Kapitel 27

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Taehyung wollte genauso ein Geheimnis aus unserem Date machen, wie bei unserem allerersten und ich war gleichzeitig super neugierig und entspannt

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Taehyung wollte genauso ein Geheimnis aus unserem Date machen, wie bei unserem allerersten und ich war gleichzeitig super neugierig und entspannt.
Ich war jeden Tag ins Café hineingeschneit und es war alles beinahe so wie am Anfang, wo wir begonnen hatten, uns neu kennenzulernen und uns ineinander zu verlieben. Unsere Liebkosungen waren viel zurückhaltender und manchmal sah Taehyung mich an, als wäre ich ihm wirklich zum ersten Mal begegnet, aber dennoch traten ihm Funken des Erkennens in den Blick und es war irgendwie schön, da es sich wie ein Neustart anfühlte und dieses Mal wusste er alles über mich.
Wir fuhren raus aus dem Stadtzentrum von Seoul und kamen an einem großen Parkplatz an. Ich kannte diesen Parkplatz, auch wenn ich hier nie oft gewesen war. Das letzte mal war vor über vierzehn Jahren.
"Der Aquazoo? Das war die zweite Möglichkeit, die ich bei unserem ersten Date hätte wählen können?"
Taehyung lächelte leise und parkte sein Auto so nah am Eingang, wie möglich. Er war gerade erst zum Stehen gekommen, da stieg ich schon aus dem Auto und kam zu ihm herum.
Begeistert öffnete ich die Tür und zog Tae heraus. Ich wollte keinen Moment länger warten.
"Moment", lachte er, "nicht so stürmisch. Wir haben den ganzen Tag!"
Ich versuchte mich zurückzuhalten, aber als ich zu dem großen Gebäude mit dem Orka auf dem Dach hinaufstarrte, kribbelte mein ganzer Körper. Es war fast so, als würde ich einen Teil meiner Kindheit erneut erleben.

"Wir können", sagte Tae mit einem Lächeln und nahm meine Hand. Er hatte eine Tasche aus dem Kofferraum geholt, die er schulterte. Vermutlich ein wenig Proviant, da wir vorhatten, wirklich den ganzen Tag zu bleiben.
Wir mussten am Einlass auch nicht lange warten, da Tae die Karten bereits vorbestellt hatte, also konnten wir in Null-Komma-Nichts den Bereich des Aquazoos betreten, der eine kleine Geschichts- und Forschungsabteilung besaß. Wir lasen uns Unterwasserfakten durch, konnten selbst erleben, wie es sich anfühlte, in einem U-Boot zu sitzen und dann wurden wir in blaues Licht gehüllt, als wir den ersten Unterwassergang entlanggingen und Fische über uns her schwammen.
Ich hakte mich bei Taehyung unter und betrachtete das Wasser über und neben uns. Es war beinahe, als waren wir in einer Blase unter Wasser, voller Stille und umgeben von schillernden Farben.
Wir ließen uns an jedem Becken Zeit und betrachteten die hübschen Unterwasserwesen. Manchmal flüsterten wir miteinander und lachten über Kindheitserinnerungen, die wir uns gegenseitig zurück ins Gedächnis riefen. Erst gegen Mittag legten wir eine Pause ein, setzten uns auf eine Bank und sahen in blaue Tiefen, als wären wir gerade mitten im Meer. Irgendwann leerte sich der Raum, da es in wenigen Minuten eine Meerjungfrauen-Show geben sollte.
"Willst du dir die Show auch ansehen?", fragte ich Taehyung und verfolgte wie ein Hai langsam durch das Wasser glitt.
"Ich würde gerne noch etwas hier bleiben", flüsterte er, "außer du willst hin?"
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, so, wie es gerade ist, ist es schön."

Nach einer Weile waren wir wirklich allein. Taehyung schob seine Finger zwischen meine und ich lehnte mich an ihn, während wir einfach nur in die Weiten dieses künstlichen Meeres sahen und uns vorstellten, es wäre echt.
"Ich habe in den letzten Tagen wirklich sehr viel nachgedacht. Über uns, über alles, was du mir erzählt hast, über unsere gemeinsame Vergangenheit und Gegenwart. Naja, ich hatte erst die Befürchtung, dass sich irgendetwas ändern würde, aber egal, wie ich alles gedreht und gewendet habe, ich bin immer zum selben Ergebnis gekommen."
Ich setzte mich wieder auf und sah Taehyung in die Augen. Sein Gesicht war in das Blau des Unterwasserraumes getaucht und auch, wenn er noch an den Jungen von früher erinnerte, war er nun doch ein ganz anderer Mann. Viel ruhiger und entspannter, etwas ernster, aber noch immer humorvoll. Auch wenn ich ihn noch immer als die selbe Person wiedererkannt hatte, als ich ihn zum ersten Mal wiedergesehen hatte, hatte sich doch einiges verändert. Dinge an ihm, die plötzlich anziehend auf mich wirkten und charmant, die mich zum Träumen und manchmal fast zum Verzweifeln gebracht hatten, weil ich am liebsten immer nur mit ihm zusammen sein wollte.
"Ich liebe dich, Norang. Und daran ändert auch nichts die Vergangenheit. Sie ist zwar irgendwie da, aber sie fühlt sich so weit weg an und eigentlich zählt auch nur alles, was ich jetzt von dir kennenlernen durfte und hoffentlich noch weiter kennenlernen werde."
Ich wollte nicht schon wieder losflennen, weil mir seine Worte so viel bedeuteten und ich nun die Sicherheit hatte, die ich die ganze Zeit haben wollte. Tae merkte, dass etwas nicht stimmte und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich lachte glücklich und schluchzte gleichzeitig.
"Ich liebe dich auch, Tae. So, so sehr."
Er wischte die einzelnen Tränen weg, die sich mal wieder einen Weg nach draußen gebahnt hatten und lehnte sich dann vor. Ich kam ihm entgegen und der Kuss, der folgte, war vermutlich der beste, den wir je geteilt hatten.

Yellow Skies || kim taehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt