Kapitel 11

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Um kurz nach ein Uhr kamen Jungkook und Amala ins Yellow Skies gestolpert

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Um kurz nach ein Uhr kamen Jungkook und Amala ins Yellow Skies gestolpert. Sie gingen so nah nebeneinanderher, dass ich mir sicher war, dass zwischen den beiden etwas passiert war, das über kleine Flirtereien hinausging. Außerdem strich sich Jungkook immer mal wieder flüchtig über den makellosen Hals, der bei genauerer Betrachtung allerdings eine Spur zu hell wirkte. Als die beiden näher kamen, sah ich direkt, dass die beiden versucht hatten, etwas zu überschminken. Mit meinem Make-Up, denn Amalas wäre für Jungkooks Hautton viel zu dunkel gewesen.
"Ihr habt da einen Fleck vergessen mit Make-Up abzudecken", sagte ich gemein und Jungkooks Augen weiteten sich, während Amala noch einmal nachcheckte.
"Ich habe Hundertmal nachgesehen, ob auch nichts zu sehen ist. Wo denn?"
Jungkook stieg eine verräterische Röte ins Gesicht, während Amala seinen Kopf hin und her wendete und ich winkte lachend ab.
"Man sieht nichts. Ich wollte euch nur ärgern. Aber ihr seid auch nicht gerade unauffällig. Ihr hättet die Knutschflecken mit rotem Abdeckstift abdecken müssen, bevor ihr mit Make-Up drüber geht. Dann wäre die Fondation vielleicht etwas weniger ... cakey."
Amala schnaubte und betrachtete abermals Jungkooks Hals. Ich dachte nicht, dass sie es nur tat, um meine Aussage zu überprüfen.

"Woher weißt du eigentlich, wie man Knutschflecken abdeckt?", fragte Amala, nachdem sie sich, gehüllt in ihre Schürze, zu mir hinter den Tresen gesellte. "Du hattest doch noch nie einen."
"Was meinst du, warum du noch nie einen an mir gesehen hast?", fragte ich bedeutungsschwer und Amala stupste mich stolz an, während sie wissend grinste.
"So ist das also. Hast du etwa ein paar Geheimnisse vor mir?"
Ich grinste schelmisch zurück. Aber nein, die hatte ich nicht. Ich war zwar nicht mehr ungeküsst, aber einen Knutschfleck hatte ich noch nie davongetragen. Meine Knutschereien waren bei weitem nie so wild gewesen, wie die von Amala. Ich hatte schon einige ihrer Make-Out-Sessions auf Uni-Partys miterleben dürfen. Die eher unschuldigen Küsse, die ich bisher hatte, kamen nicht an Amalas Erlebnisse heran.
"Ich habe zu viele Instagram-Hacks gesehen", gab ich schließlich zu und Amala schnaubte.
"Wie langweilig." Ich streckte ihr die Zunge raus, in dem Wissen, dass sie es nicht ernst meinte.
Wir widmeten uns weiter der Arbeit und Taehyung warf mir manchmal fragende Blicke zu, als würde er überlegen, ob er mich darauf ansprechen sollte, dass ich noch immer für ihn arbeitete, obwohl ich heute einen meiner freien Tage hatte. Ich lächelte bloß jedes Mal und nahm die nächste Bestellung auf.

Irgendwann begegneten wir uns zwischen dem Innenraum des Cafés und dem Außenbereich.
"Du weißt, dass du nicht weiter aushelfen musst, oder? Du hast mehr als genug getan, Norang."
Ich schmunzelte nur.
"Ihr habt viel zutun. Außerdem bin ich gerade ziemlich drin. Ich habe mich schon lange nicht mehr so viel bewegt. Das habe ich wohl gebraucht."
Auch wenn Taehyung nicht ganz begeistert aussah, akzeptierte er meine Aussage. Vorerst. Ich wurde weiterhin mit Blicken bedacht, sah aber immer nur lächelnd zurück und bekam dann schließlich auch eines zurück. Und zwar ein richtig hübsches. Taehyung ließ immer zuerst die Schultern sinken, wenn ich ihn so ansah und dann schien er schnaubend auszuatmen, bevor ein breites, jungenhaftes Lächeln auf sein Gesicht trat, das mich ein wenig an früher erinnerte, aber dennoch ... anders wirkte. Er lächelte mich nicht an, wie eine Kindheitsfreundin. Es war viel sanfter und bescherte mir eine wohlige Gänsehaut, jedes Mal, wenn ich es zu sehen bekam.

Yellow Skies || kim taehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt