Kapitel 4

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Ich war hinter die Theke geeilt, hatte nach einem kleinen Sack Kaffeebohnen gegriffen und Taehyung in eine liegende Position gebracht

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Ich war hinter die Theke geeilt, hatte nach einem kleinen Sack Kaffeebohnen gegriffen und Taehyung in eine liegende Position gebracht. Auf der anderen Seite der Theke bahnte sich schon die nächste Kundschaft an, doch die musste nun kurz warten bis es Taehyung besser ging oder sein Kollege gleich wiederkommen würde.
Mit einem Bein unter seinen, versuchte ich sie hochzuhalten, merkte aber wie äußerst untrainiert ich war. Ich musste sie nur so lange halten, bis ich in meiner Tasche gefunden hatte, was ich suchte. Taehyung schien noch immer etwas desorientiert zu sein, denn er blinzelte weiter schnell und mit gerunzelter Stirn, während er Richtung Decke schaute.
"Könnte ich bitte was bestellen?", fragte ein Kunde in schwarzem Anzug und mit Smartphone in der Hand und ich lächelte die Person gezwungen an.
"Bitte haben Sie etwas Geduld. Wir sind gleich wieder für Sie da."
Ich hatte den Traubenzucker gefunden, ließ meine Handtasche zu Boden gleiten, schob meinen Arm unter Taehyungs Beine und kniete mich hin. Mit einer Hand packte ich den Traubenzucker aus.
"Taehyung, kannst du den Mund öffnen, damit ich dir ein Stück Traubenzucker auf die Zunge legen kann?" Er tat wie gebeten und ich sagte ihm, dass er das Stück langsam auflutschen sollte.

Derweil tauchte endlich der andere Kellner auf.
"Was ist hier los?", fragte er erschrocken und ließ alles stehen und liegen, um zu Taehyung zu gelangen. Die beiden mussten wohl wirklich gut befreundet sein, so wie er mich wegdrängte.
"Er ist zusammengebrochen, ich habe ihm etwas Traubenzucker gegeben, aber er sollte definitiv noch ein wenig Wasser trinken", sagte ich leise, sodass die Kundschaft nicht allzu viel mitbekam.
"Okay, könnten Sie ... noch kurz bei ihm bleiben und ich bediene die Kunden?" Er sah mich durch große, dunkle Augen an, die mich beinahe anflehten, ihm in dieser Angelegenheit auszuhelfen. Weil ich nicht einfach nein sagen und Taehyung hier liegen lassen konnte, nickte ich.
"Klar."
Ich füllte ein Glas Wasser auf, während Taehyungs Kollege die Kundschaft bediente. Taehyung sah schon wieder etwas besser aus und ich war mir sicher, dass es ihm gleich wieder besser gehen würde.
"Hier, trink das." Er setzte sich auf, trank und als der Ansturm an Kundschaft vorbei war, war er zu seiner normalen Gesichtsfarbe zurückgekehrt und konnte wieder aufstehen.

"Danke. Und tut mir leid, dass ich Sie so lange aufgehalten habe."
Ich drehte mich um, noch bevor ich wieder vor die Theke getreten war. Es schien ihm wirklich leid zu tun und ... peinlich zu sein?
"Da gibt es nichts zu entschuldigen. Außerdem war ich im Erste-Hilfe-Team auf der High School, es war schön mal wieder jemandem das Leben zu retten." Ich schnappte mir die Bestellung meiner Abteilung und mir wurde das Rückgeld gereicht.
Bevor ich mich verabschiedete, brannte mir allerdings noch eine Frage auf der Zunge.
"Sagt mal, kann es sein, dass ihr ein wenig unterbesetzt seid? Das soll nicht rude klingen, aber euer Laden wird überrannt und ich habe hier bisher immer nur euch beide gesehen."
Die beiden sahen sich an, als würden sie überlegen, ob sie mich in ein Geheimnis einweihen sollten.
Taehyung sagte schließlich: "Wir haben alles unter Kontrolle."
Ich zog die Augenbrauen nach oben. Ich bezweifelte nicht, dass sie das hatten, aber für wie lange noch, wenn einer von ihnen fast das Bewusstsein verliert.

Yellow Skies || kim taehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt