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Grinsend sah ich dabei zu, wie Emilyán meine Einkaufstaschen in den Kofferraum seines Wagen lud.

"Bei dir glaube ich sogar, dass du die alle anziehst", kommentierte er kopfschüttelnd, was mich kichern ließ, bevor ich mich bewegte und auf den Beifahrertür fallen ließ.

"Und jetzt?", wollte ich wissen, nachdem Emilyán neben mir saß und den Wagen gestartet hatte.

"Jetzt", begann er, während er über den Parkplatz des Shoppingcenters fuhr und seine Hand dabei locker auf meinem Oberschenkel plazierte, "essen wir etwas gesundes."

"Herzlich willkommen bei McDonald's. Ihre Bestellung bitte", schallte eine Frauenstimme aus dem Gerät, dass am Anfang der Drive-In Einfahrt stand.

"Zwei Royal-TS ohne Zwibeln, ein Bacon-BBQ, drei Cheeseburger, zwei Mal die neuner Chicken McNuggets mit Süß-Sauer, zwei große Pommes – einmal mit Mayo, einmal ohne alles – und dazu eine Cola und einen Eistee-Zitrone", rattert Emilyán die Bestellung runter, wofür er sich einen abgefuckten Blick von mir einfing.

Denn ich hatte Emilyán die Fahrt über nicht gesagt, was ich gerne hätte und generell, war ich mit ihm noch nie bei McDonald's.

Nachdem wir gebeten wurden, weiter zu fahren und Emilyán auch bezahlt hatte, konnte er meinen Blick wohl nicht länger ignorieren.

"Wieso bist du so verstört, Princesa?"

Misstrauisch musterte ich ihn. "Was genau davon hast du jetzt für mich bestellt?"

"Die zwei Royal-TS, einen Cheeseburger, neuner Nuggets – auch, wenn wir beide wissen, dass du meine ebenfalls essen wirst –, Pommes-Mayo und Eistee. So wie immer", zuckte er mit den Schultern, als ob es klar wäre, dass er sowas wusste.

Ich meinte: Ja! Das war genau die Richtige Portion für mich und das aß ich auch immer, aber woher wusste er das?!

Er wusste sogar, dass ich auch seine Nuggets essen würde...

"Und woher weißt du, dass ich das immer bestelle?!"

Mit gerunzelter Stirn sah Emilyán mich irritiert an. "Weil ich dich – wie du es nennen würdest – stalke", erklärte er; wieder mit dieser Ist-doch-klar-Stimmlage, die mir so auf die Eierstöcke ging.

Ich schloss kurz die Augen, da er ja eigentlich recht hatte und ich wirklich selbst drauf hätte kommen können, bevor ich verzweifelt grinsend den Kopf schüttelte. "Ich weiß nicht, was gruseligen ist. Dass du mich stalkest und nicht mal irgendwelche Bedenken deswegen hast, oder, dass ich das als normal empfinde."

"Das ist normal", widersprach mir Emilyán, womit ich schon gerechnet hatte.

"Nein, ist es nicht", sagte ich und lachte wieder, weil ich wusste, dass er es sowieso nicht anerkennen würde.

"Doch. Dass man die Person, ohne die man nicht Leben kann, immer beschützt, ist normal." Überzeugt sah er mich an und ich hätte nun eine Diskussion mit ihm starten können, dass stalken dabei die falsche Methode war, doch ich wusste, dass ich Emilyáns Meinung nicht ändern würde.

Genau so wusste er, dass er von mir keine Zustimmung in seinen Ansichten zu erwarten hatte, weshalb er sich nun der Frau zuwandt, welche ihm die ziemlich große Tüte überreichte, und sie anschließend auf meinen Schoß stellte.

Dazu nahm er seine Hand von einem Oberschenkel, die zuvor die ganze Zeit dort gelegen und mir Herzklopfen verursacht hatte – vor allem seit dem Moment, als ich meine Hand auf seine gelegt und Emilyán verstolen zu schmunzeln begonnen hatte.

Während Emilyán aus dem Drive-In fuhr wurde meinen Schoß von der Tüte angenehm warm, während sich mein gierigen Blick nicht davon Lösen wollte.

Tief den mir entgegenschwebenden Duft einahmend streckte ich meinen Kopf nur ein wenig in die Tüte.

"Du kannst ruhig schon essen", kommentierte Emilyán diese Aktion beiläufig und ich musste ihn nicht sehen, um zu wissen, dass er breit grinste.

"Aber dann klecker ich dein Auto voll", gab ich zu bedenken, obwohl es mir eigentlich komplett egal war und ich nur nett sein wollte, weil es das Essen ja bezahlt hatte.

Emilyáns Blick nach zu Urteilen, den er mir zuwarf, wusste er das auch. "Keine Sorge, ist nicht mein einziges Auto."

"Angeber", murmelte ich augenverdrehend, lächelte jedoch wieder, als ich mir den herrlich duftenden Royal-TS schnappte und ihn aus seinem Gefängnis befreite.

"Mhhh", machte ich und biss herzhaft von diesem Meisterwerk von Burger ab. "Isch liebe dieschen Tag."

Emilyán lachte leicht und ich beschloss nett zu sein, da er mich zu McDonald's gefahren hatte...an meinem Geburtstag...und ich hatte nichts bezahlen müssen...

Hatte ich schon gesagt, dass ich diesen Tag liebte?

Ich wühlte ein wenig in der Tüte herum, bis ich die Chicken McNuggets fand und öffnete die Verpackung.

Machen ich auch die Süß-Sauer-Soßer herausgeholt, geöffnet und gedippt hatte, hielt ich den Nugget Emilyán hin, da dieser ja noch immer fahren musste.

Kurz huschte sein überraschter Blick zu mir, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte und anschließend grinsend vom Nugget ab biss, ich ihm allerdings dem ganzen einfach in den Mund schob.

"Danke", lächelte Emilyán, nachdem er zu Ende gekaut hatte und ich schon die Hälfte meines Burges gegessen hatte.

Wie gut, dass ich mir immer zwei bestellte und Emilyán so gut stalken konnte.

"Ich danke dir!" Grinsed tunkte ich den nächsten Nugget in die Soße und aß selbst davon, bevor ich den nächsten wieder Emilyán gab und auch den Rest meines Burgers verschwinden ließ.

Ich bin so blöd.

Ratet mal, wer das hier um 00:10 schreibt?

Ratet mal, wer jetzt Hunger hat?

Und Ratet mal, wer zu faul ist, um aus dem Bett aufzustehen? 💀

Emilyán wäre für Serah jetzt safe extra zu Mcs gefahren...😭






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