Teil I | RABENBLUT

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Das Sakrileg der Ioska

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Das Sakrileg der Ioska

Eine Sage erzählt von einem jungen Mädchen, das einmal auf Erden wandelte. Sie hatte Haut so weiß wie Schnee, haselnussbraune Augen und das seidigste Haar wie die Farbe einer frisch erblühten roten Rose im Frühlingstau. Wann immer sie sich unter das Volk begab, betörte sie die Sinne der Menschen mit ihrer entzückenden Anmut und ließ ebenjene blind gegenüber ihrer wahren Gestalt sein. Denn das Mädchen hütete ein Geheimnis, das finsterer als die tiefsten Schatten des Wirrwarrwaldes war: Sie personifizierte den Phönix. Jene mysteriöse Kreatur, die ihre Kraft in der Magie schöpfte.

Viele Monde lang lebte sie friedlich unter der Bevölkerung, bis eines schicksalshaften Tages eine fremde Frau das Königreich betrat, die später als die Erretterin von Elidor in die Geschichtsbücher eingehen sollte. Ihr Name war Maoilias. Sie war ein Weib edlen Geblüts und tat ihre Buße stets in der Kirche beichten. Hingegen aller Bewohner, ließ sie sich nicht von der Schönheit des Mädchen beglücken. Ihre reine Seele offenbarte das Scheusal und erkannten die Dornen an der Rose.

Maoilias, voller Kühnheit im Herzen, fachte das Biest vor aller Augen an. Und so kam es, dass das Mädchen mitten auf der Straße zu Asche zerfiel, ehe sie die Gestalt eines gigantischen Vogels annahm. Lange, rot und orangene Federn, die an den Spitzen Feuer fingen. Ein gebogener Schnabel und zwei rubinartige Augen, in denen die Mordlust glühte. Mit einem markerschütternden Schrei erhob sich der Phönix in seiner strahlend hellen Feuerpracht und brachte damit Tod und Unsegen über das Reich.

Häuser brannten lichterloh, Feldgut verdorrte in großen Mängen und das Wasser verschluckte die Sonne, gezeichnet vom elendigen Leid der Bewohner. Von dem einst so schönen, wohl geschätzten Elidor blieb nicht viel übrig. Erst nach schirr endlosen Gefechten, erbitterten Schlachten und gnadenlosen Feldzügen, gelang es Maoilias, dem Monster im Wirrwarrwald den Todesstoß zu versetzten. Die Kriegerin lockte die Phönix in einen gerissenen Hinterhalt und bezwang das Feuer mit Feuer. So wurde Maoilias zur Erlöserin von ganz Elidor.

Und das Mädchen? Sie wurde als Ioska, was soviel wie Verfluchte bedeutete, bekannt. Fortan werden Rothaarige geächtet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nie wieder soll das Königreich so ein Grauen der Magie erfahren. In jener Nacht, in der die Ioskad begann, tauchte ein blutroter Mond Elidor in sein Licht. In jeder folgenden Nacht des Feuermondes wird der Sieg über die erste Ioska gefeiert, bis in die frühe Morgenstund.

Es wird erzählt, dass die in Asche Geborene heimkehrt, um ihr zugeführtes Unrecht zu ahnden. Ihr Geist soll noch heut sein Unwesen im Wirrwarrwald treiben. Und wann immer die Raben krächzen, nimm dich in Acht. Die Seele der pechschwarzen Schwinge des Schattens lauert überall.

Ich habe noch nie eine Sage geschrieben, aber muss zugeben, dass es wirklich Spaß gemacht hat

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