Kapitel 58

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Ich bin gerade in meinem Zimmer und alleine zuhause. Alleine zu sein macht mich noch nachdenklicher. Mir geht es nicht gut, immer wenn ich diese Gedanken aus meinem Kopf haben möchte, holt es mich wieder ein.
Ich stand hungrig auf um mir etwas zu Essen zu holen. Als ich mir Motivationslos in der Küche Kellogs in einer Schüssel schüttelte, klingelte es mehrmals an der Tür.
Wer schellt so oft?
Adam und meine Eltern haben doch den Schlüssel. Hä?
Ich ließ die Schüssel voller Kellogs in der Küche liegen und öffnete die Tür.

,,Für was brauchst du das Geld?"
Yunus? Was macht er hier?

,,Was?"

,,Du weißt ganz genau was ich meine. Was soll dir passieren, wenn du das Geld nicht bekommst?" Sagte er ruhig, aber dennoch aggressiv.
Woher...woher weiß er das?

,,Was sollte mir passieren? Ich weiß nicht wovon du redest Yunus!" Versuchte ich gekonnt zu lügen.

,,Lüg mich nicht an!" Schrie er mich an, weshalb ich aufzuckte.

,,Sag mir was du hast!"
Ich bin noch nicht bereit...

,,Ich habe nichts!" Schrie ich zurück. Warum ist er hier her gekommen? Was wäre wenn alle zuhause wären?
Und von wem weiß er das?!

Er kam mir näher und packte mich an meiner Schulter.

,,Habibti deine Augen verraten dich, also denk nicht mal dran mich anzulügen" Zischte er aggressiv.

,,Yunus ich-" Oh nein Zehra bloß nicht stottern!

,,Ich-" Setze ich an.

,,Was ich? Kannst du mir mal verraten warum du so viel Geld brauchst und warum sollte dir etwas passieren, wenn du das Geld nicht bekommst?" Aggressiv ging er mit seinen Händen über sein Gesicht und schaute zur Seite.

,,Ich..." Kam nur aus mir raus, doch ich sammelte mein Mut und sprach die Wörter letztendlich aus. Ich will es ihm nicht sagen, aber er wird es so oder so erfahren. Ich habe Angst. Angst vor seiner Reaktion. Ich atmete tief aus und gab es zu.

,,Ich werde sterben Yunus"
Sagte ich standhaft und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. Immer wenn ich daran denke, brennen meine Augen. Diese Qual soll endlich aufhören.
Es war still, sehr still.
Yunus machte große Augen und von seiner Aggressiven Haltung ist nichts mehr zu sehen. Diese Stille machte mich nervös, also fuhr ich fort.

,,Ich brauche das Geld für meine Operation" Fuhr ich fort, um diese Stille zu füllen.
Er schaute mich an und sprach kein Ton. Er bekam nichts aus sich raus und das merkte ich an seiner Haltung.
Das einzige was ich sehen kann ist, dass er sprachlos und geschockt aussieht.

,,Ich weiß dieses Geld ist zu viel verlangt, aber meine Mutter hat noch Hoffnung das ich nach der Operation und den Therapien leben werde, was glaube ich nicht der Fall sein wird. Das weiß ich..." Am Ende verlor ich die Kraft und die erste Träne floß schon runter. Ich kann ihm nicht in die Augen schauen. Er soll meine Tränen nicht sehen. Ich senkte mein Blick und schließte die Augen.
Ich weiß es einfach... 85% der Menschen sind dadurch gestorben. Warum sollte es dann für mich weiter gehen? Warum sollte ich dann Hoffnungen haben? Warum sollte ich anderen die Hoffnung machen, dass ich da sein werde? Es ist bald vorbei...
Ich möchte keinem eine Last sein. Meiner Familie geht es seit dieser Nachricht gar nicht gut. Heute war es wieder so. Meine Eltern haben sich gestritten, aber ich habe so getan als würde ich schlafen. Es zerstört mich noch mehr zu sehen, wie sie sich gegenseitig streiten und das nur wegen mir. Am besten sie vergessen mich alle.

,,Vergiss mich einfach sowie die anderen es auch tun sollten. Einfach so als hätten wir uns nie gekannt, als würde es mich nie geben. Heute an diesen Tag kennst weder du mich, noch ich dich Yunus. Das ist das beste glaub mir" Versuchte ich ihn mit Tränen zu erklären.

Habibti ich schwöre dich für immer zu liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt