"Wo fahren wir hin?", wollte ich zum hundertsten Mal wissen und hüpfte aufgeregt auf dem Beifahrersitz herum.
Da ich allerdings wusste, dass Emilyán mir – zu wie die hundert Male zuvor – nicht antworten würde, kam ich einfach direkt zu meiner nächsten Frage, die mir auf der Zunge brannte. "Kann ich auch mal fahren?"
Das Dauergrinsen auf seinem Gesicht verschwand nicht, während ich erstaunt darüber war, dass seine Nerven nicht schon am Ende waren.
Emilyán war immerhin einer dieser Menschen, denen das Wort 'Geduld' ein Fremdwort war. Und auch wenn er bei mir generell nachsichtig in Allem war, war ich mir zu Beginn der Fahrt eigentlich sicher gewesen, dass er nach spätestens einer viertel Stunde nicht mehr so grinsen würde.
Und vermutlich hätte er in jedem anderen Fall schon längst recht angehalten und mich geküsst, damit ich endlich meine Klappe hielt. Doch heute war mein Geburtstag und Emilyán schien sich extra für mich eine Portion Fröhlichkeit angeschafft zu haben. Oder es war einfach nur seine Vorfreude, wegen meiner ominösen Überraschung...
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"Ein Wald?", hackte ich verwirrt nach, was Emilyán lachend nicken ließ, bevor er ausstieg und mir andeutete, es ihm gleich zu tun.
Schulterzuckend schnallte ich mich ebenfalls ab und schlug die Beifahrertür hinter mir zu.
Ich lief ums Auto herum, bis ich neben ihm stand, als er mich auch schon an der Hand packte und mich mit sich zog.
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Nach ungefähr zwanzig Minuten laufen, lichteten sich die Bäume und der Boden riss in die Tiefe ab.
"Wa- Oh mein Gott!", unterbrach ich mich selbst mitten im Satz, als Emilyán mich an den Rand der mini Klippe führte und ich den riesigen, klaren See erkennen konnte, der sich unter uns erstreckte.
Das funkelnde Licht der Sonne spiegelte sich auf der Oberfläche wider und ließ auch die Bäume, die drum herum standen, in einem satten Grün erstrahlen.
Es sah einfach nur atemberaubend aus, sodass es mir wortwörtlich die Sprache verschlagen hatte und ich die Ladschaft vor mir staunend betrachtete.
"Und jetzt gehen wir schimmer", verkündete Emilyán hinter mir mit freudiger Stimme.
"Ich habe keine Badesachen dabei", erklärte ich ihm, während ich mich zu ihm umdrehte und erkannte, dass er sich bereits bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte.
Fuck.
Diese Munskeln.
Jetzt nicht sabbern, Serah, dachte ich mir mit offenem Mund, schloss ihn jedoch schnell wieder, als ich bemerkte, dass tatsächlich das Wasser in meinem Mund zusammengelaufen war und diese Offener-Mund-Ding dabei ganz schlecht war.
Hätte eigentlich nicht gedacht, dass eine solche Reaktion wirklich gab. Aber irgendwoher musste ja schließlich auch die Redewendung herkommen.
Mit einem fetten Grinsen im Gesicht zog Emilyán belustigt seine Augenbrauen in die Höhe. "Hast du gerade angefangen zu sabbern?"
Shit. Es hatte es bemerkt.
"Ne", das ich das ganze peinlich berührt ab und versuchte so cool wie möglich zu wirken, "Das war meine Transformation zum Llama. Ich wollte dir ins Gesicht spucken."
Okay, ich gab zu: Meine Aktionen waren ab und zu ein wenig...ausgefallen. Aber heute hatte ich wohl wirklich nur scheiße im Kopf.
"Romantisch, mi amore, aber jetzt zieh deine Sachen aus. Denn du wirst schwimmen und da heute dein Geburtstag ist, lass ich dir sogar die Wahl, wie viele Klamotten du anhaben willst, wenn ich dich rein werfe. Wobei ich 'gar keine' natürlich bevorzugt würde", zwinkerte er mir zu, woraufhin ich ihn mit großen Augen ansah.
Dieses Arschloch.
Eilig machte ich mich daran, mich meiner Kleidung zu entledigen, da ich natürlich keine Wechselsachen dabei hatte und ungern klatsch nass zu Hause wieder ankommen würde.
Nur noch in BH und Unterhose stand ich vor Emilyán und fühlte mich so mitten im Wald konisch.
Allerdings sah ich es positiv, da ich immer noch mehr an hatte, als er.
Schließlich trug er ja kleinen BH.
Als Emilyán mit einem hinterhältigen Grinsen auf mich zu kam, fielen wir wieder seine Worte ein, dass er mich ja ins Wasser schmeißen wollte.
Erschrocken riss ich meine Augen auf, drehte mich von ihm weg und rannte Richtung Abgrund.
Einer komischen Logik folgend, sprang ich in den See, damit Emilyán mich nicht hinein werfen konnte.
Noch während ich immer weiter durch die Luft Richtung Wasser flog, spürte ich zwei Arme um mich herum, die mich hielten, als ich auch schon vom relativ kalten Wasser umfangen wurde.
Kaum hatte ich richtig realisiert, was passiert war und wollte bereits nach oben schwimmen, als ich von einer magischen Kraft hoch gehoben wurde.
Emilyán war diese magische Kraft.
Lachend prustete ich das Wasser aus und sah direkt in dunkle Augen. "Jetzt hast du mich wortwörtlich in den Abgrund getrieben", kicherte ich, was auch meinen Gegenüber breit grinsen ließ.
"Hmm, hört sich gefährlich an", sinnierte er, während ich mich fragte, worauf er hinaus wollte. "Ich habe gehört Mädchen stehen auf 'böse Typen'."
Als er auch noch mit den Augenbrauen wackelte, sah ich ihn beleidigt an. "Also erstens, bin ich seit heute ganz offiziell eine Frau, kein Mädchen! Und zweitens, gilt das nicht für jeden. Ich zum Beispiel mag solche Typen gar nicht", erklärte ich ihm überzeugt und nickte einmal, damit er wusste, dass ich es ernst meinte.
Plötzlich fing der Idiot herzlich an zu lachen und sah mich amüsiert an. "Natürlich. Deshalb verbringst du deinen Geburtstag ja auch nur mit einem Gangleader. Weil du auf die richtig harmlosen Jungs stehst", die Ironie in seinem Ton war nicht zu überhören, weshalb ich ihm leicht grinsend eine kleine Ladung Wasser ins Gesicht spritze.
"Idiot", murmelte ich kopfschüttelnd und schwamm ein wenig von ihm weg. "Ich mag dich nicht als Gangleader, sonder viel lieber als den Charmeur, der du mir gegenüber sein kannst."
Emilyáns Augen verdunkelten sich leicht, während er lauerd seinen Kopf zur Seite neigte. "Die Gedanken, was ich alles mit dir machen könnte, ist gar nicht so charmant."
"Ist das jetzt sexuell oder sadistisch gemeint", hackte ich mit gezogenen Augenbrauen nach, was ihm verfüherisch Lächeln ließ.
Das war zum einen die Antwort auf meine Frage und zum anderen sorgte es dafür, dass sich meine Mitte kribbelnd zusammen zog.
Genervt legte ich meinen Kopf in den Nacken und stlhnte frustiert auf. "Toll. Jetzt will ich Sex", missmitig starrte ich Emilyán an, da dieses Verlangen ja schließlich seine Schuld war.
"Ich hoffe doch mal mit mir", grinste er selbstgefällig, woraufhin ich ihm meinen schönsten Finger zeugte.
Emilyán lachte. "Es ist dein Geburtstag, Princesa. Da will ich doch nicht derjenige sein, der dir einen einfachen Wunsch anschlägt."
Innerhalb weniger Schwimmzüge, war er bei mir und legte seine Hände auf meine Hüfte, um mich an ihn ran ziehen zu können.
Während ich aus Refelx meine Beine um ihn schlang, legte Emilyán seine Lippen auf meine und begann sie kurz darauf zu bewegen, wodurch ich so gut wie alles vergaß.
Smut oder soll ich das überspringen?
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With all Our secrets
RomanceThat's why it called 'secret'. Cause nobody knows. --------- Was hältst du von dem Begriff "Böse"? Denn darum geht es in dieser Geschichte. Er ist kein "Badboy" wie sie es in den Geschichten immer sind. Er ist jemand, der bekommt was er will - mit a...