Kapitel 64. Verräter...oder doch nicht?

895 35 2
                                    

Dieser Morgen war anders,um ehrlich zu sein fühlte ich mich sogar etwas unwohl. Woran es lag? Ich weiß immer noch nicht ob das die richtige Entscheidung war Maxi zu versprechen mit ihm zu gehen. So gern ich ihn auch habe, es fühlt es sich trotzdem nicht richtig an. Besonders der Gedanke das wir ebenso wie Leon und Marlon die Kerle einfach so verlassen,kurz gesagt im Stich lassen."Los komm,je schneller wir weg sind desto schneller haben wir es hinter uns.",flüsterte mir Maxi im Vorbeigehen zu wärend er sich sein T-Shirt überstreifte. Ich nickte stumm und zog mich ebenfalls um,danach packten wir unsere Sachen und verstauten sie auf unseren Motorrädern. "HALT! Wo wollt ihr hin?" Ruckartig drehten wir uns um. Direkt hinter uns stand Nerv mit zusammengeballten Fäusten, auch der Rest war inzwischen wach und gesellte sich zu uns nach vorne."Also?" "Wir fahren nach Hause...und wenn ich euch einen Rat geben darf,ihr solltet das auch tun. Das wäre für alle Beteiligten besser.",meinte Maxi der gerade dabei war sich seinen Helm überzustreifen."Aber das könnt ihr doch nicht machen!" "Siehst du doch,die machen's trotzdem. Aber wieso du,Lilly? Du bist doch meine Schwester...ich brauche dich!" "Ach ja? Weißt du was,Joschka? Ich hab die beiden Gestern Abend gesehen...und sie haben geknutscht!! Dann hat Maxi Lilly dazu überredet mit ihm mitzukommen,ja...ihm scheint das ganz schön zu gefallen,hab ich Recht?" Was? Wie kommt Nerv bitteschön darauf dass wir..."Los Lilly,wir fahren!" Maxi stieg auf sein Motorrad und schaltete den Motor an,ich tat es ihm nach."Das kann doch nicht euer Ernst sein! Lilly...verlass mich bitte nicht auch noch wie Juli!" "Und ich dachte du wärst mein Bruder Maxi!!" Traurig standen unsere beiden Brüder da,und hofften das wir es uns noch anders überlegen würden,taten wir aber nicht. Gemeinsam rasten wir staubaufwirbelnd durch das große Tor der Festung Ragnarök und machten uns auf den langen Heimweg durch den Wald. Auch ich warf noch einen Abschiedsblick zurück,und es fühlte sich immernoch nicht richtig an diesen Weg gewählt zu haben. Jetzt waren wir die Verräter,und das war es was ich nie sein wollte,mein Ziel war es immer bis zum Schluss zu kämpfen und immer mein Bestes zu geben. Ich bemerkte wie ich langsamer wurde,irgendwann kam ich schließlich ganz zum Halt. So wie's aussah wurde Maxi,der bis gerade eben noch vor mir fuhr auch auf mich aufmerksam und hielt ebenso."Ist alles gut?" "Ich weiß nicht." "Du bist dir nicht sicher,stimmts?" "Mhmm. Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht,ob ich wirklich den Richtigen Weg gewählt habe." "Und was sagt dein Herz?" "Es sagt...Maxi,ist es wirklich okay für dich wenn ich wieder umdrehe?" Ich sah sein großes Lächeln unter seinem Helm,er wusste es also."Na also,das war mir schon seit Heute morgen etwas klar,du hast immer so nachdenklich und traurig gewirkt...sag mal,bin ich etwa so schlimm?" "Wegen dir ist die Entscheidung doch so schwer geworden Maxi." "Verstehe...aber dann musst du jetzt fahren." "Sicher das es für dich in Ordnung ist?" "Sicher." "Dann sieht man sich...und danke." "Für was?" "Für alles." Ich klappte das Visier meines schwarzen Motorradhelmes hinunter und machte kehrt,in Richtung des Nebels. Vorhin sah ich nämlich die anderen vorbeirasen,sie waren auf den Weg zu den Silberlichten um Leon und Marlon zu helfen sie zu besiegen. Als ich auf den großen Waldpfad ankam beschleunigte ich die Geschwindigkeit und raste über Hügel