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~ With all Our secrets. But they don't keep secrets from each other...
Well, maybe they do.

~ That's why it called 'secret'.
Cause nobody knows.





Blake


Glücklich, dass ich meine Princesa wieder bei mir hatte öffnete ich meine Augen und musste feststellen, dass sie nicht bei mir war.

Sofort beschleunigte sich mein Puls, während ich im Kopf bereits alle Ausgänge in diesem Haus durcheckete.

In Windeseile war ich aus dem Bett gesprungen  und hatte mir meine Jogginghose übergezogen.

Von selbst wäre Princesa niemals gegangen ohne sich wenigstens vorher zu verabschieden, weshalb eigentlich nur noch eine Möglichkeit übrig blieb...

Noch während ich mir mein Shirt über den Kopf zog, stürmte ich aus meinem Zimmer und stoppte abrupt, als mir der Gruch von Essen in die Nase stieg.

Langsam ging ich die breite Treppe ins Erdgeschoss herunter und durch das kleinere Wohnzimmer hindurch in die Küche, wo ich erkannte, wie Serah – immer noch in dem übergroßen Hoodie, den ich ihr übergezogen hatte – dabei war, Essen zu zubereitet.

Der Gedanke, dass sie darunter keine Unterwäsche trug und ich sie hier im Anwesen ganz für mich allein hatte, war verlockend, doch meine Gedanken würden von Erinnerungen überschwemmt, als ich die kleine Wunde an ihrem Hinterkopf sah, von der sie selbst nichts wusste. Glücklicherweise konnte man diese nur erkennen, wenn man wusste, wo sie war, sodass sie später keinen Stress mit ihrer Familie – und Mason Frederick Kingsley; über den ich mich so weit informiert hatte, um locker einen Meuchelmörder auf ihn anzusetzen, wenn es darauf an kam – zu bekommen.

[Flashback]

Ich hielt mit meinem schwarzen Sportwagen vor dem großen Haus, in dem meine Princesa nun lebte und starrte es an.

Natürlich gefiel mir der Gedanke, dass sie nun in einer besseren Gegend wohnte und nun auch ein großes Haus hatte, aber ich wusste, dass es ihr nicht gefiel.

Die Größe des Hauses war ihr vermutlich egal, denn es ging um die Leute in diesem Haus, deren Anwesenheit meine Serah unglücklich machte.

Da ich meiner Meinung nach schon lang genug gewartet hatte, öffnete ich nun meine Autotür.

Carlos, der direkt hinter mir gesparkt hatte, tat es mir gleich und zusammen gingen wir auf die offen stehende Tür zu.

Ohne mir die Mühe zu machen, sie wieder zu schließen, da wir ja gleich sowieso wieder gehen würden.

Von der oberen Etage war ein schmerzhaftes Ächzen zu hören und kurz darauf das beleidigte Gemurmel einer tiefen Stimme. "Dieses Miststück hat mir voll gegen's Schienbein getreten."

Als er das sagte bildete sich ein Schmunzeln auf meinen Lippen, denn dafür war ich wirklich stolz auf Serah, während ich beschloss dem Typen gleich mal umzubringen.

Niemand nannte meine Princesa 'Miststück'.

"Deine Nase blutet", antwortete ihm daraufhin eine weitere Stimme ganz schlicht, woraufhin ein böses Zischen zu vernehmen war.

"Ich weiß!"

Ein Blick zu Carlos reichte, damit dieser verstanden hatte, dass wir ruhig bleiben sollten, um die Kerle nicht auf uns aufmerksam zu machen.

"Was will der Boss eigentlich von so einer?", fragte wieder der zweite, der wohl das selbe Verlangen spürte zu sterben, wie sein Kollege.

Und wer wäre ich, wenn ich ihnen den Wunsch nicht erfüllen würde?

Kaum war ich um die Ecke gebogen, holte ich meine Pistole hervor und brauchte nur einmal abzuschießen, da Carlos sich um den anderem kümmerte.

"Ich lass' alle Anzeichen verschwinden, du kümmerst dich um deine Princesa", lächelte meine rechte Hand mich an, da er genau wusste, wie ich handelte. Dennoch machte Carlos keine Anstalten seine Worte in die Tat umzusetzen, bevor ich ihm nicht mit einem knappen Nicken mein Einverständnis gegeben hatte.

Meinen Freund seine Arbeit machen lassend, ging ich in die Hocke und hob die bewusstlose Serah im Braustyle auf meinen Arm.

Dabei achtete ich darauf, dass ihr Kopf an meiner Schulter lehnte und meine Wut über ihre Verletzungen rückten in den Hintergrund, als ich ihre Nähe spürte.

"Trag deine Princesa", schossen mir ihre Wort duch den Kopf und ohne es zu wollen fing ich an zu lächeln.


Ich ließ mich auf den Fahrersitz fallen und schloss die Tür nach mir, bevor ich mich zu Serah umwandt, die ich zuvor am Beifahrersitz angeschnallt hatte.

Ich hatte sie so schrecklich vermisst, wie ich es nie für möglich gehalten hätte und konnte nun dem Drang nicht widerstehen, sie zu berühren.

Zu lange hatte ich nicht einmal mehr die Chance dazu.

Meine Hand berührte ihre Wange, während mir auffiel, wie klein ihr Gesicht wirkte, wenn ich sie so hielt.

Da Serahs Shirt aus Versehen kurz hoch gerutscht war, als ich sie angeschnallt hatte, hatte ich den Bluterguss auf ihrem Magen gesehen und würde meinen Schatz deshalb auch sofort verarzten, sobald ich zu Hause war.

Schließlich verarztete ich mich auch immer selbst, weshalb ich das gut konnte und es für unnötig hielt; dass ein anderen Mann alias Arzt ihren Körper berührte.

Zumal ich wusste, wie sie zu Körperkontakt stand.

Serah selbst meinte immer, sie wüsste nicht weshalb sie so war, doch ich hatte es damals deutlich bemerkt. Wie sie misstrauisch wurde, wenn ich mich ihr nährte, obwohl es ihr davon nichts ausgemacht hatte und es hatte eine ganze Weile gedauert, bis meine Princesa sich mir gegenüber wieder normal verhalten hatte.

Natürlich hatte ich damals Sorge um sie gehabt und so bedurfte es nur einigen Klicks im Sicherheitssystem meines Clubs, um zu sehen, wie Serah ihrer damaligen  Freundin Lydia vor einem Mann retten wollte, der gerade vor hatte, diese zu vergewaltigen.

Am Ende starb Lydia vor Serahs Augen, da dieser Kerl eine Waffe dabei hatte, daher vermutete ich, dass ihre Körperkontakt-Phobie mit Lydias Tod und dem ehemaligen Job der beiden damals zu tun hatte.

Doch natürlich hatte meine Princesa es geschafft dieses Erlebnis so weit in ihr hintersten Bewusstsein zu verdrängen, dass sie sich nur noch unterbewusst scheiße fühlte und sich dieses Gefühl nun dann abstellte, wenn sie eine Person lange genug kannte – wie bei ihrem Dad und mir.

"Das alles tut mir so leid, mi princesa", flüsterte ich und ließ meinen Daumen über ihren Wagenknochen gleiten.

"Diese Männer sollten dir nie weh tun", klärte ich sie auf, auch wenn mir durchaus bewusst war, dass sie es nicht hörte.

Als ich es noch einmal aussprach, wurde meine Wut auf Luces und George nur noch größer.

Hätte ich sie mal nur nicht so voreilig umgebracht. Dann hätte ich meine Wut ein wenig Luft machen können.

Traurig schüttelte ich den Kopf und fühlte mich ja selbst beschissen bei dem, was ich getan hatte. "Hättest du mich mal nur nicht ignoriert", fluchte ich vor mich hin, denn nun hatten diese inkompetenten Männer Serah verletzt, obwohl ich mich eigentlich klar ausgedrückt hatte, dass ihr nichts passieren sollte.

Und jetzt musste ich auch noch meine Princesa anlügen...

[Flashback Ende]








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