Kapitel 69

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Zehra's Sicht

Meine Hand schmerzte und Yunus Blicke brannten auf mich. Er durchbohrte mich mit hasserfüllten Blicken, die mein Körper zum zittern brachten.
Es tut mir leid Yunus.
Ich wusste nicht, dass mein verschwinden dich so zerstört hat.
Ich wusste nicht, dass du mich liebst.
Ich kann es nicht in Worte fassen, wie schuldig ich mich fühle.
Ich dachte es wäre besser wenn ich gehe.
Damit du dich auf dich selbst konzentrieren kannst und genau das dachte ich vor drei Jahren auch, aber dennoch konnte ich dich diese drei Jahre auch nicht vergessen.

Paar Monate zuvor

Ich habe mich schon an Stuttgart gewöhnt, aber an Tante Jamila nicht. Diese ganzen Jahre habe ich es versucht, aber es ging einfach nicht.
Ich hasse sie. Ich hasse sie einfach. Ich habe versucht sie zu mögen, aber es klappt nicht. Sie geht mit mir um, als wäre ich eine Sklavin.
Einmal heißt es, dass ich zu nichts fähig bin.
Danach heißt es, dass ich unordentlich und faul bin und danach labbert sie mich voll, wie sie früher war. Das sie wohl früher alles im Haushalt gemacht hat und immer gearbeitet hat, um Geld zu verdienen.
Das tue ich doch auch? Sie sucht nur ausreden. Ich weiß das sie mich genau so nicht mag, wie ich sie. Es war schon immer so.

Die Theraphien meiner Krankheit liefen sehr gut. Mit jeden Tag wurde ich immer gesünder, dank der Operation natürlich, vor der ich sehr Angst hatte.
Ich habe es geschafft. Ich danke Yunus Mutter sehr dafür, dass sie mir das Geld geliehen hatte.
Yunus...
Als ich früher den Fernseher anschaltete, sah ich Yunus im Fernsehen. Ich hatte alles stehen und liegen gelassen und ging näher an den Fernseher ran. Wie angewurzelt stand ich dort, als ich ihn das erste mal nach Jahren sah. Erwartet hatte ich das nicht, bis Tante Jamila den Fernseher aus machte und mich beauftragte die Wäsche aufzuhängen.
Es wird sogar in ein paar Tagen ein Interview von ihm ausgestrahlt.
Es ist schwer für mich seine Stimme nach all den Jahren wieder zu hören.
Mir kommen die ganzen Momente zwischen uns wieder hoch.
Die Momente die mich alles vergessen lassen haben.
Hat Yunus mich vergessen?
Es war bestimmt am Anfang schwer für ihn zu erfahren, dass ich "Tod" bin, aber er kam nach einer Zeit bestimmt klar damit und musste akzeptieren das ich "Tod" bin.
Ich fühle mich immer noch sehr schuldig ihn angelogen zu haben.
Es ist besser für ihn zu denken, dass ich nicht mehr da bin.
Er hat sich dadurch mehr auf seine Zukunft und sich selbst konzentriert und dadurch ist er sehr erfolgreich geworden. Ich weiß ganz genau, dass wenn ich die Stadt nicht verlassen hätte oder wenn er nicht wüsste das ich Tod wäre, hätte er sich die ganze Zeit Sorgen um mich gemacht und seine Zeit nur mit mir verbracht. Er würde nicht mehr auf sich selbst achten und das wollte ich nicht. Er ist mit der Zeit bestimmt damit klar gekommen, dass ich Tod bin. Also warum sollte er noch an mich denken?
Wie sehr ich ihn vermisse...

Mit Azra habe ich den Kontakt nicht verloren. Wir schreiben jeden Tag mit einander und manchmal kam Azra mich sogar besuchen und das heimlich.
Von den anderen habe ich nichts mehr gehört. Azra sagt mir immer Bescheid, was sie so machen. Sie wissen nur, dass ich verschwunden bin und sonst nichts.
Ich fühle mich schlecht es ihnen nicht gesagt zu haben. Vermissen tue ich sie auch alle, aber ich habe Angst das Zeynab oder die anderen emotional nachgeben und Yunus verraten wo ich bin. Es würde nichts bringen jetzt in sein Leben zurück zu kehren. Er würde mich hassen, dass weiß ich. Ich habe ein neues Leben in Stuttgart angefangen. Warum sollen sich Personen jeden Tag sorgen um mich machen? Das möchte ich nicht und ich bleibe dabei.

In den anderen Monaten ist nichts besonderes passiert.
Wie jeden Tag machte ich mich fertig für die Arbeit, da ich das studieren wegen den Theraphien vergessen konnte.
Mein Traum zu erfüllen habe ich nicht geschafft, leider.
Dafür arbeite ich als Kellnerin,  sozusagen ein Nebenjob
mit meinem besten Freund Fahim.
Wer Fahim ist? Fahim war der Typ, der mir in Barcelona Schwimmen beigebracht hat.
Ihn habe ich das erste mal wieder gesehen, als ich die Stelle als Kellnerin angefangen habe.
Wir waren geschockt als wir uns sahen.
In diesem drei Jahren hat sich unsere Freundschaft gestärkt.
Er ist so etwas wie mein Arbeitskollege, mit dem arbeiten echt Spaß macht.
Naja als glücklich kann ich mein Leben nicht bezeichnen, aber ein paar mal brachte mich Fahim zum Lachen.

Habibti ich schwöre dich für immer zu liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt