Das Zora-Reich erblühte in seinem strahlenden Glanz. Durch den Regen, der vor wenigen Stunden in Ranelle herrschte, schimmerte die Architektur des Dorfes. Auch der, durch den Wasserfall entstehenden, Regenbogen im Hintergrund war eine Augenweide für jeden der dieses Spektakel miterleben durfte. Dieses Dorf war viel mehr mit Wasser beschmückt als das der Zukunft.Es gab mehr Zugänge zu dem Gewässer unter ihnen, der Boden war bewässert und die Leuchtsteine leuchteten in einem Glanz. Durch die Abnutzung strahlten diese Edelsteine leider nicht mehr wie früher.
Da das Wasser mit einer Schicht Wasser bedeckt war, wurden die Füße der Recken, bis auf die Knochen, nass. Die Schuhe von Raja und Noah saugten das Wasser auf. So viel, dass bei jedem Auftreten das Wasser vom Schuh abgestoßen wurde und danach direkt wieder aufgesogen wurde. Dies sorgte für ein quietschendes Geräusch, das die Anwesenden langsam ziemlich nervte. Wenigstens regnete es heute nicht.
„Hylianer sind hier nicht erwünscht." Ein Wärter stellte sich vor die Vier und hielt sie beim Eingang auf. Die Verhältnisse zwischen den Dörfern waren kompliziert. Es gab eine Zeit lang eine Krankheit, die unter den Zoras verbreitet war. Der Grund dafür war der Müll, der von den Hylianern in den Hylia-See geworfen worden ist. Dadurch bildeten sich spezielle Bakterien, die für die Zoras tödlich waren. Zu ihrem Glück konnten Shiekah die Krankheit heilen und nach langem hin und her hörten die Hylianer auch auf den See zu verseuchen.
Der Wächter stand vor ihnen und wollte Raja nicht ins Reich lassen. Ihr Aussehen zeigte fast keinerlei Anzeichen, dass sie zu den Shiekah gehörte. Keine weißen Haare, keine dunklen Augen, nur die helle Haut und ihre Intelligenz, was aber von Außenstehenden nicht wahrgenommen werden konnte. „Lange Geschichte, Karl. Wir müssen zum Prinzen. Es ist wichtig." Noah zeigte zum Ende hin auf den verletzten Arm von Raja. In ihrem Fall wäre nie schlimm gewesen, aber durch den Staub und Dreck in der Todbringer-Schlucht können einfach Wunden schnell zu Entzündungen führen. Widerwillig ließ er sie dann doch durchgehen. Der Prinz ist immer penibel wenn es um Verletzte geht. Auch wenn er manchmal sehr eigen war, kümmerte er sich immer gut um sie.
„Der Prinz ist am Stausee. Dort ist etwas vorgefallen, vielleicht könnt ihr Recken ihm dabei helfen." Er wandte sich dabei zu Samira und Noah und stellte sich wieder an seinen Platz. Samira bedankte sich, bevor sie sich mit der Brücke nach Osten betraten.
Als der Wächter den Vorfall erwähnte, dachte Raja, dass es sich vielleicht um Mipha handelte. Revali und sie wurden nicht gerade unauffällig hier her gebracht. Es konnte sein dass dies bei den Anderen ebenfalls der Fall war.
Kurz vor der Treppe entschieden sich die zwei Orni nach oben zu fliegen. Für sie waren Treppen nicht ertragbar gewesen und bevorzugten ihre Flügel. Noah und Raja hatten nicht dieses Privileg, wobei Raja wirklich darauf verzichten konnte. Langsam stiegen sie die Treppe hinauf. Als sie endlich oben ankamen, fanden sie wenige Zoras auf dem Steg. Sechs um genau zu sein. Die erste, die Raja erkannte, war tatsächlich Mipha. Sie wirkte eher eingeschüchtert und nervös.
"Hey Sorav, wir bräuchten dich ganz kurz." Der angesprochene Zora drehte sich zu den Vier um. Er hatte, wie Mipha, rote Schuppen. Sein Schmuck war mehr als nur extravagant und trotzdem waren diese in einem Kampf nicht im Weg. Im Gegenteil er liebte das Klimpern der Juwelen bei jedem Schritt.
Der Zora rümpfte seine Nase und sah angewidert zu Raja. Neben seine Heilkräfte, konnte er noch Blut aus einer Reichweite von 30 Metern riechen. Im Wasser hingegen weitete sich der Umkreis auf 100 Meter.
"Erstens. Wieso ist eine Hylianerin hier? Und zweitens. Wieso blutet sie?" Genervt rollte sie ihre Augen. Sie hatte mittlerweile schon aufgehört zu zählen, wie oft sie wegen ihrem äußerlichen Erscheinungsbild immer angesehen wird.
"Ist egal. Kannst du jetzt bitte ihre Wunde heilen?" Da Samira diese Bitte geäußert hatte, und die beiden gute Freunde waren, hinterfragte er es nicht weiter. Darauf zeigte er hinter ihn und sagte: "Kennt die einer? Sie ist auf einmal in dem See aufgetaucht, als ich am trainieren war. Ihr könnt euch sicher vorstellen was für einen Schreck sie mir eingejagt hat."
"Sie gehört zu uns", meldete sich Revali. "Ja ist mir egal. Lasst sie einfach nur verschwinden." Und schon lief der Zora in Richtung Dorf. Als er merkte, dass Raja ihm nicht folgte, drehte er sich genervt um. "Willst du hier noch verbluten oder auch mal kommen?"Bevor er noch weiter Rumnörgelt folgte die Recke ihm.
Die zwei traten in einen geschlossenen Raum, der mit Leuchtsteinen ausgeleuchtet war. Im Zentrum war ein kleines Becken, welches mit eiskaltem Wasser gefüllt war. Vor dem Becken lagen zwei Kissen, die Sorav nutzte. Er hatte nämlich ein paar Probleme mit seinen Knien.
"Leg dich da rein." Raja hatte kurz gezögert, bis sie dann doch sich hinein legte. Eigentlich dachte sie, dass so ähnlich ablaufen wird wie bei Mipha. Hände auf die Wunde, bisschen Leuchten und dann war die Wunde weg. Bei ihm war das hingegen eine ganze Zeremonie gewesen.
Als Raja ihren ersten Fuß reinsetzte zuckte sie leicht zusammen und ihr überkam eine eine Gänsehaut. Nach dem kleinen Vorfall, der vor wenigen Stunden stattfand, wollte sie eigentlich nicht mehr so schnell in kaltes Wasser gehen.
Nichtsdestotrotz lag sie nun in diesem Becken und fror. Der Zora tauchte seine Hände in das Wasser, welches ihm keines Falls etwas ausmachte. Nach kurzer Zeit leuchtete das Wasser auf und der Raum erschien viel heller und damit auch größer. Trotz der Kälte war dieser Prozess wirklich angenehm. Raja hatte glatt die Temperatur des Wassers vergessen.
Während Sorav die Wunde heilte bemerkte er innere Verletzungen und einen hohen Stresspegel. Aus einem, ihm unerklärlichen Grund, interessierte es ihn wie es dazu kam. Ihm war klar, dass diese durch äußerliche Einwirkungen auf den Rücken entstanden sind. "Sag mal. Hast du Rückenprobleme?"
Diese Frage kam etwas unerwartet und Raja konnte sich nicht erklären, wieso er das wissen wollte. Beim Überlegen fiel ihr kein Moment ein, wo sie Probleme hatte. Jedoch die hundert Male, wo sie in einem Kampf gegen eine Wand flog, wobei ihr Rücken nicht ganz unbeschadet davon kam.
"Nicht wirklich. Mein Rücken ist nur einige Male verletzt worden, aber ich habe eigentlich keine Schäden erhalten." Er sah sie verurteilend an. Er konnte nicht verstehen, wie man seine eigene Gesundheit in den Hintergrund stellen konnte. "Da liegst du gewaltig falsch. Wenn du so weiter machst, dann kannst du irgendwann deinen Grabstein bald beschriften."
Daraufhin schwiegen sie. Ob sie jetzt angenehm oder nicht war, konnte man nicht wirklich zuordnen. Einerseits waren beide froh nichts zu sagen, andererseits war die Stille nicht ruhig.
"Jedenfalls solltest du vorsichtiger sein", brach der Zora irgendwann die Stille. "Und Ruhe brauchst du auch."
Hey
es tut mir wirklich leid, dass ich letzte Woche nichts hochgeladen habe, aber ich habe es leider zeitlich nicht geschafft dieses Kapitel fertig zu schreiben. Meine Woche war eigentlich ganz gut, wenigstens besser als letzte Woche. Ich hoffe, dass eure Woche trotzdem gut war und ihr das Wochenende genießt.
Tschüssi :)
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Wieder zum Ursprung
FanfictionDurch eine scheinbare Fehlfunktion des Wächters Terako, wurden die fünf Recken zum Ursprung ihrer Geschichte gebracht. Dort treffen sie auf die Anfänge der Technologie und müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Was sie jedoch nicht wissen, ist...