Kapitel 12

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Für die nächsten beiden Tage meldete ich mich krank, fragte Song Doyun aber nach Arbeit, die ich im Homeoffice machen konnte

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Für die nächsten beiden Tage meldete ich mich krank, fragte Song Doyun aber nach Arbeit, die ich im Homeoffice machen konnte. Es gab ein paar Dinge, die ich bis morgen oder übermorgen fertig machen musste und ich setzte mich direkt morgens an die Arbeit, nachdem Amala ins Yellow Skies gefahren war.
Sie hatte mich gefragt, ob sie nicht bei mir bleiben sollte, aber ich hatte verneint. Das war ihre letzte Woche, bevor ihr Sommersemester begann, da sollte sie sich nicht mit mir hier verbarrikadieren müssen.
Die Sonntagnacht hatten wir uns in mein Zimmer verkrümelt und über das alles geredet und dann geschwiegen und dann über Taehyung geredet, der scheinbar wirklich nichts zu wissen schien. Amala hatte mir direkt nach ihrem Ankommen im Café eine Nachricht geschickt, dass er wirklich nichts wusste. Zumindest vor Jungkook hatte er nichts erwähnt und er hatte ihn auch nicht tiefgehend danach gefragt. Taehyung hatte nur wissen wollen, was passiert war, aber sein bester Freund hielt für mich dicht und gab ihm nur Informationen, die nichts über mich verrieten. Ich war ihm unglaublich dankbar und ließ ihm auch ein Danke über Amala ausrichten.

Es folgten Stunden an Arbeit, in denen ich für Artikel recherchierte, die ich anschließend schrieb und Korrektur las, E-Mails beantwortete, E-Mails schrieb und einen Anruf von Mom entgegennahm bei dem ich versuchte, vor ihr zu verheimlichen, was gestern passiert war. Vorerst. Ich würde es ihr noch erzählen, aber wenn ich jetzt davon erzählte, brach ich weder in Tränen aus und dahin wäre meine Konzentration für die Arbeit und mein Versuch, das alles einfach für einen Moment zu verdrängen, dahin.
Nachdem wir aufgelegt hatten, blinkte auch direkt wieder eine Nachricht von Amala auf.
"Taehyung fragt, ob er dir etwas vorbeibringen darf? Ich habe ihm gesagt, du brauchst für heute deine Ruhe, aber er hat darauf gedrängt, dass ich dich frage."
Ich schrieb zurück, aber noch während ich tippte, dass ich mir nicht sicher war, ob ich ihn sehen wollte, kam noch eine weitere Nachricht.
"Er macht sich ein bisschen fertig, hat mir Jungkook gesagt. Er denkt, das wäre seine Schuld, dass ein Kunde seines Cafés auf dich losgegangen ist und er will sich entschuldigen."
"Tae muss sich für nichts entschuldigen. Das war ein bescheuerter Zufall."
Dann seufzte ich und tippte hinterher: "Aber er kann gerne vorbeikommen."
"Okay, ich hab ihm Bescheid gesagt. Er ist in einer halben Stunde da."

Weil ich mich schließlich doch nicht mehr konzentrieren konnte, schloss ich meinen Laptop und machte Teewasser bereit. Vielleicht würde er ja auch einen Tee trinken wollen. Wenn er überhaupt länger bleiben wollte. Ich erwischte mich dabei, wie ich hoffte, dass er eine Weile blieb. Immerhin hieß es nicht, dass ich mich weniger von ihm angezogen fühlte, nur weil ich gestern diese Angst verspüren musste. Auch nicht, weil noch immer etwas Angst in mir steckte, dass er vielleicht doch noch etwas mitbekommen oder dieser Typ noch etwas über mich gesagt hatte, als Jungkook und Taehyung ihn aus dem Café hinauseskortiert hatten. Unter diese Angst mischte sich immer wieder sein hübsches Lächeln und seine etwas tollpatschige Frage, ob ich mit ihm auf ein Date gehen wollte. Ich hoffte, er wollte es nachholen, denn ich wollte es. Ich wollte ihn noch einmal kennenlernen, den Taehyung kennenlernen, der er jetzt war.
Meine Gedanken gingen einige Zeit so hin und her, bis es an der Tür klingelte und ich mich doch kurz wappnen musste, bevor ich die Tür öffnete. Taehyung stand davor, gekleidet in die Uniform seines Cafés, das weiße Hemd oben aufgeknöpft, so dass man die Ansätze seiner Schlüsselbeine erkennen konnte. Er war heute nicht glatt rasiert und ein paar Stoppeln bedeckten sein Kinn und seine Oberlippe. Seine dunkelbraunen Locken standen wirsch von seinem Kopf ab, als wäre er zuvor noch mit der Hand hindurchgefahren.

Yellow Skies || kim taehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt