Das Gebäude

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Nach einer ganzen Weile Autofahrt hielten wir schließlich am Rande eines Waldes.
Dean blickte forschend auf die Koordinaten, die uns Merlin aufgeschrieben hatte.
"Hier müsste es sein"
Er öffnete seine Tür und stieg nach draußen.
Auch ich löste den Anschnallgurt und öffnete die Beifahrertür.
"Ich hätte nicht gedacht, das es so einfach wird die Stelle zu finden"
Murmelte ich und blickte forschend zu Dean, der anscheinend genau zu wissen schien, wo wir hin mussten.
Dean zuckte auf meine versuchte Anspielung hin lediglich mit den Schultern.
"Merlin ist eben gut"
Ich seufzte innerlich.
Ich wurde einfach den Gedanken nicht los das Dean schon mal an diesem Ort war.
Schweigend gingen wir weiter durchs Gestrüpp und ich war so in Gedanken verloren, dass ich erst spät bemerkte, dass ich schon einige Meter zurückgefallen war.
Schnell lief ich ein wenig zügiger, um Dean wieder einzuholen.
Schließlich kamen wir an ein Gebäude.
Es war schon ziemlich Alt, doch auch nicht so alt als das man sich fürchten musste, das das Gebäude zusammenbricht.
Ich wanderte mit den Augen weiter über das Gebäude, als mein Blick auf ein Fenster fiel.
Ich wusste nicht, wer oder was an diesem Fenster war, ich sah lediglich wie zerschlissenen, roten Gardinen wieder vors Fenster fielen.
„Hast du das gesehen?"
Fragte ich und wies mit der Hand zum Fenster.
„Dort scheint jemand drinnen zu sein!"
Doch ehe Dean zu einer richtigen Antwort ansetzen konnte, geschweige denn überhaupt nach oben schauen konnte, drehte er sich ruckartig um.
Verwirrt folgte ich seinem Blick und realisierte, dass wir nicht alleine auf dieser Lichtung waren.
Vor uns stand ein Mann.
Er war groß, hatte eine bullige Statur und wirkte in seinem abgenutzten Klamotten und mit dem grimmigen Gesicht derart einschüchternd auf mich, dass ich überrascht und erschrocken zugleich zurückwich.
Doch der Mann schien mich zunächst gar nicht zu bemerken.
Sein Blick war lediglich auf Dean gerichtet und auch er er schien aus irgend einem Grund überrascht zu sein.
Der einzige der vollkommen unbeeindruckt von der ganzen Situation zu sein schien, war Dean.
Nun begann der Fremde Mann auch meine Anwesenheit zu spüren und schaute scharf von Dean zu mir.
„Was soll das Junge, was tut sie hier?"
Dean blickte den Mann scharf an.
„Hör auf damit, wir wollen keinen Ärger  machen"
Der Mann lachte spöttisch auf.
„Soll das ein Witz sein, der Boss will nur sie"
Er ging einen großen Schritt auf mich zu und wollte mich am Arm packen, als ein fester griff an seiner Schulter ihm zuvor kam.
„Fass sie nicht an!"
Deans Stimme klang auf einmal so bedrohlich und Angsteinflößend, dass selbst ich schlucken musste.
Wütend riss sich der Mann von ihm los.
„Was soll das? Du brichst die Regeln des Bosses"
Wütend ging er nun auf Dean zu.
„Aber ich habe ja ganz vergessen, das du ein Smith bist!"
Er stieß mit seinem großen, bärigen Händen gegen Deans Brust, der ein wenig zurückschwankte.
„Ihr könnt euch wohl alles erlauben was?"
„Jetzt beruhig dich verdammt nochmal"
Dean richtete sich auf.
„Wir können das alles in Ruhe klären, keinen Grund sich so aufzuregen"
Nun schienen es dem Mann endgültig zu reichen, denn auf einmal holte er mit seinem Arm aus.
Ich zuckte innerlich zusammen und wollte gerade die Augen zukneifen, doch dies war gar nicht nötig, denn ehe die Faust des Mannes nur in die Nähe von Deans Gesicht kommen konnte, hatte Dean reagiert und seine Hand hielt die Faust locker fest.
„Gibt es hier ein Problem?"
Hörte ich eine weitere unbekannte Stimme.
Ein Mann kam aus dem alten Gebäude.
Wahrscheinlich war er es gewesen, den ich eben am Fenster gesehen hatte.
„Allerdings!"
Der andere Mann wies mit einer leichten Handbewegung zu mir.
Dean hob verteidigend die Hände.
„Jungs, wir sollten das alles in Ruhe klären"
Er wies mit einer Handbewegung zum Haus.
„Drinnen"
„Aber sie kommt mit!"
Knurrte der Mann, der so eben auf Dean losgegangen war.
„Wird sie nicht!"
Der eine der beiden lachte auf.
„Wir werden sie ganz sicher nicht mehr aus den Augen lassen"
„Und ich habe gesagt, dass wir jetzt in dieses Haus gehen werden, ohne sie"
Schon wieder nahm Deans Stimme einen unglaublich scharfen Ton an.
„Oder soll ich dem Boss Bescheid sagen"
Der Mann aus dem Haus gab zuerst Nach und seufzte.
„Dann gehen wir eben ins Haus, aber wehe sie ist dann weg"
Dean nickte und wandte sich zu mir.
„Ich bin gleich wieder da"
Als er sich gerade umdrehte, griff ich nach seinem Arm.
„Dean lass mich lieber mitkommen"
Er schüttelte mit dem Kopf.
„Du bliebst hier, verstanden?"
Ich wollte gerade mit Nein antworten, doch irgendetwas in Deans Stimme, ließ mich stumm nicken.
Und so ließ ich zu, dass er mit den beiden Männern mit ging.
Nervös wartete ich nun vor dem Gebäude.
Tippelte nervös von einem Fuß zum anderen und ging hin und her.
Je länger ich wartete, desto nervöser würde ich.
Schließlich ging ich auf das Haus zu und stellte mich so nah wie möglich ans Fenster, in der Hoffnung etwas hören zu können.
Doch zu meinem Bedauern hörte ich reingarnichts.
Ich fluchte innerlich und ging zur Tür um dort etwas hören zu können, doch das einzige, was ich hörte, war ein Lieses piepen.
Zunächst achtete ich nicht weiter auf den Ton, doch nach einer Weile kam mir das immer schneller werdende Piepen komisch vor.
Doch dann verstand ich schließlich und das Herz rutschte mir vor Angst in die Hose.
Im ersten Moment fühlte ich mich wie gelähmt, konnte mich nicht bewegen, dann erst wachte ich aus meiner Trance wieder auf und wich zurück.
„Dean!"
Das Piepen wurde schneller.
Ich rannte zum Haus und riss die Tür auf.
Doch der Flur war leer.
Voller Panik rannte ich wieder zurück.
„Dean"
Nun war das Piepen so unglaublich schnell, dass ich keine Wahl mehr hatte.
Zügig lief ich zurück zum Wald, doch ich war nicht schnell genug und der starke Druck der laut explodierenden Bombe riss mich von den Füßen.
Ich knallte auf den harten Boden.
Schützend hielt ich mir die Arme über den Kopf, um mich vor dem umher fliegenden Schmutz zu schützen.
Dann richtete ich mich auf und rannte, so wackelig meine Beine auch waren, wieder auf das Haus zu.
„ Dean"
Schrie ich abermals.
Schließlich kam ich ans Haus, das in Trümmern vor mir lag.
Dean war nirgends zu sehen und eine unangenehme Vorahnung bereitete sich in mir aus.
Meine Beine gaben unter mir nach und ich viel zu Boden.
Noch nie in meinem Leben hatte ich solch eine große Angst wie in diesen Moment.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen⭐️,  Ich würde mich sehr über Kommentare freuen. 😊 ❤️❤️

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