Geheimnis

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„Und du willst mir wirklich nicht sagen was zwischen euch vorgefallen ist?", hakte Bailey noch ein weiteres Mal nach.
Ich biss die Zähne zusammen, schaltete das Licht im Badezimmer aus und ging mit gesenkten Kopf zum Bett.
Wie viel Wahrheit konnte ich erzählen?
„Wir haben gemeinsam über diese Darkbloodfighter Angelegenheit geforscht und hatten... eine Meinungsverschiedenheit"
Bailey verdrehte die Augen.
„Das gleiche hast du mir eben auch erzählt, ich brauche mehr Details"
Energisch riss ich die Bettdecke zur Seite und legte mich ins weiche Bett.
„Ich weiß um ehrlich zu sein auch nicht was passiert ist...", ich hielt kurz inne, unsicher darüber was ich als nächstes sagen sollte.
Ich durfte nie vergessen, dass es sich hierbei um Baileys Bruder handelte.
„Hast du auch manchmal das Gefühl das...", ich stockte kurz.
„Das Dean Dir irgendwas verheimlicht?"
Verwirrt runzelte Baiely die Stirn.
„Was genau meinst du?"
„Ich weiß auch nicht", ich versuchte zu einer richtigen Antwort anzusetzen ohne völlig bescheuert zu klingen.
„Es wirkt so, als würde er eigentlich ein völlig anderes Leben leben, als dieses hier!"
„Du meinst ein geheimes Doppelleben?", Bailey kicherte.
Ich verdrehte die Augen.
„Bleib doch mal ernst!"
„Ich bin ernst!", gespielt geschockt riss Bailey die Augen auf.
„Vielleicht ist er ja Spiderman und er wurde von einer Radioaktiven Spinne gebissen!"
Nun musste ich auch grinsen.
Lachend warf ich Bailey ein Kissen an den Kopf.
Verteidigend legte sie die Hände vor sich.
„Was denn? Wenn es Vampire gibt, kann es doch auch radioaktive Spinnen geben"
Ich wollte sie gerade mit dem nächsten Kissen abwerfen, als ich inne hielt.
„Stimmt du hast recht!", ich runzelte die Stirn.
Dean hatte vor nicht all zu langer Zeit seine Vollendung zum Vampiren gehabt, vielleicht hingen seine merkwürdigen Verhaltensweisen ja damit zusammen?
Bailey seufzte und lies das Kissen, welches ich ihn noch zuvor an den Kopf geworfen hatte, auf den Boden sinken.
„Ich weiß Dean kann einem manchmal Kopfschmerzen bereiten, aber er ist nun mal kein Mann vieler Worte und behält Sachen für sich. Aber er ist auch mein Bruder und ich würde sicherlich merken wenn ihm etwas fehlt"
Ich nickte zustimmend.
„Du hast wohl recht!"
„Und jetzt hör auf Trübsal zu blasen, du warst schon beim Abendessen schlecht gelaunt!", scherzte Bailey.
Ich zog eine Grimasse, griff nach meinem Kissen und machte mich auf den Weg zurück zu meinem Bett.
Doch als ich in meinem Bett lag und die Augen schloss, nahmen meine Gedanken kein Ende.
Vielleicht lag sein komisches Verhalten ja wirklich schlicht und einfach nur an mir und er war lieber alleine, oder empfand im Schlimmsten Fall meine Anwesenheit sogar als aufdringlich und nervig.
Doch warum würde er sich dann so um das Mahl an meiner Hand sorgen und sich beschweren, dass er als letzter Bescheid bekommen hatte?
Bei dem Gedanken schüttelte ich leicht den Kopf.
Dean war Baileys großer Bruder, die Familie war ihm das wichtigste auf der Welt.
Er wusste wie gefährlich Lilly nicht nur für mich, sondern für jeden von uns war.
Er wollte in erster Linie seine Schwester schützen.
Doch irgendwas in mir sagte mir, dass Dean noch irgendwas verbarg.
Er trug ein Geheimnis in sich und aus irgendeinen Grund konnte er es niemanden, nicht einmal seiner Schwester anvertrauen.
Doch welches Geheimnis war so schlimm? Das man mit niemanden, nicht mal der Familie drüber reden konnte?
Bildete ich mir dieses hypothetische Geheimnis etwa doch nur ein?
Die Neugier brannte in mir und ich war sicher, dass ich am Wochenende diesen Geheimnis auf den Grund gehen musst.
 

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