und ging weg.
"Warte, was meinst du damit?" Rief ich ihm nach, doch er trete sich nicht um. Sein Plan war aufgegangen.

Hey :)
Irgendwie bin ich nicht so zufrieden mit dem Kapitel, aber weiß nicht warum 🤔 ich hoffe es hat euch trotzdem ein wenig Freude bereitet 😂 ♡

Broken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt