Kapitel 56

1.8K 38 4
                                    

Wie es sich anfühlt nicht geschlafen zu haben? Scheiße.
Die ganze Nacht hab ich kein Auge zu bekommen. Entweder habe ich keine angenehme Schlafposition gefunden oder ich dachte nach. Die Frage die mich schon die ganze Nacht beschäftigt ist: Wie sieht meine Zukunft aus?
Diese Frage schwirrt mir die ganze Zeit in meinen Kopf. Die Antwort werde ich nur in der Zukunft beantwortet bekommen und das an den Tag wo ich sterben werde.

,,Du bist schon wach?" Fragte mich meine Mutter als ich die Treppen runter ging. Ich nickte nur und schaute ihr zu wie sie schon Essen vorbereitet.

,,Wie kommt's das du so früh kochst?" Fragte ich sie und schaute zur Uhr. Wir haben erst 8:25 Uhr.

,,Rabia's Familie kommt heute" Antwortete sie mir müde. Sie hat wahrscheinlich auch nicht geschlafen. Es ist komisch meine Mutter so kaputt zu sehen und das nur wegen mir.
Stimmt. Yunus kommt auch mit. Eigentlich habe ich kein Kopf für Besuch, aber ich kann sie nicht wegscheuchen.
Und was soll ich jetzt machen?
Ich brauche Ablenkung. Ich will so gerne einfach spazieren und dabei Musik hören, aber meine Mutter würde mir es eh nicht erlauben, sie würde sich mehr Sorgen machen als sonst. Vielleicht würde ich Can wieder sehen...
Wie wär's mit Putzen und Musik hören?
Das mache ich jetzt!
Ich ging die Treppen hoch und holte mir meine Kopfhörer aus dem Zimmer. Adam und mein Vater schlafen noch, also fange ich am besten unten an.
Ich ging wieder runter und räumte erst auf. Schon seit fast zwei Wochen habe ich nicht mitgeholfen.
Ich roch wieder dieses Alkohol, dieses Alkohol was Can getrunken hat. Warum Can? Warum hast du es nochmal versucht?! Ich verstehe es nicht!
Wie er mit seiner dreckigen Hand mich angefasst hat, werde ich niemals vergessen. Wegen ihn traue ich mich nicht vor die Tür! Als ich dachte das Can sich von meinem Leben distanzieren wird, kam er wieder.
Er hat mir weh getan, körperlich und auch seelisch.

,,Zehra geh dich hinlegen. Ich mache das schon" Sprach plötzlich meine Mutter hinter mir.

,,Ich helfe dir. Mach du das Essen und ich putze die Wohnung. Ich brauche Ablenkung" Sagte ich und machte den Staubsauger an. Sie seufzte nur und ging wieder in die Küche.
Fangen wir mal mit den Putzen an.

...

Ich bin so kaputt!
Gähnend legte ich mich auf mein Bett und schaute auf mein Handy.
11:55 Uhr.
Oha als ob ich so lange gebraucht habe.
Ich habe alles, wirklich alles sauber gemacht. Jetzt brauche ich mal eine Pause. Ich versuche am besten bisschen zu schlafen, bevor die Besucher kommen.
Grade als ich dachte ich könnte schlafen, klopfte es an der Tür.

,,Zehra?" Flüsterte eine Person.

,,Hmm" Sagte ich ohne zur Tür zu gucken.

,,Wohin soll ich deine Tabletten legen?" Sagte Adam. Die Tabletten...

,,Auf mein Schminktisch bitte"
Ich hörte nur wie er die Tabletten auf mein Schminktisch ablegte und die Tür schließte. Meine Augen öffneten  sich und ich schaute auf die Tabletten.
Ich weiß selbst nicht was mir diese Tabletten bringen, aber der Doktor hat sie mir gegeben. Ich habe sie mir nicht mal durchgelesen.
Warum soll ich sie einnehmen? Ich sterbe doch eh am Ende. Niemand bleibt für immer auf dieser Welt.
Das Grab wartet auf uns alle.
Tränen bildeten sich wieder in meinen Augen.
Ich bin eine Last für jeden geworden.
Meine Eltern denken ich weiß nichts davon, aber ich habe sie gestern Abend streiten hören. Ich habe nur etwas über Geld verstanden, aber ich weiß schon was sie mit Geld meinen.
Ich weiß wir haben nicht viel und darum will ich mein gespartes Geld, was eigentlich für das Studium gedacht ist, für meine Operation ausgeben.
Vor drei Wochen habe ich noch über das Studium geredet, heute hat sich alles gewendet. Ich bin echt schockiert, wie schnell sich alles ändern kann.
Ich bin müde durch das ganze Nachdenken. Es macht mich wirklich kaputt.
Genervt über mich selbst, schnappte ich mir mein Handy und schaute mir verschiedene Videos auf YouTuber an. Diese Leute bringen einen echt auf andere Gedanken.

Habibti ich schwöre dich für immer zu liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt