Anfang vom Ende

34 2 0
                                    

Der Ort, an dem Raja landete, war dunkel. Nur das Licht der Sterne und des Mondes gaben ihr die Möglichkeit etwas zu erkennen. Es war ein Garten.  Es war keiner hier. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie im selben Moment wieder auftaucht, wo sie verschwand. Anscheinend gab es einen Fehler beim teleportieren.

 Der starke Windzug war kälter, als es sie eigentlich gewohnt war. In Angelstedt wurde es nie kalt. Schnee hatte sie auch selten gesehen. Vor wenigen Augenblicken war sie im Hochsommer gewesen und wie es scheint würde der Winter bald eintreffen. Dementsprechend hatte sie auch nicht passende Kleidung. Die Kälte gab ihr eine Gänsehaut und sie begann unkontrolliert an zu zittern.

„Wie viel Zeit habe ich übersprungen?" Anhand der Jahreszeit musste sie um die 4 Monate weg gewesen sein. Wenn nicht sogar mehr.

Sie rieb sich automatisch die Arme, um etwas Wärme abzubekommen. Hätte sie gewusst, dass sie mitten im Winter auftaucht, hätte sie Samira noch gefragt, ob sie ihre Orni-Ausrüstung bekommen hätte. Bei dem Gedanken an die Recke, bekam sie Magenschmerzen. Sie war vielleicht tot. Genauso wie die Anderen tot sein könnten. Wie es um Noah ging wusste sie nicht. Das ihn zu fragen wird sie sich noch dazu zwingen müssen. Wo sie daran dachte, musste sie jetzt ihn rufen. Er weiß bestimmt was gerade los ist.

„Noah, bist du hier?", flüsterte sie in die Dunkelheit. Nichts. ----Als sie bemerkte, dass das vielleicht zu hören war, klatschte sie ihre Hand auf ihren Mund. Nicht das man sie als Eindringling oder ähnliches abstempeln würde. Die Recke wartete immer noch auf eine Antwort, jedoch kam nie eine. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus.

Auf die Hoffnung einen Ausgang oder einen Anhaltspunkt zu finden spazierte Raja in dem Garten. Da es dunkel war, konnte sie nicht wirklich viel erkennen. Eine Erkenntnis hatte sie aber, der Garten hatte einige Veränderungen bekommen. Beispielsweise hatte sie eine Blume gefunden, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Sie hatte Ähnlichkeiten mit dem Prinzessinnen-Enzian. Nur war diese hier dunkler und man konnte leicht eine gelbe Färbung in der Dunkelheit erkennen. Gerade als sie sich diese näher betrachten wollte, hörte sie Schritte von hinten.

"Nehmt den Eindringling fest." Noch bevor Raja etwas tun oder sagen konnte, wurde sie überfallen und festgenommen. Als man sie abführte, versuchte sie zu erklären wer sie sei, aber ohne Erfolg. So als hätten die Wachen vergessen wer sie war. 

Raja wurde schnell in den Kerker geworfen. "Ich verlange sofort um eine Audienz beim König", verlangte die Recke. Nur der König konnte das jetzt noch gerade biegen. Zu ihrer Verwunderung wurde sie ausgelacht. "Genau, weil jemand wie du eine Audienz genehmigt bekommt. Du bist eine Räuberin. Niemand wird sich Zeit für dich nehmen. Am Besten wäre es ja, dass du eine Schergin vom Gerudokönig bist."

Die Shiekah runzelte die Stirn. Sie fragte sich seit wann ein Mann in Gerudo das sagen hatte. Zwar war ihr bekannt gewesen, dass alle 100 Jahre ein Vooi geboren wird, aber ihr aktueller Wissensstand war, dass es keine männliche Gerudo gab.

"König?", fragte sie gleich nach. "Urbosa ist doch die Königin." Auf die Aufsage hin fing das Gelächter von vorne an. Nur noch herablassender. "Du könntest perfekt als Hofnarr dienen." Und damit verschwanden die Wächter. Raja wusste nicht wie lange sie hier verweilen sollte. Nicht dass sie nie hier rauskommen würde. Deswegen beschloss sie auszubrechen. So könnte sie nie ihre Freunde wiedersehen.

Wie konnte man am besten ein Schloss öffnen, wenn nicht mit der eigenen Fähigkeit. Somit lehnte Raja ihre Hand gegen das Schloss und setzte ihren Schall gegen diesen ein. Die Gittertür riss sofort auf und das Eisen klimperte laut. Scheiße. Schnell rannte Raja ohne weitere Geräusche zu erzeugen Richtung Ausgang. Sie versteckte sich im Dunkeln damit man sie nicht erkennen konnte. In dem Moment als die Wächter wiederkamen um nach ihr zu sehen, schlich sie sich durch die Tür ins Freie.

Ihr Ziel war es ins Schloss zu kommen. Sie musste das Ganze aufklären. Schnell und flink eilte sie in den Thronsaal. Wenn man sich hier auskannte, war es sehr einfach sich einzuschleichen. Die einzige Herausforderung waren die vielen Wachen um das Schloss herum, aber man musste nur wissen wo sie patrouillieren. Viele bevorzugen eine durchgeplante Route und wenn sie sich bisher ausbezahlt hatte, dann ändert man nichts.

Gerade als Raja im Thronsaal ankam wurde sie schon wieder entdeckt. "Halt", hörte sie in der Dunkelheit. Das kann doch nicht wahr sein. Die Recke ärgerte sich darüber. Sie hatte die letzten Jahre hart gearbeitet wie eine echte Shiekah zu kämpfen und zu agieren und sie wurde bereits zweimal in dieser kurzen Zeit entdeckt. 

Schnell drehte sie sich um und versuchte keine unüberlegten Aktionen zu machen. Als sie erkannte wer sie erwischt hatte, stockte ihr Atem. Sie wusste nicht wer oder was er war. Er sah nicht aus wie ein Hylianer. Und sonst hatte er keine Ähnlichkeiten mit einem der Völker. Neben ihm stand eine jedoch eine Hylianerin, aber Raja kannte sie nicht. 

"Wer bist du und was machst du in unserem Palast?"

"Ich bin Raja. Recke der Shiekah. Ich wollte zu König Roahm und Prinzessin Zelda", erklärt sie ihm ihr Anliegen. Beide sahen die Recke verwirrt an. "König Roahm? Ich bin hier der König. König Rauru."



Die Verheerung ist nun 7 Jahre her.  Jedoch war es nicht die erste. Es gab viele Erzählungen, Legenden, Sagen, welche über die Zeit in Vergessenheit gerieten. Manche erzählen von dem Tod der fünf Recken, andere über den glorreichen Sieg. Es soll auch einen Verräter gegeben haben, doch keiner redet gerne darüber. Keiner will den glänzenden Ruf dieser Helden in den Dreck ziehen. Ihre Namen waren Sorav, der Prinz der Zora, Metin, Held der Goronen, Samira, Kriegerin der Orni, Tilda, Königin der Gerudo und Noah, Hoffnung der Shiekah.

"Stimmt es, dass sie gewaltige Maschinen hatten, die jeden besiegen konnten?"

Ich nickte. "Man spricht von antiken Technologien, die sogar noch vor ihrer Zeit erbaut worden waren." Noch bevor ich weiter erzählen konnte, fing ein anderes Kind sich zu beschweren: "Wenn es sie wirklich geben würde, dann hätte man irgendwelche Reste gefunden. Ich glaube nicht daran." Ich lächelte ihn an. "Dürfte ich meine Geschichte fortführen?" Da hielt sein Nachbar die Hand vor seinen Mund und nickte.

Die antike Technologie war hochentwickelt und die Shiekah hatten ihr Potenzial gesehen. Sie entwickelten Ausrüstungen, Waffen, Maschinen, die wie aus Geisterhand sich bewegen konnten, doch die Forschung befasste sich vor allem mit dem sogenannten Shiekah-Stein. Dies war ein Gerät, welches Gegner einfrieren, Bomben platzieren oder metallische Gegenstände bewegen konnte.

Die Recke Raja hatte sich sehr mit den Technologien befasst. Sie war eine Nachfahrin der Entwickler dieser und man sagt, sie hatte einen Verstand, der über unserer hinaus geht. Sie war in der Lage, die Technologien soweit zu verbessern, sodass die Helden oft den Gegnern überlegen waren. Jedoch war ihre Vergangenheit nicht so glorreich wie-

"Erzählt Ihr schon wieder diese Geschichte? Die Kinder werden sich irgendwann nicht mehr raus trauen. Los Kinder kommt jetzt, Frau Zelda hat viel zu tun." Die Kinder vor mir stöhnten genervt auf, taten aber das was man ihnen sagte. Sie taten mir leid. Sie waren die einzigen in Hateno, die sich dafür interessierten. Bevor mich noch Emma wieder ermahnte, ging ich wieder ins Haus. Link war so nett und lies mich da einziehen, während das Schloss einige Bauarbeiten unterzogen wird.

Gerade als ich das tun wollte bebte die Erde. Ein paar im Dorf hier wurden sogar zu Boden gerissen. So plötzlich wie das Erdbeben kam verschwand es auch wieder. Was war das? Ich sollte sofort eine Sitzung aufrufen. Somit beeilte ich mich ins Haus und verfasste mehrere Briefe. Natürlich lagen die Blätter überall außer auf meinem Schreibtisch. Ich sammelte diese schnell ein und suchte noch nach einem Stift. 

"Ich bitte dich schnellstmöglich zum Spähposten zu kommen. -Zelda"

"Sofort den Recken, Impa und den Forschern ausrichten." Sofort sind die Botschafter auf ihre Pferde gesprungen ritten aus dem Dorf. "Und einer soll mal Link finden!"

Wieder zum UrsprungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt