Wieder zum Ursprung

Wer bin ich?

Spoiler zu Tears of the Kingdom!!!

Weil ich faul bin werden die Charaktere aus TotK hier auch auftauchen, auch wenn das vom Zeitstrahl nicht passt...

ups...

Es war kühl um mich herum. Es war dunkel hier. Ich hörte nur den pfeifenden Wind, der die Blätter rascheln lies. Das Gras unter mir war nass und kalt. Es musste hier vor kurzem geregnet haben. Gerade als es mir kam, fing es wieder an zu schütten. Ich öffnete schlagartig meine Augen. Es fielen Tropfen direkt in meine Augen, worauf ich sofort diese zukniff.

Ich versuchte mich aufzurichten, jedoch wurde ich von einem stechenden Schmerz an meinem Kopf abgehalten. Ich hielt meine Hand an die schmerzende Stelle. Es war warm. Verwirrt sah ich meine Hand an. Eine rote Flüssigkeit vermischte sich mit dem Regen. Blut?

Auf der Stelle wo mein Kopf noch lag, sammelte sich eine kleine Pfütze mit meinem Blut. "Ich sollte vielleicht einen Unterschlupf suchen", murmelte ich vor mich hin. Gerade als ich das sagte hörte ich wie ein Ast zerbrach. Mein Herz fing an zu rasen. Mir wurde abrupt schlecht. Es war so als wüsste ich dass das nichts gutes bedeutet. 

Mein Bauchgefühl hatte Recht. Vor mir trat ein rotes kleines, pummeliges Wesen, welches grunzte und mich gierig ansah. Zu meinem Glück hielt dieser noch ein Schwert. Kurz sah es mich an. Es schien so als würde es mich analysieren. Von einem Moment auf den Anderen rannte es auf mich zu. Ohne zu wissen wohin, floh ich vor diesem Monster. 

Ich versuchte irgendeinen Zufluchtsort zu finden. Eine Unterkunft, ein Ort, wo dieses Vieh nicht hin konnte oder jemand, der mir helfen konnte. Ist denn hier niemand, der mir helfen kann? Natürlich nicht. Wer läuft hier orientierungslos in einem Wald rum und kann sich gegen sowas behaupten? 

"Hilfe!", schrie ich verzweifelt. Ich konnte nicht ewig vor diesem Ding wegrennen. Oder kann ich mit meiner Ausdauer gewinnen? Es kam mir zwar so vor als würde ich schon eine Weile rennen, aber ich könnte ohne Probleme weitermachen. 

Wie das Schicksal es so wollte übersah ich eine Wurzel und ich fiel hin. Durch den Regen weichte die Erde ein und es flog Schlamm in mein Gesicht. Ein Wunder, dass ich noch nicht ausgerutscht war.

Das war es. Mein Leben wird jetzt enden. Ich war doch... Moment. Wer war ich?  

POV Revali

Ich war gerade wieder auf dem Rückflug vom Stall der Ebene ins Dorf der Orni. Natürlich musste es regnen. Heute ist auch einfach nicht mein Tag. Es gab nur Stress mit den Lebensmitteln, die Kinder hatten sich auch wieder aufgeführt und meine Suppe habe ich auch noch verschüttet. Seit dem starken Wintereinbruch in Hebra ist der Fischfang fast unmöglich geworden und die Agrarwirtschaft konnte man komplett vergessen. Bevor mein Volk komplett verhungert, halfen uns die Ställe mit dem Proviant. 

Generell geschah zurzeit vieles in Hyrule. Leider nur negatives. Überall Abgründe im Boden, die Kilometertief gehen. Neue Monster sind aufgetaucht. In der Gerudo-Wüste herrschte ein Sandsturm, in Eldin verhalten sich die Goronen wie gierige Kobolde, das Wasser in Phirone wurde verschmutzt und es regnet Schlamm und Angelstedt wurde überfallen. Es würde Rajas Herz zerreißen, wenn sie das Chaos dort sehen würde. Es waren nun 7 Jahre her. Ich gab die Hoffnung auf.

Beim Blick nach Norden sah ich das Schloss, welches tatsächlich flog. Wie konnte ich das nur vergessen. Zelda und Link verschwanden als der Palast sich in die Luft bewegte. König Roahm ist außer sich. Er weigerte sich anfangs Zelda in die Abgründe zu lassen, aber mit Link an ihrer Seite billigte er doch ein. Jetzt bereute er es.

Jedes Dorf hatte gerade seine Probleme. Gerüchten zufolge ging es selbst den Kroks nicht gut. Von denen hörte man aber selten etwas. Meine Gedanken wurden von einem Hilfeschrei unterbrochen. Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor, aber wahrscheinlich bildete ich es mir nur ein. 

Natürlich konnte ich nicht einfach weiterfliegen und musste helfen. Immerhin war ich noch ein Recke. Auch wenn ich mittlerweile nicht mehr der selbe wie vor 7 Jahren war. Ich suchte nach der Frau, die um Hilfe schrie. Ich konnte jemanden zwischen den Bäumen erkennen, der vor einem Bokblin wegrannte.

Das war keine Arbeit. Ein normaler Pfeil würde reichen. Ich begab mich in den Sturzflug. Ich landete etwas abseits vom geschehen und setzte die Lebensmittel ab. Schnell zückte ich meinen Bogen und beeilte mich zu der hilflosen Frau. Es kommt selten vor, dass sich jemand nicht wehren konnte. Vor allem gegen einen roten Bokblin.

Seit der Verheerung trainierten immer mehr Bewohner, um ein Soldat zu werden. Viele Frauen waren unter ihnen. Diese Krise hatte in einigen etwas ausgelöst, was sie zu dieser Entscheidung verlieh.

Ich sah wie die Fremde an einer Wurzel stolperte und in den Schlamm fiel. Der Bokblin näherte sich ihr immer mehr. Bevor dieser wirklich großen Schaden anrichten konnte, erschoss ich diesen. Er schrie laut auf und sackte in sich zusammen.

"Alles gut bei Euch? Der Sturz sah schmerzhaft aus."

Ich näherte mich der Person, um nach eventuellen Verletzungen zu sehen. Ich konnte sie ja nicht im Regen verletzt und alleine zurücklassen. Schwach versuchte sie sich aufzurichten. Ihre Kleidung war seltsam. Sie trug ein weiß-grünes Kleid mit goldenen Akzenten. Die Accessoires hatte ich noch nie gesehen. Große, runde Ohrringe und Haarschmuck, welches für kein Volk in Hyrule typisch war. 

"Ich denke schon. Mein Kopf tut nur weh..."

Diese Stimme...

Woher kannte ich diese?

"Lasst mich mal nachsehen."

Sie drehte ihren Kopf zu mir und für einen kurzen Moment stoppte mein Herz. Nein alles stoppte. Der Regen stoppte. Mein Denkvermögen stoppte. Die Zeit stoppte. Das konnte doch nicht wahr sein. Es ist unmöglich. Aber da war sie. Noch schöner als ich sie das letzte mal sah.

"Raja?"

Ihr Gesicht regte sich nicht. So als würde sie mich nicht erkennen. Sie konnte mich doch nicht vergessen oder? 

"Wer?"

Nein. Ich konnte mich nicht irren. Das war sie. Ihre blauen Augen, ihre schwarzen Haare, ihre Stimme...

"Du bist doch Raja, oder?" Ich hoffte inständig, dass sie es war. Die Hoffnung starb nur immer mehr. 

"Ich... Ich weiß es nicht."