Zu Rajas Erstaunen konnten die Drei ohne Probleme über das Schneefeld nach Hateno. Nach hier müssten sie über die Ranelle-Straße wieder an den Zwillingsbergen vorbei. Als sie das etwas durchdachte war ihr wieder eingefallen, dass dieser Berg nicht so stand wie sie es kannte. Damit schlussfolgerte sie, dass auch andere Orte in Hyrule nicht so waren wie sie es kannte. Sie hieß das ganze aber willkommen, denn auf den Umweg hatte sie nun wirklich keine Lust gehabt.
Sie machten einen kurzen Halt an Links Haus, damit er sich für die kleine Reise vorbereiten konnte. Der Held nahm sich sein Schwert, sein Schild, ein paar Vorräte und natürlich sein Pferd. Es hatte goldenes Haar, welches im Sonnenschein schimmerte. Wirklich ein Prachtexemplar. "Ich wär dann so weit. Wohin geht es denn?" "Zur Quelle in Phirone", antwortete die Prinzessin auf die Frage von ihm.
Link wollte gerade los, doch er sah nur verwirrt zu den Beiden. Das war es dann auch. Nur der Blick. Er versuchte nicht sie abzubringen oder sich zu vergewissern ob sie das ernst meinten. Lediglich dieser kurze Augenkontakt mit der Prinzessin und mehr nicht. Schlussendlich ritten sie los. Zu den Wäldern Phirones, wo die Barbaren lebten. Hoffentlich würde das gut für die drei ausgehen.
Nach einem Ritt, der gut drei Stunden ging, waren der Held, die Prinzessin und die Recke am Hylia-See angekommen. Damit war der Weg nicht mehr lang gewesen und die sie würden bald an ihrem Ziel ankommen, wenn sie keiner davon abhalten würde, wovon eigentlich ausgegangen wird.
Am größten See Hyrules hatte sich ein Dorf niedergelassen. Auch wenn die Zoras schnell und sicher durch den Fluss hier her kommen konnten, tat das keiner. Sie hatten kein gutes Verhältnis mit den Hylianern gehabt.
"Halt! Der Zugang zur Prärie von Phirone ist unter jeden Umständen nicht gewährt", hielt eine Wache sie ab. Der Anblick der Prinzessin von Hyrule, wie auch dem des Helden war für ihn ebenfalls kein Grund gewesen, sie passieren zu lassen. Doch als Zelda ein Stück Papier aus ihrer kleinen Tasche rausgeholt hatte, wurde der Soldat skeptisch. Ruhig übergab sie ihm das Schreiben, welches allem Anschein ihnen jeglichen Zugang gewähren konnte. So viel Macht hatte dieses eine Stück Papier.
Nachdem er sich die Zeit nahm sich das Geschriebene langsam durchzulesen, staunte er über die Unterschrift. Diese kam nämlich von Sorav. "Ich wusste nicht, dass der Zora-König und ihr ein gutes Verhältnis pflegt, Eure Hoheit." "Er ist nicht nur der König, sondern auch der Recke. Natürlich muss man das Verhältnis gut pflegen, wenn das Schicksal unserer beider Länder in Gefahr schwebt. Außerdem wüsste ich nicht was es Sie angehen würde." Raja war etwas über die Ausdrucksweise der Prinzessin erstaunt. Sie hatte schon mit mehreren Leuten des königlichen Blutes zu tun gehabt, aber sowas hatte sie noch nicht erlebt. Außer vielleicht König Roahm, der Raja anfangs auf dem Kieker hatte. Als sie an ihn dachte, kam ihr wieder die Garde-Ausrüstung in den Kopf. Was er damit wohl angestellt hatte? Sie hatte keinen gesehen, der damit in die Schlacht gezogen war. Wahrscheinlich war ihm das Risiko, der zu geringen Haltbarkeit zu groß.
"Vergebt mir, Eure Hoheit." Gleich auch machte er den Weg frei und ließ sie passieren. In dem Moment, wo sie den Wald betraten, spürte Raja eine seltsame Atmosphäre, die sie ganz und gar nicht mochte. So als würde aus allen Ecken sie jemand beobachten. Am Anfang des Waldes fingen auch schon die Statuen an, die von den Barbaren erbaut worden waren. Diese führten dann zur Quelle des Mutes. Sie waren ein sehr gläubiges Volk gewesen, welches leider auch Ganon verehrt hatte.
"Prinzessin, denkt Ihr nicht, dass jemand uns folgt?" Noch im selben Moment, indem Raja ihren Satz vollendet hatte, sprangen mehrere Schatten aus den Baumkronen. Raja und Link sprangen sofort aus deren Sattel und machten sich bereit für einen Kampf, der im ersten Moment aussichtslos erschien. Für die Sicherheit der Prinzessin befahl Raja ebenfalls runterzusteigen, damit sie in der Nähe der beiden Kämpfer war.
"Wir wollen lediglich zur Quelle für das Training der Prinzessin." In dem Moment fiel Raja ein, dass es vielleicht schlauer gewesen wäre, Zelda verkleiden zu lassen, damit man nicht gleich sah, dass die Prinzessin mitkam. Sie war doch die Feindin der Barbaren. Die Recke könnte sich eine klatschen deswegen.
Schon rannten mehrere Krieger auf Raja sie zu, doch Raja konnte sie noch mit ihrem Schall von sich wegschleudern. Auf einmal konnte man ein lautes Klatschen vernehmen, dass immer näher kam. Ein Mann, er war recht groß, spazierte vergnügt zu den drei Eindringlingen. "Wer hätte gedacht, dass eine Hylianerin die Macht der Shiekah besitzen würde. Eigentlich waren diese zwei Völker doch verfeindet. So war das noch als ich das letzte mal aus diesem Wald gelaufen war."
Der Mann hatte ein Schädelmaske mit rotem Haar auf seinem Kopf, die nur den unteren Teil seines Gesichts preisgab. Seine Kleidung war recht freizügig. Bei dem warmen Wetter in der Gegend war das nicht schlimm.
Keiner sprach ein Wort. Niemand traute sich bei der Gestalt des Mannes nur ein Wort in den Mund zu nehmen. "Verzeiht. Mein Name ist Artus. Ein Gefolge des großen Ganons.", stellte er sich vor. Dabei kam er Raja immer näher und näher, bis er nur noch wenige Zentimeter vor ihr stand. Statt ihm auszuweichen, blieb die Recke standhaft und hoffte, dass er ihre Unsicherheit nicht sehen konnte. Mit einem starren und emotionslosen Blick versuchte dies zu verstecken.
"Es ist nicht besonderlich nett in ein Reich einzudringen und sich nicht vorzustellen, wenn der Gastgeber sie begrüßt."
Wieder sagte Raja nichts. Artus sah ihr tief in die Augen, dass man meinen könnte, er würde in ihnen eine Antwort suchen. "Raja", gab sie schlussendlich ihren Namen preis. "Hoffnung. Für wenn stellst du Hoffnung dar? Deine Eltern?" Der emotionslose Blick verschwand von Rajas Gesicht. Sie wurde wütend. Ihre Gesichtszüge verzogen sich. Erfreut sah der Anführer über seinen Triumph. Er liebte es andere zu verärgern. So hatte er einfaches Spiel sie auszuschalten.
Liebend gern wollte Raja das Schwert rausholen und Artus abstechen, doch wäre sie dumm gewesen in Anwesenheit des gesamtes Volkes dies zu täte. "Lass sie aus dem Spiel", knurrte sie leise aber deutlich. Artus grinste nur und freute sich sofort einen Schwachpunkt gefunden zu haben.
Schon wieder hatte Raja sich dumm gefühlt. Diese Schwachstelle konnte er doch leicht ausnutzen. Wieso hatte sie das nur gesagt.
"Hör zu. Lass uns zur Quelle und keiner wird verletzt." Darauf lachte er nur. "Wer hat denn gesagt, dass ich euch lasse? Dies ist ein heiliger Ort. Niemand hat Zutritt zu diesem, außer mein Volk." Da fiel Raja vielleicht eine Provokation ein.
"Dafür, dass keinem Zutritt gewährt wird, war ich schon öfter in dieser baden." Sofort startete das Gemurmel und Artus sah verärgert zu Raja. Es stimmte nur teilweise. Ja, sie war schon mit Zelda dort, als sie dort trainiert hatte, aber hatte sie noch nie drin gebadet. Mit dieser Lüge hoffte sie ihn zu verunsichern, was auch klappte.
"Unmöglich. Wir bewachen rund um die Uhr die-" "Am meisten finde ich Die großen Schlangenstatuen vor dem Eingang am beeindruckendsten. Auch der Weg dahin fühlt sich wirklich mysteriös an, aber der Fluss, der dahin führt ist lästig."
Artus wurde noch wütender. "Das sind Drachenstatuen! Sie sind dem Drachen Farodra gewidmet worden! Und woher weißt, wie die Quelle aussieht?" Das was der Anführer hört, lässt ihn teils das Blut in den Adern gefrieren. "Hylia gibt euch keine leuchtende Zukunft. Denn in tausend Jahren werdet ihr in Vergessenheit geraten", flüsterte sie ihm schadenfroh zu.
"Geht! Haut ab! Ihr werdet das eine mal verschont bleiben, doch wird das das einzige mal bleiben!" Schnell wurde Raja von Link weggezogen und zum Pferd gebracht. Immer noch hatte sie dieses Grinsen um ihre Lippen und so schnell wie sie angekommen waren, waren sie genauso schnell aus dem Wald verschwunden.
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Wieder zum Ursprung
FanfictionDurch eine scheinbare Fehlfunktion des Wächters Terako, wurden die fünf Recken zum Ursprung ihrer Geschichte gebracht. Dort treffen sie auf die Anfänge der Technologie und müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Was sie jedoch nicht wissen, ist...