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Der Saal war bereits voller Menschen, als wir dort ankamen. Ich sah mich um, doch entdeckte keine,an diesem Abend sehr unerwünschten, Gesichter. Zum Glück. Die Musik war laut, doch noch waren kaum Menschen auf der Tanzfläche. Ich war mir nicht sicher, ob ich Heute wirklich tanzen wollte, es sah bei mir immer etwas schräg aus, da ich es nunmal einfach nicht konnte. Ich wurde mit zwei linken Füßen geboren und dem Rhythmus gefühl eines Steins. Meine Mundwinkel zuckten nach oben als ich zwei Jungs dabei beobachtete, wie sie einen silbernen Flachmann aus der Tasche nahmen und die Flüssigkeit in den Punsch kippten.   War ja klar, dass sich niemand daran halten würde.

"Möchtest du tanzen?" Schrie er gegen den lauten klang der Musik und die immer lauter werdenden Gespräche der anderen an.
Schmunzelnt und mit einem kleinen leuchten in den Augen hielt er mir seine Hand hin. Natürlich verwarf ich den Gedanken Heute nicht zu tanzen, da ich bei diesem lächeln sowieso nichts anderes tun konnte als wie eine bekloppte zu grinsen und dabei zu nicken.

...

"Oh Gott tut mir leid" Entschuldigte ich mich, wärend er scharf die Luft einzog. Es war nicht das erste Mal an diesem Abend und warscheinlich auch nicht das letzte Mal, dass ich ihm entweder direkt auf den Fuß oder zur Abwechslung auch mal gegen das Schienbein trat.
"Schon gut" Versicherte er mir und nahm mich wieder an die Hand.
"Du bist also masochistisch veranlagt" sagte ich als wäre es eine Tatsache.
Er lächelte, wobei seine perfekten Zähne zum vorschein kamen.
"Weil ich mit der Person tanzen möchte in die ich mich verliebt habe?"
Mein schelmisches lächeln verschwand.
Mir war schlecht, aber positiv schlecht, wenn es das überhaupt gab. Mein Herz machte einen Sprung nach dem anderen und würde sich bald überschlagen, wenn ich nicht sofort runter kam. Ich wusste nicht wie lange ich ihn schon mit geweiteten Augen ansah, aber aufjedenfall viel zu lange. Ich musste irgendetwas antworten. Los!
Ich erkannte in seinen Augen Enttäuschung aufflammen. Ich wollte ihm sagen was ich empfand, ich würde es gerne hier und jetzt hinaus schreien, sodass es auch der letzte Mensch auf dieser Welt verstehen würde, aber ich brachte keinen Ton raus.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen bevor ich ihn an mich zog und küsste. Der Kuss war nicht lang, ein paar Sekunden, doch er zeigte, was ich nicht aussprechen konnte. Manchmal sagte ein Kuss mehr als tausend Worte und anhand seiner strahlenden Augen und den Lippen die sich langsam zu einem Lächeln formten, wusste ich, dass er meine Worte verstanden hatte. Einen kurzen moment sah er mir einfach nur in die Augen, dann zog er mich an sich. Er wollte noch mehr von diesen unausgesprochenen Worten genauso wie ich. Er legte eine Hand an meine Wange, während er mich mit der anderen an der Taille festhielt. Mitlerweile hatten wir aufgehört zu tanzen. Wir standen einfach auf der Tanzfläche umhüllt von der Musik, die ich aber nur gedämpft wahrnahm und Menschen, Menschen deren blicke mir noch nie weniger egal waren.

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