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Kaum öffnete ich meine Augen, breitete sich ein glückliches Lächeln auf meinen Lippen aus, dass ich einfach nicht unterdrücken konnte.

Bester Laune huschte ich aus meinem Zimmer ins Bad, wo bereits Mason dabei war, sich vertig zu machen.

"Guten Morgen!", griste ich ihn freundlich an, was ihn die Stirn runzelte ließ.

Denn auch, wenn wir nun 'Verbündete' waren, hatte es an Freundlichkeit zwischen uns doch ein wenig gemagelt.

"Seit wann bist du denn so früh wach?", hackte er irritiert nach, da ich meistens erst aufwachte, wenn er schon vollkommen fertig angezogen untern frühstückte.

Lachend zuckte ich mit den Schultern und griff nach meiner Zahnbürste. "Seit fünf Minuten."

Als ich gerade nach der Zahnpaster greifen wollte, um sie auf meiner Zahnbürsten zu verteilen, umgriff Mason mein Handgelenk, und mich zu stoppen.

Sofort ließ ich die Zahnpaster fallen und entzog ihm meine Hand, doch die Berührung fühlte sich nicht mehr so unangenehm an, wie sonst.

Na toll. Das hieß dann wohl, dass ich anfing, mich an Masons Nähe zu gewöhnen; so wie dieses Gefühl auch bei Dad und Emilyán mit der Zeit nachgelassen hatte.

Verwirrt sah ich zu Mason, der mich zerknirscht anlächelte. "Die...äh....solltest du besser nicht benutzen."

Während ich nur meine Augen verdrehte, sah Mason mich entschuldigend, doch sofort lächelte ich ihn wieder an, da mir heute wohl einfach nichts die Laune verdreben konnte.

Nicht einmal die Tatsache, dass ich zur Schule musste.

"Hi, Lizzy! Hi, Dad!", begrüßte ich die beiden, als ich in die Küche eintrat.

Mein Schatten alias Mason folgte mir mit verstörtem Blick auf Schritt und Tritt, als ob er meine Freundlichkeit nicht nachvollziehen konnte.

Dass er mich, seit ich meine Zähne geputzt hatte, nicht mehr aus den Augen ließ, war ziemlich lästig, ebenso wie sein Gesichtsausdruck, aber das überging ich beides gekonnt.

Lizzy lächelte mich breit an und erwiderte meinen Gruß, während ich mir Schoko-flakes in eine Schüssel mit Milch füllte.

Mason tat es mir skeptisch, füllte jedoch zuerst die Milch in seine Schüssel.

Ist wusste schon immer, dass Mason nicht normal war.

"Hey, Lizzy! Guten Morgen, Spätzchen!", begrüßte Dad seine Freundin und mich, als er in die Küche kam.

Hektisch ging er zu Lizzy und gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er zu mir kam und mich einmal kurz umarmte.

"Mhh, sieht lecker aus", kommentierte er lächelnd und wandte sich dann Mason zu. "Alles klar, Sportsfreund?"

Mein Stiefbruder lächelte gezwungen uns nickte einmal, bevor er gequält auf seine Schüssel sah.

"Dad, könntest du bitte aufhören Mason so zu nennen. Ich habe dann immer das Gefühl, dass ihr eine spezielle Bindung habt und mich ausgrenzt", bat ich und ließ meinen Bambi-Effekt seine Wirkung ausstrahlen.

Dad klopfte Mason einmal freundschaftlich auf die Schulter und lachte amüsiert auf. "Alles klar...Ich muss jetzt zur Arbeit, bin spät dran", meinte er mit hecktischem Blick auf die Uhr und rannte wieder aus der Küche, nachdem er sich die Termokanne geschnappt hatte, die Lizzy für ihn bereits vorbereitet hatte.

Mason sah zu mir und formte ein lautloses 'Danke' mit seinen Lippen.

Mein gute Laune bekam einen kleinen Dämpfer, weil es ablief, wie jedes Jahr, aber ich dennoch gehofft hatte, dass jetzt, wo er Lizzy hatte,  sich dies ändern würde.

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