Das Bild

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schwebten mir sofort wieder die grässlichen Gedanken des gestrigen Abends durch den Kopf.
Heute würde ich wohl oder übel zum Unterricht gehen müssen.
Ich würde wieder die neue sein, mich würden alle anstarren und keiner würde mit mir reden.
Baley war sauer auf mich und Dean seit gestern Abend sicherlich auch, also würde ich mich heute alleine durch den Tag boxen müssen.
Ich seufzte und schlug die Decke zur Seite um duschen zu gehen.
Baley schlief noch in ihrem Bett.
Ich ließ das warme Wasser, der dusche über mich laufen und versuchte meine Nervosität für den kommenden Tag für einen Moment auszuschalten.
Dann stellte ich das Wasser ab, putzte mir schnell die zähne und schlüpfte in meine Klamotten.
Als ich das Bad wieder verließ, war Baley bereits wach.
„Guten morgen", sagte ich so freundlich wie möglich.
„Morgen", antwortete Baley.
Nervös tippte ich mit dem einen Fuß auf den anderen und überlegte, was ich sagen könnte, um die unangenehme Stille zwischen uns zu ändern.
„Was haben wir als erstes?"
„Gestaltwandlerkunde"
Ich nickte.
„Ich bin echt neugierig auf die klasse, ob sie sich alle sehr verändert haben"
„Äh ja erwarte nicht das sie dich wieder erkennen"
antwortete Baley, schlüpfte aus dem Bett und schloss die Badezimmer Tür hinter sich.
„Okay" seufzte ich und blickte mich im Zimmer rum.
Ich hielt es für besser auf Baley zu warten und mit mir gemeinsam zum Frühstück zu gehen, obgleich sie momentan nicht viel mit mir zu tun haben wollte"
und weil Baley sich gerade, unter der Dusche befand und ich nicht viel anderes zu tun hatte, beschloss ich meinen Kleiderschrank einzuräumen.
Jeder Kleiderschrank in diesem Zimmer glich einer kleinen Kammer.
Ich öffnete den Kleiderschrank, der sich genau neben meinem Bett befand und den ich früher immer genutzt hatte.
Ich zog an der Schnur, der kleinen hänge Lampe.
Nach einer Weile sprang sie flackernd an.
Ich fuhr mit den Fingern über die staubigen Regale.
Hier schien Jahre lang keiner mehr drinnen gewesen zu sein seit mir.
Ich packte meine Tasche, die sich neben meinem Bett befand und begann meine Klamotten in die Regale einzuräumen.
Ich packte ein Ärmel freies Trägertop aus und betrachtete es sehnsüchtig.
Auf meiner anderen Schule war es immer so schön warm gewesen.
Hier in Main war es fast immer kalt und windig.
Ich schüttelte den Kopf und legte das top zusammen, als mein Blick plötzlich auf ein zusammengefaltetes Papier viel das achtlos in der ecke des staubigen Regals lag.
Vorsichtig griff ich danach und faltete es auseinander.
Es handelte sich um ein Bild.
Eine kleine Familie war zu sehen.
Und ich erkannte sofort, um welche Familie es sich handelte.
Ich sah meine Eltern auf diesem Bild.
Mein Vater hielt ein kleines Kind in den Armen, noch nicht mal ein Jahr alt.
Er hielt mich in den Armen.
Stolz blickte er auf das kleine Wesen in seinen Händen hinunter.
Doch das Bild trieb mir einen Schauer über den rücken.
Mich beunruhigte nicht dieses Foto, das sich unerklärlicherweise in diesem Kleiderschrank befand, sondern eher die Tatsache das meine Eltern beide mit einen roten Marker durch gestrichen wurde.
Dicke kreuze verzierten die lächelnden Gesichter.
Vor Schreck viel mir das Bild beinah hinunter.
Und ich, das kleine Baby, das in den armen ihres Vaters lag war mit einen blauen Marker umkreist.
Ich schluckte und drehte das Bild.
Und auf der Rückseite stand mit schnörkeliger Schrift etwas geschrieben.
Der dritte Streich folgt zu gleich!
Geschockt betrachtete ich die Schrift.
Was hatte das zu bedeuten?
Ein lautes Knallen der Tür ließ mich erschrocken zusammen fahren.
Schnell packte ich das Foto und steckte es in meine Jackentasche.
„Baley?"
Fragte ich und schloss die Schranktür.
Doch das Badezimmer war leer und Baleys Schultasche befand sich nicht mehr wie gewohnt neben ihrem Nachtisch.
Sie hatte natürlich nicht auf mich gewartet.
Ich seufzte resigniert und packte meine Tasche, dann Verlies ich ebenfalls den Raum.
Na toll der Unterricht würde erst in einer Stunde beginnen, bis dahin würde ich mich wohl oder übel in der Cafeteria umschlagen müssen.
Alleine unter all den blicken der fremden Leute und noch dazu kam ich von den Gedanken nicht los das dieses Foto etwas Schlimmeres zu bedeuten hatte.
Der dritte Streich folgt zugleich!
Handelte es sich hierbei um das was ich dachte.
Meine Mutter war Tod und mein Vater war Tod würde ich also folgen?
Und wenn die Nachricht so gemeint war wie ich es dachte, hatte sie diese Nachricht geschrieben?"
Ich schüttelte den Kopf.
Ich durfte jetzt nicht wieder in Angst verfallen, ich musste ruhig bleiben.
Aber was sollte ich tun?
Mrs Whataby Bescheid geben, Baley oder Dean um Rat fragen?
Nein.
Nein ich würde niemanden etwas sagen und würde abwarten was passieren würde.

Hallo ihr :)
Ich hoffe ihr alle hattet ein schönes Wochenende.
Habt ihr auch nicht so viel Lust auf schule wie ich? :(
Aber hier ist erstmal euer neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch hinterlasst mir doch gerne einen Kommentar.
Bis bald
Marlene 😇 💓💓 💓

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