Zuflucht

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Nach einer Weile öffnete Dean schließlich die Tür .
Erschrocken riss er die Augen auf.
„Flora? Was ist mit dir?"
Nervös blickte ich hinter mich.
Auf einmal war die panische Angst von vorhin wieder da.
Was war, wenn sie genau jetzt wieder kam, was war, wenn sie Dean sah, würde sie ihm was tun?
Was hatte ich mir nur dabei gedacht zu ihm zu gehen, mit meinem Egoismus gefährdete ich noch alle, die mir lieb waren.
Doch die Angst war zu groß.
„ Ich- Ich, kann ich bitte schnell rein!", piepste ich und drängelte mich ohne auf eine Antwort zu warten an ihm vorbei.
Eilig schloss Dean die Tür hinter sich.
„Flora, wer hat dir das angetan?", fragte er noch einmal.
Ich spürte, wie mich noch mehr Panik durchfuhr.
„ Es tut mir leid, ich hätte nicht kommen dürfen!", schluchzte ich.
Meine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an, ich begann am ganzen Leib zu zittern und ehe ich es mir versah, knickten meine Knie weg.
Eilig fing mich Dean auf, ehe ich zu Boden fallen konnte.
„Hey, Hey, es ist alles okay Flora, Ich bin da, bleib ganz ruhig!"
Behutsam ließ er mich auf den Boden sinken und setzte sich neben mich.
„Erzähl mir, was passiert ist?"
Ich schluckte, „ Ich habe zu große Angst!"
„ Du brauchst keine Angst zuhaben, ich bin hier, dir passiert nichts!"
Ich schüttelte den Kopf, weil er mich doch so miss verstand.
„Ich habe Angst das dir was passiert!"
Er runzelte verwirrt die Stirn und betrachtete mich, dann blickte er forschend hinunter zu meinem Bein und betrachtete die Wunde.
Als er seinen Blick weiter über meinen Körper gleiten ließ, um nach weiteren Verletzungen zu gucken, stockte plötzlich sein Atem.
Erschrocken riss er die Augen auf.
„ Oh Gott Flora", er starrte geschockt auf die Wunde an meiner Brust.
Eilig packte er nach den ersten Knöpfen meines Shirts und öffnete sie, um die Wunde besser betrachteten zu können.
„Keine Sorge, mir geht es gut!", murmelte ich verlegen, während ich es trotz der Tränen schaffte vor Scham knallrot zu werden.
„Wie kann das sein- Wer hat dir das angetan?", völlig unverständlich schüttelte Dean den Kopf.
„ Sie hatte einen Flog in meine Brust gestoßen, doch der konnte mir einfach nichts anhaben!"
„Sie", wiederholte Dean, dann erstarrte er.
"Wenn du sie sagst...", begann er flüsternd.
"Dann meine ich Sie", beendete ich seinen Satz.
Eine Weile sagte Dean gar nichts.
"Ich werde sie um bringen!", knurrte er schließlich und ballte die Hände fest zu Fäusten zusammen.
"Bitte nicht!", schon wieder zitterte ich am ganzen Körper.
Alleine der Gedanke daran, dass Lilly ihm etwas antun könnte, bereitete mir Übelkeit.
Beruhigend fasste mich Dean an die Schultern.
"Beruhige dich! Du bist hier in Sicherheit, hier kann dir nichts passieren!"
"Du verstehst es nicht!", brachte ich schluchzend hervor.
"Ich bringe dich in Gefahr, bringe Bailey in Gefahr, das will ich einfach nicht mehr!"
"Du bringst hier niemanden in Gefahr, das versichere ich dir".
Jetzt setzte sich Dean neben mich und lehnte sich gegen sein Bett.
"Erzähl mir genau, was Lilly dir gesagt hat!"
Ich wollte gerade zur Antwort ansetzen, als mir Lillys Worte wieder in die Gedanken gerufen wurden.
Die, die dir am nächsten stehen, können deine größten Feinde werden, hatte sie gesagt.
Ich würde Bailey und Dean mein Leben anvertrauen und traute Lilly nicht, doch trotzdem hatte ich auf einmal Angst, ihren genauen Wortlaut Dean anzuvertrauen.
"Sie hat versucht das zu Ende zu bringen? Was sie nicht beenden konnte", begann ich leise.
"Sie wollte Rache an mir nehmen, drückte mich an diese Wand und rammte mir den blutigen Fall in die Brust!", ich zuckte zusammen als ich an den Schmerz zurückdachte.
"Doch ich trug irgendein Schutzschild an mir, dass sie abwerte, dann war sie so wütend das sie mich durch den Raum schleuderte und ich das Bewusstsein verlor"
"Ich sollte dich zum Krankenflügel bringen, deine Wunden müssen versorgt werden und..."
"Nein bitte nicht, ich möchte bitte nicht weggehen!", erneut erfüllte mich Panik.
"Es ist alles gut Flora, du bist hier in Sicherheit!", auf einmal griff Dean nach meinen Händen.
Unter Tränen blickte ich zu ihm hinauf.
Ehe ich mich versah, hatte ich mich zu ihm vorgebeugt und instinktiv die Augen geschlossen.
"Flora!", murmelte Dean leise.
Sobald ich meinen Namen gehört hatte, realisierte ich erst, was ich im Begriff gewesen war zu tun.
Schnell wich ich von Dean zurück und vergrub den Kopf in meinem Schoß.
"Es tut mir leid!", schluchzte ich.
Wieso hatte ich nur versucht in zu küssen.
Eine Weile schwieg Dean.
Wahrscheinlich wusste er selber nicht so recht was er sagen sollte.
"Was kann ich tun?", fragte er schließlich, ohne meine Hand loszulassen.
"Kann ich heute Nacht hierbleiben?"
Er nickte.
„Sicher!"
Erleichtert atmete ich aus.
Bei niemand anderen fühlte ich mich in diesem Moment so sicher.

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