Broken

》28《

Ich schloss die Haustür, mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen, hinter mir. Meine Schritte waren mehr kleine hoppser als normale Schritte und hätte ich mich jetzt selbst gesehen, hätte ich warscheinlich mit dem Kopf geschüttelt und danach die Hand gegen die Stirn geschlagen. Ich hätte nie gedacht, dass man sich so fühlen kann. Mit Adam hatte ich nie dieses Gefühle gehabt, womöglich war ich auch nie wirklich in ihn verliebt gewesen.

"Wo bist du gewesen?"

Meine Mundwinkel fielen nach unten und der rosarote Schleier vor meinen Augen augenblicklich verschwunden.
Mein Dad sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und deutete gleich darauf auf seine Armbanduhr, um mir zu zeigen, wie spät ich bin.
Mein Blick huschte zu der großen Standuhr, die kurz nach Zehn anzeigte.
Wollte er jetzt ernsthaft den Vater spielen? Er ist Wochen, manchmal Monate lang nicht da und jetzt wollte er mir vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen hatte?!
Da ich kein Drama machen wollte gab ich ihm jedoch augenrollend die Antwort. "Schulball"

Mit einem Fuß hatte ich schon die erste Stufe der Treppe betreten, als ich es hinter mir Räuspern hörte. Stöhnend drehte ich mich zu ihm um und sah in fragend an.
"Wer hat dir denn erlaubt, so lange weg zu bleiben und dann auch noch mit irgendeinem Jungen den ich noch nie zuvor gesehen habe?"

"Ich wusste nicht, dass ich eine Erlaubnis benötige." Antwortete ich schnippisch und Krallte meine Finger in den Stoff des Kleides.

"Ich und deine Mutter..."

"Sie ist nicht meine Mutter und wird es auch niemals sein. Mom würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüsste was du für eine Furie in unser Haus gelassen hast!" Schrie ich ihm entgegen. Er konnte nicht wirklich so dämlich sein und denken, dass sie und ich uns gut verstehen. Wie blind musste er sein oder wie egal war es ihm.

"Wie kannst du es wagen so über sie zu reden, wenn sie immer nur das beste für dich wollte und dich in allem unterstützt hat." Ich spürte wie es auch in ihm brodelte, doch seine Wut war nichts im Vergleich dazu was ich empfand. Was hatte sie ihm nur für Lügen aufgetischt?

Ich stürmte auf ihn zu und riss mein Armband von meinem Handgelenk. Der Bluterguss war immernoch gut genug zu sehen, vorallem da der Regen das überdeckte weggewaschen hatte.
"Wollte sie hier auch das beste für mich?" Ich zog mein Kleid etwas nach oben und zeigte ihm eine längliche Narbe an meinem Bein. "Oder hier? Wollte sie hier ihr bestes für mich?"
Ich sah wieder auf und blickte ihm in die Augen in denen nur Verwirrung stand. Langsam legte sich die Wut in mir und machte einer tiefsitzenden verzweifelten Traurigkeit Platz. Ich zog den Ärmel an meinem linken Arm etwas nach oben und zeigte ihm eine weitere, noch nicht ganz verblasste, Narbe. "Wie ist es hiermit, was wollte sie mir damit denn gutes tun?" Ein Tränenschleier legte sich über meine Augen.

Ich sah in weiterhin an während er einfach wortlos da stand und mich anschaute. Ich konnte sehen wie es in seinem Kopf arbeitete. Vielleicht erkannte er nun wie blind er war und jetzt würde alles gut werden. Ein kleiner Funken Erleichterung legte sich auf mein Herz, doch dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er sah entsetzt aus, vielleicht sogar etwas verletzt.

"Wieso tust du das?" Entkam es nach quälend langen Sekunden der Stille seinem Mund.

Erschrocken und ungläubig schüttelte ich den Kopf und wich vor ihm zurück. Was um alles in der Welt hatte er gerade gesagt? Ich schluchzte. "Was?" fragte ich mit zitternder Stimme ohne eine Antwort zu erwarten. Ich musste hier weg. Sofort.
"Ich wusste, dass du sie nicht magst, aber das du so weit gehen würdest..." Er sprach mit Enttäuschung in der Stimme,  Enttäuschung die an mich gerichtet war, so als wäre ich die Schuldige und Linda, die arme Frau, das Opfer meiner Lügen.

Ich sah in für wenige Sekunden atemlos vor Entsetzung an und versuchte vergebens den Tränenschleier vor meinen Augen wegzublinzeln. Das musste ein böser Scherz sein. Er war doch mein Vater. Wie konnte er ihr mehr Vertrauen schenken als mir?
"Du bist das letzte" bresste ich hervor was er durch die etlichen schluchzter vermutlich eh nicht verstanden hatte.
Ich hastete zur Tür und kurz bevor sie hinter mir ins Schloss viel hörte ich ihn meinen Namen rufen, doch es war mir egal.

Hey ich versuche jetzt wieder regelmäßiger Kapitel zu schreiben. Mal gucken ob es klappt. 😅😊

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