und Wurzeln gerade aus. Meine Haare wehten unter meinem Helm im angenehm kühlen Fahrtwind bis ich plötzlich stark abbremste."Was zum Teufel...ist das?" Langsam stieg ich ab und ging auf das was mir den Weg "versperrte" zu. Es war ein Foto das im feuchten Laub des Waldes auf dem Boden lag. Vorsichtig zog ich meine Lederhandschuhe aus und nahm es in die Hand. Es war ein Foto von uns,von den Wilden Kerlen! "Das war am Tag als wir uns alle nach dem Sieg gegen die Biester zum Training getroffen hatten..." Eine Weile lang saß ich mit dem Bild in der Hand auf dem Boden,bis mir schließlich klar wurde was mir das Foto sagen wollte."Gegen die Biester,Gonzales den Dicken Michi und den Wölfen haben wir es nur als Team geschafft gegen sie zu gewinnen,genauso wird es auch bei den Silberlichten sein...Wir können es schaffen,aber nur wenn wir vollzählig sind! Das war es!" Wenig später dröhnte das laute Startgeräusch meines Motorrads auf,ich drehte wieder um,zu Maxi! In Doppelter Geschwindigkeit legte ich die Strecke zurück bis mir etwas auffiel:" Der Nebel...er verschlingt ganz Ragnarök." Die (ehemalige) Festung der Wölfe stand komplett im Nebel gehüllt vor mir. Zur Sicherheit schob ich mein Rad lieber,nicht dass ich vor lauter Schwaden nichts sehe und dann auf den Kopf falle. Um mir herum wurde es immer düsterer,ich selbst hatte natürlich keine Taschenlampe oder sowas dabei,wäre in diesem Moment ziemlich von Nützen gewesen."Raban und Joschka hätten sicher eine gehabt..." Also wenn Maxi hier ist,hoffe ich das ich ihn so schnell finde wie es geht,ansonsten weiß ich nicht ob ich das hier noch länger durchhalte. Da,da vorne erkannte ich die Umrisse eines zweiten Motorrads,Maxis Motorrad. Erleichtert parkte ich meins daneben und machte mich nun zu Fuß weiter auf die Suche,er konnte ja nicht weit sein....hoffe ich. Direkt vor mir stand das ehemalige Gästezelt,wo wenn nicht hier könnte er sein. Langsam schob ich den Vorhang beiseite und erschrak..."Ahh!!" "Aahhh!!" Mir gegenüber saß Maxi mit einer Blechkanne in der Hand,die er in diesem Moment aber fallen ließ weil ich eben laut aufschrie."Lilly! Du bist es...ich dachte schon...ist irgendwas passiert? Geht es dir gut??" "Mir geht es blendent." "Und warum bist du dann hier?" Mit ein wenig Abstand setzte ich mich neben ihn,:" Mir ist etwas klar geworden Maxi." Aus meiner Jackentasche holte ich das vorhin gefundene Foto heraus und legte es in seine Handflächen."Merkst du was? Das sind wir,ein Team! Und weil wir eben ein Team sind konnten wir den Dicken Michi,Gonzo,die Biester und die Wölfe ein für alle mal besiegen! Und genauso machen wir es bei Horizon und den anderen Orient Kollegen,zusammen haben wir nämlich eine Chance sie zu schlagen! Und damit das eben geht müssen alle dabei sein...alle." Maxi drückte mir das Foto in die Hand und richtete sich auf."Und was ist wenn nicht? Was ist wenn wir verlieren? Glaubst du ernsthaft dass ich sehen will wie wir im Streit auseinander gehen?" "Maxi! Wir haben es doch noch nicht mal versucht! Bitte Maxi...du bist unser Tippkick! Ohne dich ist es nicht dasselbe...wir brauchen dich!" Er drehte sich um und stand nun mit dem Rücken zu mir. Jetzt sah ich nur noch eine einzige Chance..."Alles ist gut..." Ich streckte ihm meine Hand hin. Maxi drehte sich langsam um und lief auf mich zu. Ohne meine Hand zu berühren umschlung er mich mit seinen Armen. Er drückte seinen Kopf vorsichtig an meinen und flüsterte:" ...solange du wild bist!"

Mehr als Beste Freunde-eine DWK FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt