Kapitel 82

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Zehra's Sicht

Es fühlt sich so komisch an.
Wir haben es zwar indirekt geklärt, aber es stehen noch so viele Lücken leer, die wir noch nicht geklärt haben.
Es gibt da noch so viel zu bereden, aber wir unterdrücken das und genau das ist das falsche. Sind wir eigentlich wieder...Freunde?
Ohhh alles ist so kompliziert!
Ich hoffe einfach wir können alles schnell klären, damit diese Bedrückte Stimmung fort ist.

Ich war gerade in der Stadt und habe mir ein paar Sachen von Rossman geholt.

Als ich durch die Straßen ging, bog ich ab und erstarrte als ich vor mir eine wunderschöne Moschee erblickte, die das Gebebtsruf erläutete.
Mich überkam eine angenehme Gänsehaut, die mich die Augen schließen ließ.
Es...Es fühlt sich so gut an.
Aus unerklärlichen Gründen näherte ich mich der Moschee und ich blieb vor dem Frauen Bereich stehen.
Ich will rein.
Bevor ich rein ging schaute ich zu mir hinunter und stellte fest, dass ich alles wichtige Bedeckte. Da es heute kalt war hatte ich ein Schal an. Ich zog den Schal aus und band meine Haare zusammen. Mit meinem Schal bedeckte ich meine Haare und zog meine Schuhe vor der Tür aus.
Je mehr ich rein gehe, schlägt mein Herz schneller.
Wie lange ich nicht mehr in einer Moschee war...
Genau jetzt brauche ich das Gefühl. Dieses Gefühl was ich nur in der Moschee bekomme. Erst jetzt fällt mir auf, wie sehr ich meine Religion vernachlässigt habe.
Ich ging mehr rein und wow...so schön groß, einfach atemberaubend. Ich schaute auf die große Uhr vor mir, die mir zeigte, dass es gleich Zeit ist für das Gebet, welches alle gemeinsam beten.
Bevor ich mich auf dem Weg zum Gebetsraum mache, ging ich schnell zur Toilette und nahm die Gebetswaschung. Als ich mich im Spiegel sah, richtete ich noch mein Kopftuch und ging raus.
Im Flur schaute ich mich nach dem Gebetraum um. Hier ist es so groß!

,, wonach suchst du?" Fragte mich plötzlich eine ältere Dame, die vor mir stand.

,,Nachdem Gebetsraum" Sagte ich und sie lächelte mich sanft an.

,,Komm" Ich ging ihr nach und kam an ein riesigen Raum an, wo alle bereits standen. Ich bedankte mich und stellte mich neben sie hin.
Als eine Stimme aus einer riesigen Box ertönte und das Gebet anfing, überkam mich wieder diese angenehme Gänsehaut.
Zufrieden fing ich an zu beten und genoss den Moment.
Nachdem Gebet streckte ich meine Hände hoch und bedankte mich für meine Gesundheit. Ich bedankte mich für alles und wünschte mir das alles in Zukunft gut laufen wird.Als ich fertig mit meinem Bittgebet war, strich ich meine Hände übers Gesicht.
Als ich nach rechts schaute, sah ich wie die ältere Dame mich beobachtete.

,,Wie heißt du mein Kind?" Fragte sie mich nett.

,,Zehra"

,,Mashallah. Ein sehr schöner Name" Lächelte sie mich an, was ich erwiderte.

,,Bist du öfters hier?" Fragte sie mich, was ich verneinte.

,,Wenn du Interesse hast, ich gebe gleich eine Vorlesung vor über das Thema arme Kinder und Spenden. Die anderen warten schon auf mich. Ich freue mich auf neue Zuhörer" Informierte sie mich und zeigte auf eine Gruppe von Mädchen in meinem Alter.
Nachhause will ich jetzt nicht, weshalb ich mich entschied mit ihr zu gehen.
Ich begrüßte die anderen und wir saßen uns hin.
Die älte Dame fing an zu sprechen und auf der Leinwand wurden uns Bilder von ärmeren Kinder und Babys gezeigt. Sie erzählte uns wie sie in Armut leben und wie stark die Kinder zur Zeit leiden. Je mehr sie erzählt, desto mehr nahm mich das mit.
Krass das wir uns über Kleinigkeiten aufregen, während wir nicht wissen in was für ein Luxus wir leben.

,,Der Grund warum ich diese Vorlesung statt finden lassen wollte ist, dass ihr alles wert schätzen solltet." Sprach sie und wir nickten alle.

,,Wir alle finden es selbstverständlich, wenn Brot auf dem Tisch liegt, aber wisst ihr wie wertvoll dieses Stück Brot für ein Kind ist. Vor zwei Wochen war ich in Afghanistan und habe genau das gemacht. Ich habe ein Kind Brot gegeben und alles gefilmt" Auf der Leinwand erschien ein Video.
Das Kind fing an freudig zu hüpfen und umarmte die Person hinter der Kamera.
Etwas zog sich zusammen in mir und die Luft, die ich einzog brannte höllisch. Ich spürte wie warm meine Augen wurden, doch ich kämpfte gegen die Tränen.
Als das Kind das Brot in die Hand nahm, sah er das Brot für eine Weile an.
Er sagte etwas, was ich nicht verstand und als er in die Kamera sah, fing er an zu weinen. Meine Tränen brachen aus und ich hielt mir sprachlos den Mund zu mit meiner Hand.
Ich wünschte ich könnte irgendetwas dagegen tun und keinen Menschen auf dieser Erde hungern lassen.

Habibti ich schwöre dich für immer zu liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt