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"Mason Kingsleys, du bist scheiße und hast deine Mutter gar nicht verdient!", schrie ich über den halben Footballplatz, sodass das Häufchen Elend unter der Tribüne mich auch wirklich hören könnte und hatte meinen Job damit eigentlich auch schon beendet.

"Verpiss dich doch!", schrie er mir zurück, liebenswert, wie er war, während ich einen Ton heraus hörte, den ich nicht deuten konnte, da ich ihn noch nie bei Mason gehört hatte.

Misstrauisch ging ich weiter auf die Zuschauertribüne zu quetschte mich mehr schlecht als recht durch eine der Lücken.

Mein Bauch bekam dabei einige Kratzer ab und ich war mir sicher, dass meine Haut rot sein würde, wenn ich mein Shirn heben würde.

Und das alles wegen Mason.

"Du hättest auch außen rum gehen können", erklärte dieser natürlich zum genau richtigen Zeitpunkt, woraufhin mein gönnerhafter Blick zu ihm wanderte.

"Aber so war es cooler", behauptete ich Felsen fest und reckte stolz mein Kinn.

"Nein, war es nicht." Seine müde Stimmer hörte sich nasal an und als ich mich ihm ein wenig nährte, erkannte ich, dass seine Augen rot angelaufen waren.

"Drogen oder Tränen?"

Mason sah mir nur in die Augen und antwortete mir nicht, weshalb ich mal ein bisschen von beidem vermutete.

Mit schräg gelegten Kopf sah ich mir den Kummerkloß an und beschloss etwas nettes zu sagen. "Du siehst erbärmlich aus."

Er runzelte die Strin und sah mich Dein-Ernst-mäßig an.

Okay, ein neuer Versuch.

"Aber es steht dir", schaffte ich es zum Glück die Situation noch zu retten und ließ mich zufrieden mit mir selbst auf den Boden senken. Direkt neben Masons.

'Direkt' bedeutete in dem Fall also, mit einem halben Meter entfernung vom Zentrum aller Probleme.

"Geht's dir gut?", fragte ich die wohl bescheuertes Frage überhaupt, wenn man mal einen Blick auf meinen Gesprächspartner riskieren.

Snaubend schloss Mason die Augen und setzte eine Alkoholflasche an seine Lippen, die mir erst jetzt aufgefallen war. "Ne, seit dem du da bist nicht mehr.", sagte er nachdem er einige Schlücke getrunken hatte.

"Ich komme in Frieden", beschwichtigend hob ich meine Hände, was ihn freudlos Lachen ließ. "Du kommst als Serah."

Stillschweigend musterte ich ihn, während er mich nur ignorierte und die Sterne anstarrte.

Ich beschloss, nichts zu sagen und ihn einfach so lange anzustarren, bis es gruselig wurde und er redete.

Call me Genius, denn jeder meiner Pläne ist perfekt!

Ich nahm an, dass es an dem Alkohol in Masons Blutkreislauf lag, dass er nicht nervös wurde, sondern weiterhin immer mal wieder trank und niedergeschlagen auf seine Finger sah.

"Hasst Mom mich?", flüsterte er irgendwann und ich konnte endlich aufhören ihn anzustarren.

Meine Augen hatten schon angefangen zu schmerzen.

"Nein. Deine Mom könnte dich niemals hassen – dafür lügst du zu gut", sanft schüttelte ich den Kopf und vermutete, dass er es im Augenwinkel sehen konnte.

"Du hilfst nicht!", brüllte Masons plötzlich wieder und zeitlich kullerte ihm eine Tränen über die Wange.

Diesem lebenden Stück Scheiße schien es wirklich mies zu gehen...

"Doch, tue ich", sagte ich ruhig, nachdem er sich beruhigt hatte.

Entschlossen schüttelte Mason den Kopf und wollte wieder einen Schluck trinken, doch ich nahm ihm die Flasche aus der Hand.

"Hey!"

Ich beachtete seinen Protest erst gar nicht und stellte die Falsche auf meine Seite, weil ich wusste, dass es Masons viel zu schlecht ging, um aufzustehen und sie sich zu nehmen.

Vermutlich würde er sogar noch bei dem Versuch umkippen.

"Ich helfe", griff ich das vorherige Thema wieder auf, was ihm in meine Augen sehen ließ, duch die ich ihn intensiv anblickte, "weil ich die einzige bin, der du nichts beweisen musst und bei der du ein Arschloch sein kannst."

Es dauerte einige Sekunden in denen Mason mich von oben bis unten taxierte, bevor er sich mit einem bedächtig nicken wieder den Sternen zuwandt.

"Was ist mit dir los?", hackte ich nach, da ich nicht die Geduld hatte, wieder erst zuw Arten bis er sprach.

Wie schafften andere das?!

Leuten den Freiraum zu geben, den sie auf emotionaler Ebene brauchten, war bei mir ein Ding der Unmöglichkeit.

Masons zuckte mit den Schultern, was mich ziemlich nervte, da ich endlich eine Antwort wollte, doch bevor ich ihn weiter drängen konnte, sprach er auch schon von selbst. "Ich hasse mich."

Überrascht zog ich meine Augenbrauen in die Höhe und kramte dann grinsend ein Stück Papier aus meiner Jeanstasche, dass ich anschließend Mason hin hielt.

"Das ist ein Ich-hasse-Mason-Kingsley-Club, die Treffen finden immer Dienstags, um achtzehn Uhr statt. Es wäre uns alles eine Ehre, wenn du uns mal besuchen könntest, auch wenn ich glaube, dass mehr als Alle davon nichg begeistert sein werden."

Irritiert starrte Mason auf das Papierstück und dann zu mir. "Das ist eine Visitenkarte", stellte er fassungslos fest, weshalb ich überzeugt nickte und Mason anscheinend keine Ahnung hatte, wie viele Leute ihn hassen.

"Ja, du hast einen scheiß Charakter", lächelte ich ihn freundlich an, woraufhin auch seine Mundwinkel zuckten.

"Und was macht ihr bei diesen Treffen immer so?", fragte er und konnte seine Belustigung kaum verbergen.

Froh, die Stimmubg zwischen uns ein wenig gehoben zu haben, grinste ich ebenfalls. "Wir lästern über dich und so. Richtig fiese Sachen, wie zum Beispiel dein Oberteil vorletzten Freitag. Die Gedanken, die dabei aufkamen, gingen schon bei einigen Richtung Mord."

"Serah, das ist kein Geheimnis! Du bist vorletzten Freitag zu mir gekommen und hast gesagt, dass du mich nur noch nicht mit meinem hässlichen Oberteil erwürgt hast, weil du dir die Hände nicht schmutzig machen willst und ich verdammten Glück deswegen hätte", erinnerte Mason mich Verständnislos und mein Grinsen weitete sich, als ich an unsere Wundervolle Konversation dachte, die mit dem Wort 'Waffenstillstand' geendet hatte.

"Ach das...Ja", ich winkte ab und schüttelte belustigt meinen Kopf. "Aber wir kommen vom Thema ab."

Masons grinste mich an, aber es war ziemlich offensichtlich, dass es unecht war. "Meinst du jetzt das Treffen am Dienstag oder mein heulendes, trinkendes, selbshassendes Ich?"

Ich musste kurz überlegen, beschloss dann aber, dass letzteres viel interessanter war.







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