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Mit von Tränen glänzenden Augen, war ich die Treppen hochgestürmt, nur um einen gereizten Mason in meinem Zimmer vorzufinden, der gelangweilt auf meinem Bett lag und an die Decke starrte.

Als er hörte, wie die Tür aufging setzte er sich seufzend auf. "Da bist du – Was ist passiert?", unterbrach er sich selbst, als er mir ins Gesicht sah.

"Geh, Mason", zischte ich und wollte nicht, dass er mich weinen sah. Erstaunt von meinem angepissten Ton hob Mason seine Augenbrauen und wollte schon etwas sagen, hielt sich jedoch zurück, als er noch einmal in meine Augen sah.

Verzweifelt versuchte ich die Tränen weg zu wischen, was jedoch nur bedingt klappte, da immer neue nachkamen. Ich hasste es nah am Wasser gebaut zu sein und meine Tränen nicht einmal zurück halten zu können.

"Ich bin nebenan falls du...", er ließ den Satz in der Luft hängen, da wir beide wussten, was mich sagen wollte und ging aus meinem Zimmer.

Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, verzog sich mein Gesicht, so, wie es sich immer verzog, wenn man weinte, da ich bisher versucht hatte, das Zittern meiner Unterlippe zu unterdrücken und mekn Gesicht möglichst ausdruckslos zu halten.

Doch nun war ich allein und war froh darüber. Ich mochte es nicht, wenn andere mitbekamen, wie schlecht es mir ging; wenn sie sagen, wie ich heulte.

Ich wollte nicht getröstet werden; ich wollte allein sein. Ohne irgendwelche Menschen, die sowieso scheiße waren.

Mich meiner Trauer, die sich langsam mit Wut vermischte, hingebend, zog ich mir mein Oberteil in Windeseile aus. Ebenso wie meine restlichen Klamotten, bis ich nur noch in Unterwäsche darstand und ließ mich in mein Bett fallen.

Ohne mir überhaupt die Mühe zu machen, unter die Decke zu krabbeln, schnappte ich mir noch schnell mein Handy und wählte seine Nummer. Die Nummer des Menschen, dessen Stimme ich jetzt hören musste.

Der Mensch, der mich nicht verlassen würde, weil er selbst Angst hatte, verlassen zu werden. Der einzige Mensch, der nicht scheiße war – zumindest nicht zu mir.

"Princesa?", erkläng seine tiefe Stimme aus dem Hörer und mein leidende Herz erwärmte sich ein wenig bei seiner liebevollen Tonlage.

"Hey", hauchte ich ein wenig nasal und schloss die Augen, da mein Tränenfluss gerade erst gestoppt hatte.

"Was ist los?", wollte Emilyán besorgt wissen und nun bahnten sich erneut Tränen an, die diesmal durch meine geschlossenen Augen über meine Wange sickerten. "Er hat es vergessen", informierte ich ihn und wusste, dass er wusste was ich meinte, ohne dass ich näher darauf eingehen musste.

"Bestimmt nicht", sagte er nach einem kurzen Moment des Schweigens, was mich freudlos auflachen ließ. "Ich hab Hausarrest bekommen", informierte ich ihn bitter und mahlte mit dem Kiefer, weil es mich gleichzeitig so unfassbar wütend machte.

"Er ist dein Dad, Princesa. Er würde deinen Geburtstag doch nicht vergessen! Bestimmt ist da eine Art Überraschung", beteuerte er mir, was in mir sofort Hoffnung aufglimmen ließ, dass es tatsächlich so sein könnte, dennoch wollte mir dies nicht so recht in den Sinn kommen.

"Emilyán...", wollte ich bereits einwenden, als er mir dazwischen funkte. "Vertrau mir, Princesa. Es hat es nicht vergessen."

Tief atmete ich ein und versuchte ihm zu glauben, was gar nicht so schwer war, wie gedacht, da ich es selbst wahr haben wollte...

"Okay", lenkte ich ein und hoffte, dass es tatsächlich so war.

Mittlerweile im Schlafanzug lag ich im Bett und versuchte zu schlafen, was mir jedoch nicht so recht gelingen wollte.

Dabei sollte man doch meinen, dass man nach dem Weinen immer schneller einschlief.

Zum wiederholten Male legte ich mich auf die andere Seite, als jemand plötzlich an meinem Fenster klopfte und ich zusammenschreckte.

In Schockstarre blieb ich in meiner Position und starrte zu meinem Fenster, auch wenn ich nichts erkennen konnte, da ich die Gerdienen zu gezogen hatte.

Das Klingeln meines Handy ließ mich erneut zusammenschrecken und als ich den Namen erkannte, der auf meinem Display aufleuchtete, stand ich mit einem erleichterten Seufzer auf und öffnete meine Gardienen und das Fenster.

"Du hast deine Jogginganzüge in meinem Auto vergessen", begrüßte mich ein grinsender Volldepp und stieg, samt vollbepackter Tüten, durch mein Fenster.

"Ja, komm doch einfach rein", murmelte ich sarkastisch, während Emilyán bereits dabei war die Tüten in meinen Schrank zu stellen und ich mein Fenster wieder schloss.

Nachdem er fertig war, beobachtete ich mit skeptischem Blick, wie er sich die Schuhe auszog  und nach dem Saum seines Oberteils griff, um es sich über den Kopf zu ziehen. "Du bist extra hierher gekommen, um für mich zu strippen?", hackte ich breit grinsend nach, während ich ihm nicht ihm nicht in die Augen sehen konnte.

Das war aber auch schwer bei diesem Oberkörper.

Leise lachend zog er sich auch noch die Hose aus, bevor er lässig zu meinem Bett ging und sich darauf fallen ließ, als ob das hier sein Haus wäre, und seine muskolösen Arme hinter seinem Kopf verschränkte.

Grinsend bedeutete er mir, mich neben ihn zu legen, was ich mit verwirrter Mine auch tat. "Was soll das werden?", hackte ich leise nach und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab, während Emilyán die Decke über uns zog und seine Arme um mich schlang.

"Du klangst traurig, also dachte ich mir: Hey, Carlos kann den Kerl doch auch einfach umlegen, meine Princesa braucht mich jetzt", sagte er ruhig, woraufhin ich mich einfach auf die Kernaussage seines Satzes fokussieren wollte und den brutaleren Teil einfach auszublenden versuchte.

Schließlich hatte ich gewusst, auf wen ich mich anließ, als ich damals in seinem Büro stand.

"Versuch zu schlafen, Princesa. Morgen füh bin ich wieder weg", letzteres hauchte er eher, als ob er es selbst nicht wollen würde.

Ich nickte leicht, woraufhin Emilyán mir einen Kuss auf die Stirn drückte und mir einmal kurz über den Rücken strich und seine Nähe und Körperwärme mich diesmal schneller ind Land der Träume fallen ließ.






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