Da wir ein paar Hundert Meter entfernt von der angestrebten Jazz-Bar parken mussten, hatten wir doch noch ein paar Minuten, in denen wir durch die Straßen schlendern konnten. Wir befanden uns an einem Ort, an dem es mehrere Bars, Restaurants und sogar Nachtclubs gab. Deshalb war es hier recht geschäftig, auch wenn der frühe Abend gerade erst angebrochen war. Geschäftsleute mit ihren Kollegen waren hier aufzufinden, vermutlich, um nach der Arbeit etwas Essen und anschließend Trinken zu gehen. Der Hauptteil der Leute hier, war allerdings noch jung, vermutlich Studenten, die ähnliches vorhatten.
Alles schillerte um uns herum. Reklametafeln einer Karaoke-Bar, ein blinkendes Schild eines modernen Restaurants, Lichterketten an den Bäumen vor einem geschäftigen Café. Überall waren Lichter, viel Lärm und lebendige Stimmung, die ich voll und ganz in mich aufnahm. Es war beinahe so, als liefen Taehyung und ich durch einen knisternden Funkenregen, der Taehyungs Gesicht in magisches lila, rotes oder orangenes Licht hüllte.
Als wir an einer regenbogenfarbenen Lichtsäule vorbeiliefen, griff ich schnell nach Taehyungs Hand.
"Zieh mal kurz dein Barett ab und stell dich daaa hin." Ich zog ihn zur angestrebten Stelle und nahm Taehyungs Kopfbedeckung entgegen, nachdem er sie abgenommen hatte.
"Guck nach oben", sagte ich und zog mein Handy aus meiner Tasche. Taehyung machte was ich sagte, linste allerdings mit fragendem Ausdruck zu mir herüber.
"Ich möchte nur ein Foto von dir machen. Hier ist das Licht besonders schön. Und da du keine Selfies magst, mache ich ein Foto von dir. Tu so, als wäre ich gar nicht da." Ich redete so schnell, dass sich meine Worte beinahe überschlugen. Dann hockte ich mich ein wenig hin, um Taehyung auf dem Foto so groß erscheinen zu lassen, wie er war.Nach den ersten beiden Fotos linste Taehyung wieder zu mir und schmunzelte belustigt.
"Norang, du siehst aus wie eine Krabbe, wenn du so auf dem Boden herumkriechst."
Ich tippelte noch ein wenig mehr zur Seite, um das Regenbogenlicht hinter Taehyung noch etwas mehr einzufangen und gab ihm die Anweisung, sich noch ein wenig zu drehen. Dann hüpfte ich wieder auf und zeigte ihm die Fotos.
"Wow, die sind gut. Schonmal überlegt irgendwas mit Fotografie zu machen?"
Ich scrollte noch einmal zurück und blieb bei dem meiner Meinung nach besten Bild stehen.
"Ich bin nur etwas geübt, weil ich für meinen Blog viele Fotos schieße. Jemand, der sich wirklich mit Fotografie auskennt, hätte sicherlich noch einiges zu bemängeln, aber mein Können reicht für meinen Blog vollkommen aus."
Lächelnd drehte ich mich von den Lichtern weg, so dass ich das Bild noch besser betrachten konnte. Es war wirklich schön. Der Regenbogen des Lichts spiegelte sich in Taehyungs dunklen Locken wieder und die Art, wie er nach oben sah, eine Hand in der Manteltasche vergraben, die andere zu seinen Locken geführt, sah wirklich lässig und gleichzeitig elegant aus. Mühelos.
"Wow, du bist wirklich fotogen. Schonmal überlegt Model zu werden?", ahmte ich Taehyungs Frage von eben nach und sah von meinem Handy zu ihm auf.
Er sah mich für einen Moment einfach nur an und ich wusste nicht, was dieser sanfte Blick zu bedeuten hatte, doch es fühlte sich schön an. Unergründbar schön.
Dann erschien jedoch ein Lächeln auf Taehyungs Lippen, das ziemlich verschmitzt aussah.
"Willst du mich etwa für deinen Blog anwerben?"
"Ich hätte nichts dagegen", sagte ich mit einem Schmunzeln und reckte frech das Kinn. Das zahlte mir Taehyung heim, indem er mir das Handy wegnahm.
"Hey! Du bist so ein Fuchs!"
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Yellow Skies || kim taehyung
FanfictionNachdem die talentierte Jungjournalistin Park Norang mehr als ihr halbes Leben in den USA gelebt hat, kehrt sie nun nach Südkorea zurück, um ein Praktikum in der Onlineredaktion eines High Fashion Magazins anzutreten. Nur kurz nach ihrem Eintreffen...