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"Der ist hübsch", kommentierte Lizzy einen der Football-spieler im Fernseher, während ich mir einen weiteren Popcron in den Mund warf.

"Nah, geht so. Aber der da ganz rechts am Rand hat tolle Haare."

"Wer?...Oh, ja! Da hast du recht. Sollte ich vielleicht mal Mason vorschlagen. Seine Frisur ist scheiße, aber er findet sie cool und auf mich hört ja keiner", beschwerte sie Lizzy kopfschüttelnd und ich fing wieder an zu grinsen.

Wie so oft, wenn sie Mason kritisierte; auch wenn sie es natürlich mit dieser gewissen mütterlichen Ehrlichkeit tat.

Plötzlich zeigte der Fehrseher, wie einer der Football-spieler sich den Helm vom Kopf riss und lachend einer seiner Mitspieler umarmte.

Dieser Footballer sah aus...

"Oh Mein Gott!"

"Wow! Volle Zehn von Zehn!"

"Hot shit! Meine Augen sind im Himmel!"

"Komm her, mein Schnuckel!"

"Ja! Ja, ich will auch so einen!"

"Alles okay bei euch?", hörte ich Masons Stimme hinter uns und Lizzy und ich drehten uns synchron um.

Mit großen, unschuldigen Augen sahen wir Dad und Mason an, die im Türrahmen zum großen Wohnzimmer standen.

Nicht wissend, was ich sagen sollte, drehte ich mich zu Lizzy, die im selben Moment zu mir sah.
Schweigen war nie gut, ich musste etwas sagen. "Äh", war alles, was ich heraus bekam und Lizzy drehte sie wieder lächelnd zu den beiden Männern um.

"Wir versuchen uns für Football zu interessieren."

Dad runzelte die Strin. "Und? Funktioniert's?"

"Joa, schon", zuckte ich mit den Schultern.

Augenrollend den Kopf schüttelnd kam Mason zu uns und ließ sich neben mich Fallen, damit Dad sich neben Lizzy setzten konnte.

"Ich hab am Samstag übrigens ein Spiel, wollt ihr beiden auch kommen?", wandte sich Mason an Dad und mich, woraufhin ich das Gesicht verzog, während Dad ein "Klar!" von sich gab.

"Ne, ich nicht", verhemend schüttelte ich den Kopf, "Ich muss schon unter der Woche in die Schule, da geh ich dann doch nicht auch noch in meiner Freizeit."

Versöhnlich lächelte ich Mason an. "Wenn du mal ein Spiel parallel zu meinem Mathekurs hast, komme ich aber bestimmt."

Mason schüttelte leicht schunzeld den Kopf. "Ich werde es an den Trainer weiterleiten", witzelte er und legte einen Arm um meine Schulter, weshalb ich unwillkürlich sofort von den Couch aufsprang.

Mason sah mich verwirrt an, während Lizzy mich mitfühlend und Dad warnend ansah, da er es nicht mochte, wenn ich mich von Leuten im räumlichen Sinne distanzierte.

Er wusste nicht weshalb dies der Fall war und ich weigerte mich strickt es ihm zu sagen, da ich es selbst nicht wusste, mir jedoch klar war, dass Dad meine Komplexe als lächerlich abstufen würde, wenn er wüsste, dass sie keinen wirklichen Grund hatten. Deshalb zog Dad es meistens einfach vor, so zu tun, als sei alles in Ordnung.

"Ähm, willst du mir den Garten zeigen, Mason? Dann können Dad und Lizzy noch ein wenig ihre Zweisamkeit genießen", versuchte ich die Stimmung zu lockern und von meinerm Verhalten abzulenken, da ich – trotz des Friedens – Mason nicht mehr als nötig über mich erzählen wollte.

"Klar", zuckte er mit den Schultern und schien such glücklicherweise nicht zu viele Gedanken zu machen, während er vom Sofa aufstand und mir bedeutete ihm zu folgen.

Schweigend ging ich neben Mason durch den Garten und sah mir den dunklen Nachhimmel an.

Noch war es nicht wirklich spät, dennoch lag Lizzys zu Hause weiter von dem Gangclub, als meins und dann musste ich es auch noch schaffen, dass Dad nichts davon mitbekam, dass ich mich weg schlich.

Doch dann fiel mir wieder ein, dass ich unser letztes Gespräch mit 'Hab dich lieb' beendet hatte und nicht wusste, wie ich das heute machen sollte.

Dann müsste der Besuch bei Blake wohl doch noch ein wenig auf sich warten müssen.

"Netter Garten", meinte ich irgendwann in das angespannte Schweigen.

"Ich weiß.", war die schlichte Antwort, die mich schnauben ließ, doch ich sagte darauf nichts mehr.

Ich wollte ein Gespräch beginnen, da ich dir Stille nicht besonders möchte, doch mir fiel einfach nichts ein.

"Tolles Wetter, oder?", versuchte ich es einfach mal, bekam jedoch ein einfaches "Joa" zu hören.

Aha, ja, okay. Gab es noch irgendwelche anderen Themen?

"Wie lief die Schule so?"

Mason wandt seinen Kopf mir zu und sah mich verwirrt an. "Gut, gut. Ich hab ein Mädchen, das ich nicht mag, versucht zu erpressen, aber dann war sie plötzlich in meinem Zimmer, hat mich und meine Freunde bedroht und mir anschließend den Frieden angeboten. Dann habe ich herausgefunden, dass sie eine Soziopathin ist, die meine Unterhosen zerschnitten und mir sexuelle Interaktionen mit mir selbst vor meinen Freunden unterstellt inklusive falscher Beweislage. Und wie war dein Tag so?"

Empört sah ich ihn. "Ich bin kein Soziopath, ich habe den Plug da nicht hingetan und...ähm...das mit den Unterhosen, kann ich nicht erklären", duckste ich gegen Ende ein wenig herum.

"Natürlich", meinte Mason und man hörte ihm den Unglauben heraus.

Dann eben nicht.

"Wo sind eigentlich deine Freunde?", wollte ich wissen, da ich nicht mitbekommen hatte, wann sie das Haus verlassen hatten, doch Mason zuckte einfach mit den Schultern. "Keine Ahnung."

"Wie, keine Ahnung?"

"Na ja, ich glaube irgendjemand ist gegangen, aber die meisten sind glaube ich irgendwo im Haus", erklärte er schlicht, als ob es normal wäre, dass seine Freunde einfach so durchs Haus irren.

"Ähm, spielt ihr verstecken oder so?", versuchte ich es mit der einzigen logischen Erklärung, die mir dazu einfiel.

Jedoch erntete ich dafür lediglich einen abgefuckten Blick von Mason. "Nein, wir sind doch nicht sechs!", empörte er sich und lief kopfschüttelnd weiter.

Als ob ich hier diejenigen wäre, die komische Aussagen tätigt.

"Und wissen die anderen das auch?"

Genervt wollte Mason erneut widersprechen und hatte schon den Mund geöffnet, als er plötzlich inne hielt. "Glaub schon", gab er schließlich leise zu, was mir ein belustigtes Schnauben entlockte. "Du bist ja ein toller Gastgeber." Der Sarkasmus in meiner Stimme war nicht zu überhören.

Mason sah mit zusammemgekniffenen Augen auf mich herab. "Waffenstillstand.", erinnerte er mich auch noch allen Ernstes.

"Das war konstruktive Kritik", rechtfertigte ich mich und hob stolz mein Kinn an.

"Ja, damit kann ich aber nicht umgehen, also lass das", motzt er mich an, was mich die Augen verdrehen ließ.

"Das ist schlecht, wenn du..."

"Soll das schon wieder konstruktive Kritik sein?!", unterbrach Mason mich angepisst.

"Waffenstillstand", wiederholte ich seine vorherigen Worte und verkniffen mir mit bravur den spöttischen Tonfall.

Gerade als Mason erneut zu sprachen ansetzen wollte, ging mit einem Lauten 'Ping' eine Nachrichg bei ihm ein.

Besser so, sonst hätte unser sogenannter Frieden keine vierundzwanzig Stunden gehalten.

Mit grunzelter Strin sah Mason auf sein Hand und dann wieder zu mir, bevor er es mir wortlos vor die Nase hielt.

Brian: Frag Serah mal ob ihr krimineller Freund braun gelockte Haare, dunkle Haare hat und aussieht, als würde er in seiner Freizeit illegale Fights machen...Wenn Ja, haben wir nämlich ein Problem.

Mit großen Augen sah ich von der Nachricht zu Mason, der mich besorgt ansah.

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